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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

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oder bloßen Aehnlichkeit, oder aber völliger Ver-
schiedenheit mit den organisirten Körpern der jetzi-
gen Schöpfung, betrachtet.

§. 265.

Aus dem ersten dieser beyden Gesichtspuncte
ist es zu bewundern, und in Bezug auf die Größe
der Revolutionen, die einst mit unserm Planeten
vorgegangen seyn müssen, von wichtiger Bedeu-
tung, wenn man sieht, in welcher Höhe über
der jetzigen Meeresfläche, und in welcher Tiefe
unter derselben sich noch Versteinerungen finden.
Nur ein paar Beyspiele von denen in Europa zu
geben, so hat Hr. de Lüc auf den savoyischen
Alpen, in einer Höhe von 7844 Fuß über der
Meeresfläche versteinte Seegeschöpfe (Ammo-
niten) gefunden*), und in Whitehaven in Cum-
berland gräbt man hingegen mehr als 2000 Fuß
tief unter derselben die Abdrücke von Waldge-
wächsen
(Farnkräutern) aus! Außerdem gehören
zu den besonders merkwürdigen Verschiedenheiten
der Lagerstätte selbst, worin die Versteinerungen
vorkommen, vorzüglich folgende: Sie finden sich
nähmlich:

1) im aufgeschwemmten Lande, meist
lose liegend. So z. B. die mehrsten fossilen Ele-
phanten, Rhinozere etc. und so auch das Nord-
americanische Mammut.

*) Der Güte des Hrn. Prof. Stromeyer verdanke
ich blaulichschwarze Osttraciten in bräunlichgrauen
splittrigen Flözkalk, die am Taillon auf den Pyre-
näen in einer noch beträchtlichern Höhe, nämlich
von 8400 Fuß brechen.

oder bloßen Aehnlichkeit, oder aber völliger Ver-
schiedenheit mit den organisirten Körpern der jetzi-
gen Schöpfung, betrachtet.

§. 265.

Aus dem ersten dieser beyden Gesichtspuncte
ist es zu bewundern, und in Bezug auf die Größe
der Revolutionen, die einst mit unserm Planeten
vorgegangen seyn müssen, von wichtiger Bedeu-
tung, wenn man sieht, in welcher Höhe über
der jetzigen Meeresfläche, und in welcher Tiefe
unter derselben sich noch Versteinerungen finden.
Nur ein paar Beyspiele von denen in Europa zu
geben, so hat Hr. de Lüc auf den savoyischen
Alpen, in einer Höhe von 7844 Fuß über der
Meeresfläche versteinte Seegeschöpfe (Ammo-
niten) gefunden*), und in Whitehaven in Cum-
berland gräbt man hingegen mehr als 2000 Fuß
tief unter derselben die Abdrücke von Waldge-
wächsen
(Farnkräutern) aus! Außerdem gehören
zu den besonders merkwürdigen Verschiedenheiten
der Lagerstätte selbst, worin die Versteinerungen
vorkommen, vorzüglich folgende: Sie finden sich
nähmlich:

1) im aufgeschwemmten Lande, meist
lose liegend. So z. B. die mehrsten fossilen Ele-
phanten, Rhinozere ꝛc. und so auch das Nord-
americanische Mammut.

*) Der Güte des Hrn. Prof. Stromeyer verdanke
ich blaulichschwarze Osttraciten in bräunlichgrauen
splittrigen Flözkalk, die am Taillon auf den Pyre-
näen in einer noch beträchtlichern Höhe, nämlich
von 8400 Fuß brechen.
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[690/0694] oder bloßen Aehnlichkeit, oder aber völliger Ver- schiedenheit mit den organisirten Körpern der jetzi- gen Schöpfung, betrachtet. §. 265. Aus dem ersten dieser beyden Gesichtspuncte ist es zu bewundern, und in Bezug auf die Größe der Revolutionen, die einst mit unserm Planeten vorgegangen seyn müssen, von wichtiger Bedeu- tung, wenn man sieht, in welcher Höhe über der jetzigen Meeresfläche, und in welcher Tiefe unter derselben sich noch Versteinerungen finden. Nur ein paar Beyspiele von denen in Europa zu geben, so hat Hr. de Lüc auf den savoyischen Alpen, in einer Höhe von 7844 Fuß über der Meeresfläche versteinte Seegeschöpfe (Ammo- niten) gefunden *), und in Whitehaven in Cum- berland gräbt man hingegen mehr als 2000 Fuß tief unter derselben die Abdrücke von Waldge- wächsen (Farnkräutern) aus! Außerdem gehören zu den besonders merkwürdigen Verschiedenheiten der Lagerstätte selbst, worin die Versteinerungen vorkommen, vorzüglich folgende: Sie finden sich nähmlich: 1) im aufgeschwemmten Lande, meist lose liegend. So z. B. die mehrsten fossilen Ele- phanten, Rhinozere ꝛc. und so auch das Nord- americanische Mammut. *) Der Güte des Hrn. Prof. Stromeyer verdanke ich blaulichschwarze Osttraciten in bräunlichgrauen splittrigen Flözkalk, die am Taillon auf den Pyre- näen in einer noch beträchtlichern Höhe, nämlich von 8400 Fuß brechen.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 690. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/694>, abgerufen am 22.11.2024.