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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.

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aber ist der Antheil, den diese kleinen wenig bemerk-
ten Thiere an der großen Haushaltung der Natur
haben, desto mannigfaltiger und ganz unermeßlich.
Sie sind es, die unzählige Arten von Unkraut theils
im Keim ersticken, theils, wenn es auch aufgewachsen
ist, vertilgen, und seinem fernern Wuchern vor-
beugen. Einen andern ebenfalls äußerst wichtigen Nu-
tzen leisten so viele Insecten, die sich von Aas nähren,
im Miste leben u. s. w. und die dadurch, daß sie diese
widrigen animalischen Substanzen aufzehren, zerstreuen
und durchwirken, von der einen Seite der Insec-
tion
der Luft vorbeugen, und von der andern
die allgemeine Düngung des Erdreichs befördern.
Aus jener Rücksicht werden z. B. die Schmeißfliegen
in den heißen Erdstrichen so wohlthätig. Andererseits be-
fördern auch unzählige Insecten die Befruchtung der
Gewächse, auf überaus merkwürdige Weise*), und
eine Gattung von Gallwespen benutzt man zur Zeiti-
gung der Feigen. Verschiedenartige Insecten werden
von den Fischern zu Angelköder gebraucht. Manche
Thiere dieser Classe, wie die Krebse, und einige Gat-
tungen von Heuschrecken etc. sind eßbar. So der Ho-
nig
der Bienen, aus welchem auch in manchen Ge-
genden von Europa so wie im Innern von Afrika der
Meth gewonnen wird. Die Seide nutzt zur Klei-
dung und mancherley anderem Gebrauch. Verschiedene
Insecten geben treffliche Farben, wie die Cochenille
den Scharlach etc. Die Galläpfel werden zur Tinte,
und Wachs zu Kerzen und vielerley andern Gebrauch

*) Chr. Conr. Sprengels endecktes Geheimniß der Natur im
Bau und in Befruchtung der Blumen. Berlin 1793. 4.

aber ist der Antheil, den diese kleinen wenig bemerk-
ten Thiere an der großen Haushaltung der Natur
haben, desto mannigfaltiger und ganz unermeßlich.
Sie sind es, die unzählige Arten von Unkraut theils
im Keim ersticken, theils, wenn es auch aufgewachsen
ist, vertilgen, und seinem fernern Wuchern vor-
beugen. Einen andern ebenfalls äußerst wichtigen Nu-
tzen leisten so viele Insecten, die sich von Aas nähren,
im Miste leben u. s. w. und die dadurch, daß sie diese
widrigen animalischen Substanzen aufzehren, zerstreuen
und durchwirken, von der einen Seite der Insec-
tion
der Luft vorbeugen, und von der andern
die allgemeine Düngung des Erdreichs befördern.
Aus jener Rücksicht werden z. B. die Schmeißfliegen
in den heißen Erdstrichen so wohlthätig. Andererseits be-
fördern auch unzählige Insecten die Befruchtung der
Gewächse, auf überaus merkwürdige Weise*), und
eine Gattung von Gallwespen benutzt man zur Zeiti-
gung der Feigen. Verschiedenartige Insecten werden
von den Fischern zu Angelköder gebraucht. Manche
Thiere dieser Classe, wie die Krebse, und einige Gat-
tungen von Heuschrecken ꝛc. sind eßbar. So der Ho-
nig
der Bienen, aus welchem auch in manchen Ge-
genden von Europa so wie im Innern von Afrika der
Meth gewonnen wird. Die Seide nutzt zur Klei-
dung und mancherley anderem Gebrauch. Verschiedene
Insecten geben treffliche Farben, wie die Cochenille
den Scharlach ꝛc. Die Galläpfel werden zur Tinte,
und Wachs zu Kerzen und vielerley andern Gebrauch

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[261/0280] aber ist der Antheil, den diese kleinen wenig bemerk- ten Thiere an der großen Haushaltung der Natur haben, desto mannigfaltiger und ganz unermeßlich. Sie sind es, die unzählige Arten von Unkraut theils im Keim ersticken, theils, wenn es auch aufgewachsen ist, vertilgen, und seinem fernern Wuchern vor- beugen. Einen andern ebenfalls äußerst wichtigen Nu- tzen leisten so viele Insecten, die sich von Aas nähren, im Miste leben u. s. w. und die dadurch, daß sie diese widrigen animalischen Substanzen aufzehren, zerstreuen und durchwirken, von der einen Seite der Insec- tion der Luft vorbeugen, und von der andern die allgemeine Düngung des Erdreichs befördern. Aus jener Rücksicht werden z. B. die Schmeißfliegen in den heißen Erdstrichen so wohlthätig. Andererseits be- fördern auch unzählige Insecten die Befruchtung der Gewächse, auf überaus merkwürdige Weise *), und eine Gattung von Gallwespen benutzt man zur Zeiti- gung der Feigen. Verschiedenartige Insecten werden von den Fischern zu Angelköder gebraucht. Manche Thiere dieser Classe, wie die Krebse, und einige Gat- tungen von Heuschrecken ꝛc. sind eßbar. So der Ho- nig der Bienen, aus welchem auch in manchen Ge- genden von Europa so wie im Innern von Afrika der Meth gewonnen wird. Die Seide nutzt zur Klei- dung und mancherley anderem Gebrauch. Verschiedene Insecten geben treffliche Farben, wie die Cochenille den Scharlach ꝛc. Die Galläpfel werden zur Tinte, und Wachs zu Kerzen und vielerley andern Gebrauch *) Chr. Conr. Sprengels endecktes Geheimniß der Natur im Bau und in Befruchtung der Blumen. Berlin 1793. 4.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/280>, abgerufen am 24.11.2024.