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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.

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Was man z. E. bey den Raupen für ihr Herz
angesehen hat, das ist ein langer Canal von ungleicher
Weite, der längs des Rückens liegt, aus welchem aber
nicht eine einzige Ader entspringt, so, daß folglich
auch die Ernährung bey diesen Insecten auf eine ei-
gene, von der Nutrition der rothblütigen Thiere ganz
verschiedene Art vor sich gehen muß.

Hingegen sind sie mit unzähligen Luftröhren
vom erstaunenswürdigsten, feinsten Bau, und mit
äußerst zahlreichen Muskeln, die aber auch sowohl
in der Bildung als in der Farbe von den Muskeln der
rothblütigen Thiere abweichen, versehen.

§. 129.

Ungeachtet die Insecten eben so wohl als die roth-
blütigen Thiere, des Umsatzes von Kohlenstoff gegen
Sauerstoff (§. 24) zur Erhaltung ihres Lebens bedür-
fen; so bemerkt man doch nur bey wenigen (wie z. B.
bey den Krebsen, Heuschrecken und manchen Cicaden
und Käfern etc.) eine dem Athemhohlen ähnliche Bewe-
gung. Überhaupt aber schöpft kein Insect seine Luft
durch den Mund, sondern durch mancherley andere spi-
racula
*). Auch können die meisten weit länger als
jene rothblütigen Thiere im sogenannten luftleeren
Raume aushalten; und viele leben in der, den so eben
genannten Thieren so schädlichen, mephitischen Luft,
worin animalische und vegetabilische Stoffe faulen
(- dem gekohlten Wasserstoffgas etc. -) gleichsam als
in ihrem Elemente.

*) S. Handbuch der vergleichenden Anatomie S.
266. u. f.

Was man z. E. bey den Raupen für ihr Herz
angesehen hat, das ist ein langer Canal von ungleicher
Weite, der längs des Rückens liegt, aus welchem aber
nicht eine einzige Ader entspringt, so, daß folglich
auch die Ernährung bey diesen Insecten auf eine ei-
gene, von der Nutrition der rothblütigen Thiere ganz
verschiedene Art vor sich gehen muß.

Hingegen sind sie mit unzähligen Luftröhren
vom erstaunenswürdigsten, feinsten Bau, und mit
äußerst zahlreichen Muskeln, die aber auch sowohl
in der Bildung als in der Farbe von den Muskeln der
rothblütigen Thiere abweichen, versehen.

§. 129.

Ungeachtet die Insecten eben so wohl als die roth-
blütigen Thiere, des Umsatzes von Kohlenstoff gegen
Sauerstoff (§. 24) zur Erhaltung ihres Lebens bedür-
fen; so bemerkt man doch nur bey wenigen (wie z. B.
bey den Krebsen, Heuschrecken und manchen Cicaden
und Käfern ꝛc.) eine dem Athemhohlen ähnliche Bewe-
gung. Überhaupt aber schöpft kein Insect seine Luft
durch den Mund, sondern durch mancherley andere spi-
racula
*). Auch können die meisten weit länger als
jene rothblütigen Thiere im sogenannten luftleeren
Raume aushalten; und viele leben in der, den so eben
genannten Thieren so schädlichen, mephitischen Luft,
worin animalische und vegetabilische Stoffe faulen
(– dem gekohlten Wasserstoffgas ꝛc. –) gleichsam als
in ihrem Elemente.

*) S. Handbuch der vergleichenden Anatomie S.
266. u. f.
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[253/0272] Was man z. E. bey den Raupen für ihr Herz angesehen hat, das ist ein langer Canal von ungleicher Weite, der längs des Rückens liegt, aus welchem aber nicht eine einzige Ader entspringt, so, daß folglich auch die Ernährung bey diesen Insecten auf eine ei- gene, von der Nutrition der rothblütigen Thiere ganz verschiedene Art vor sich gehen muß. Hingegen sind sie mit unzähligen Luftröhren vom erstaunenswürdigsten, feinsten Bau, und mit äußerst zahlreichen Muskeln, die aber auch sowohl in der Bildung als in der Farbe von den Muskeln der rothblütigen Thiere abweichen, versehen. §. 129. Ungeachtet die Insecten eben so wohl als die roth- blütigen Thiere, des Umsatzes von Kohlenstoff gegen Sauerstoff (§. 24) zur Erhaltung ihres Lebens bedür- fen; so bemerkt man doch nur bey wenigen (wie z. B. bey den Krebsen, Heuschrecken und manchen Cicaden und Käfern ꝛc.) eine dem Athemhohlen ähnliche Bewe- gung. Überhaupt aber schöpft kein Insect seine Luft durch den Mund, sondern durch mancherley andere spi- racula *). Auch können die meisten weit länger als jene rothblütigen Thiere im sogenannten luftleeren Raume aushalten; und viele leben in der, den so eben genannten Thieren so schädlichen, mephitischen Luft, worin animalische und vegetabilische Stoffe faulen (– dem gekohlten Wasserstoffgas ꝛc. –) gleichsam als in ihrem Elemente. *) S. Handbuch der vergleichenden Anatomie S. 266. u. f.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/272>, abgerufen am 24.11.2024.