Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

Bild:
<< vorherige Seite

Kommt auch in Europa leicht fort, variirt in der
Farbe, und ist wohl das fruchtbarste von allen
Säugethieren.

2. Aguti. (Piculi.) das Ferkelkaninchen. S.
caudata, corpore ex rufo fusco, abdomine
flauescente.

v. Schreber tab. 172.

Größer als ein Kaninchen.

13. Lepvs. Dentes primores vtrinque 2;
superiores duplicati.

1. +. Timidus. der Hase. (Fr. le lievre. Engl.
the hare.) A. auriculis apice nigris, corpore
et pedibus posticis longioribus.

v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1798.

Fast in der ganzen alten Welt, und auch in
Nord-America. Ist unter den Fußsohlen, und so-
gar zum Theil im Munde, behaart. Beyde, Hase
und Kaninchen, scheinen wieder zu kauen*).

Sonderbar ist die wundersame, von so vielen
braven Naturforschern für wahr angenommene Sa-
ge, daß man schon oft, und in ganz verschiedenen
Gegenden und Zeiten einzelne gehörnte Hasen mit
kleinen Rehgeweihchen gefunden habe**).

Der Berghase (Lepus variabilis) in manchen
nördlichen und alpinischen Gegenden, unterscheidet
sich schon in der Bildung vom gemeinen durch ei-
nen dickeren Kopf, kürzere Ohren, und kürzern
Schwanz, längere Hinterbeine mit auffallend brei-
ten Pfoten, paart sich auch nicht mit jenem. Im
äußersten Norden, wie in Grönland etc. ist er Jahr

*) III. B. Mosis, K. XI. V. 5. u. f.
**) Meine Zweifel gegen die Aechtheit derselben habe ich
im Handbuche der vergleichenden Ana-
tomie
S. 34 u. f. angegeben.

Kommt auch in Europa leicht fort, variirt in der
Farbe, und ist wohl das fruchtbarste von allen
Säugethieren.

2. Aguti. (Piculi.) das Ferkelkaninchen. S.
caudata, corpore ex rufo fusco, abdomine
flauescente.

v. Schreber tab. 172.

Größer als ein Kaninchen.

13. Lepvs. Dentes primores vtrinque 2;
superiores duplicati.

1. †. Timidus. der Hase. (Fr. le liévre. Engl.
the hare.) A. auriculis apice nigris, corpore
et pedibus posticis longioribus.

v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1798.

Fast in der ganzen alten Welt, und auch in
Nord-America. Ist unter den Fußsohlen, und so-
gar zum Theil im Munde, behaart. Beyde, Hase
und Kaninchen, scheinen wieder zu kauen*).

Sonderbar ist die wundersame, von so vielen
braven Naturforschern für wahr angenommene Sa-
ge, daß man schon oft, und in ganz verschiedenen
Gegenden und Zeiten einzelne gehörnte Hasen mit
kleinen Rehgeweihchen gefunden habe**).

Der Berghase (Lepus variabilis) in manchen
nördlichen und alpinischen Gegenden, unterscheidet
sich schon in der Bildung vom gemeinen durch ei-
nen dickeren Kopf, kürzere Ohren, und kürzern
Schwanz, längere Hinterbeine mit auffallend brei-
ten Pfoten, paart sich auch nicht mit jenem. Im
äußersten Norden, wie in Grönland ꝛc. ist er Jahr

