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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

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Aehnelt im Aeußern der Glanzkohle, wofür sie
auch ehedem oft angesehen worden; färbt stark ab;
ist sehr spröde; ihr Bruch theils schieferig, theils
stängelich in kleinen vierseitigen Säulen. Gewicht
= 1468. Gehalt (nach Guyton Morvau) = Koh-
lenstoff mit wenigem Sauerstoff und etwa 4 pro
Cent Thonerde. Bricht meist bey und mit Quarz;
unter andern bey Gera, Schemnitz, Kongsberg (hier
theils mit gediegenem Silber) etc.

2. Graphit, Reißbley. Plumbago. (Fr.
fer carbure, plombagine, crayon noir,
crayon d'Angleterre
. Engl. black lead,
wad
.)

Meist bleygrau; theils eisengrau; mehr oder we-
niger metallischglänzend; abfärbend; fettig anzufüh-
len; theils dicht, theils körnig, theils schuppig,
oder krummblätterig, oder dünnschieferig; weich.
Mittelgewicht = 2089. Gehalt (nach Vauquelin)
= Kohle mit 8 pro Cent Eisen. Im starken offe-
nen Feuer verfliegt er großentheils, und hinterläßt
bloß etwas Eisen- und Kieselerde*). Fundort zu-
mahl in der größten Menge und Feinheit bey Kes-
wick in Cumberland**)

*) Ich habe bey den Versuchen, die ich über den so ge-
nannten Galvanismus angestellt, im Herbst 92 ge-
funden, daß der Graphit denselben eben so gut als
Metalle oder Holzkohle erregt, er mag nun zur
Belegung der entblößten Nerven, oder als Conduc-
tor gebraucht werden.
**) Doch besitze ich auch durch, die Güte des sel. Baron
von Asch, als eine exotische Seltenheit, ausneh-
mend feinen Graphit vom äußersten Ende des nord-
östlichen Asiens, dem Tschukotskoinoß, dessen sich

Aehnelt im Aeußern der Glanzkohle, wofür sie
auch ehedem oft angesehen worden; färbt stark ab;
ist sehr spröde; ihr Bruch theils schieferig, theils
stängelich in kleinen vierseitigen Säulen. Gewicht
= 1468. Gehalt (nach Guyton Morvau) = Koh-
lenstoff mit wenigem Sauerstoff und etwa 4 pro
Cent Thonerde. Bricht meist bey und mit Quarz;
unter andern bey Gera, Schemnitz, Kongsberg (hier
theils mit gediegenem Silber) ꝛc.

2. Graphit, Reißbley. Plumbago. (Fr.
fer carburé, plombagine, crayon noir,
crayon d’Angleterre
. Engl. black lead,
wad
.)

Meist bleygrau; theils eisengrau; mehr oder we-
niger metallischglänzend; abfärbend; fettig anzufüh-
len; theils dicht, theils körnig, theils schuppig,
oder krummblätterig, oder dünnschieferig; weich.
Mittelgewicht = 2089. Gehalt (nach Vauquelin)
= Kohle mit 8 pro Cent Eisen. Im starken offe-
nen Feuer verfliegt er großentheils, und hinterläßt
bloß etwas Eisen- und Kieselerde*). Fundort zu-
mahl in der größten Menge und Feinheit bey Kes-
wick in Cumberland**)

*) Ich habe bey den Versuchen, die ich über den so ge-
nannten Galvanismus angestellt, im Herbst 92 ge-
funden, daß der Graphit denselben eben so gut als
Metalle oder Holzkohle erregt, er mag nun zur
Belegung der entblößten Nerven, oder als Conduc-
tor gebraucht werden.
**) Doch besitze ich auch durch, die Güte des sel. Baron
von Asch, als eine exotische Seltenheit, ausneh-
mend feinen Graphit vom äußersten Ende des nord-
östlichen Asiens, dem Tschukotskoinoß, dessen sich
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[633/0637] Aehnelt im Aeußern der Glanzkohle, wofür sie auch ehedem oft angesehen worden; färbt stark ab; ist sehr spröde; ihr Bruch theils schieferig, theils stängelich in kleinen vierseitigen Säulen. Gewicht = 1468. Gehalt (nach Guyton Morvau) = Koh- lenstoff mit wenigem Sauerstoff und etwa 4 pro Cent Thonerde. Bricht meist bey und mit Quarz; unter andern bey Gera, Schemnitz, Kongsberg (hier theils mit gediegenem Silber) ꝛc. 2. Graphit, Reißbley. Plumbago. (Fr. fer carburé, plombagine, crayon noir, crayon d’Angleterre. Engl. black lead, wad.) Meist bleygrau; theils eisengrau; mehr oder we- niger metallischglänzend; abfärbend; fettig anzufüh- len; theils dicht, theils körnig, theils schuppig, oder krummblätterig, oder dünnschieferig; weich. Mittelgewicht = 2089. Gehalt (nach Vauquelin) = Kohle mit 8 pro Cent Eisen. Im starken offe- nen Feuer verfliegt er großentheils, und hinterläßt bloß etwas Eisen- und Kieselerde *). Fundort zu- mahl in der größten Menge und Feinheit bey Kes- wick in Cumberland **) *) Ich habe bey den Versuchen, die ich über den so ge- nannten Galvanismus angestellt, im Herbst 92 ge- funden, daß der Graphit denselben eben so gut als Metalle oder Holzkohle erregt, er mag nun zur Belegung der entblößten Nerven, oder als Conduc- tor gebraucht werden. **) Doch besitze ich auch durch, die Güte des sel. Baron von Asch, als eine exotische Seltenheit, ausneh- mend feinen Graphit vom äußersten Ende des nord- östlichen Asiens, dem Tschukotskoinoß, dessen sich

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 633. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/637>, abgerufen am 22.11.2024.