*) III. B. Mosis, K. XI. V. 5. u. f.
**) Meine Zweifel gegen die Aechtheit derselben habe ich
im Handbuche der vergleichenden Ana-
tomie
S. 34 u. f. angegeben.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000040">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0094" xml:id="pb090_0001" n="90"/>
              <p>Kommt auch in Europa leicht fort, variirt in der<lb/>
Farbe, und ist wohl das fruchtbarste von allen<lb/>
Säugethieren.</p>
              <p rendition="#et2">2. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Aguti</hi></hi>. (<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Piculi</hi></hi>.) <hi rendition="#g">das Ferkelkaninchen</hi>. <hi rendition="#aq">S.<lb/>
caudata, corpore ex rufo fusco, abdomine<lb/>
flauescente.</hi></p>
              <p>v. <hi rendition="#g">Schreber</hi> <hi rendition="#aq">tab.</hi> 172.</p>
              <p>Größer als ein Kaninchen.</p>
              <p rendition="#et">13. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Lepvs</hi></hi></hi>. <hi rendition="#aq">Dentes</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">primores</hi></hi> <hi rendition="#aq">vtrinque</hi> 2;<lb/><hi rendition="#aq">superiores duplicati.</hi></p>
              <p rendition="#et2">1. &#x2020;. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Timidus</hi></hi>. <hi rendition="#g">der Hase</hi>. (<hi rendition="#g">Fr</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">le liévre</hi></hi>. <hi rendition="#g">Engl</hi>.<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">the hare</hi></hi>.) <hi rendition="#aq">A. auriculis apice nigris, corpore<lb/>
et pedibus posticis longioribus.</hi></p>
              <p>v. <hi rendition="#g">Wildungen</hi> Taschenbuch f. d. J. 1798.</p>
              <p>Fast in der ganzen alten Welt, und auch in<lb/>
Nord-America. Ist unter den Fußsohlen, und so-<lb/>
gar zum Theil im Munde, behaart. Beyde, Hase<lb/>
und Kaninchen, scheinen wieder zu kauen<note place="foot" n="*)"><p>III. B. <hi rendition="#g">Mosis</hi>, K. XI. V. 5. u. f.</p></note>.</p>
              <p>Sonderbar ist die wundersame, von so vielen<lb/>
braven Naturforschern für wahr angenommene Sa-<lb/>
ge, daß man schon oft, und in ganz verschiedenen<lb/>
Gegenden und Zeiten einzelne gehörnte Hasen mit<lb/>
kleinen Rehgeweihchen gefunden habe<note place="foot" n="**)"><p>Meine Zweifel gegen die Aechtheit derselben habe ich<lb/>
im <hi rendition="#g">Handbuche der vergleichenden Ana-<lb/>
tomie</hi> S. 34 u. f. angegeben.</p></note>.</p>
              <p>Der <hi rendition="#g">Berghase</hi> (<hi rendition="#aq">Lepus</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">variabilis</hi></hi>) in manchen<lb/>
nördlichen und alpinischen Gegenden, unterscheidet<lb/>
sich schon in der Bildung vom gemeinen durch ei-<lb/>
nen dickeren Kopf, kürzere Ohren, und kürzern<lb/>
Schwanz, längere Hinterbeine mit auffallend brei-<lb/>
ten Pfoten, paart sich auch nicht mit jenem. Im<lb/>
äußersten Norden, wie in Grönland &#xA75B;c. ist er Jahr<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[90/0094] Kommt auch in Europa leicht fort, variirt in der Farbe, und ist wohl das fruchtbarste von allen Säugethieren. 2. Aguti. (Piculi.) das Ferkelkaninchen. S. caudata, corpore ex rufo fusco, abdomine flauescente. v. Schreber tab. 172. Größer als ein Kaninchen. 13. Lepvs. Dentes primores vtrinque 2; superiores duplicati. 1. †. Timidus. der Hase. (Fr. le liévre. Engl. the hare.) A. auriculis apice nigris, corpore et pedibus posticis longioribus. v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1798. Fast in der ganzen alten Welt, und auch in Nord-America. Ist unter den Fußsohlen, und so- gar zum Theil im Munde, behaart. Beyde, Hase und Kaninchen, scheinen wieder zu kauen *). Sonderbar ist die wundersame, von so vielen braven Naturforschern für wahr angenommene Sa- ge, daß man schon oft, und in ganz verschiedenen Gegenden und Zeiten einzelne gehörnte Hasen mit kleinen Rehgeweihchen gefunden habe **). Der Berghase (Lepus variabilis) in manchen nördlichen und alpinischen Gegenden, unterscheidet sich schon in der Bildung vom gemeinen durch ei- nen dickeren Kopf, kürzere Ohren, und kürzern Schwanz, längere Hinterbeine mit auffallend brei- ten Pfoten, paart sich auch nicht mit jenem. Im äußersten Norden, wie in Grönland ꝛc. ist er Jahr *) III. B. Mosis, K. XI. V. 5. u. f. **) Meine Zweifel gegen die Aechtheit derselben habe ich im Handbuche der vergleichenden Ana- tomie S. 34 u. f. angegeben.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2016-07-22T12:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/94
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/94>, abgerufen am 19.05.2024.