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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.

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Es gibt oft in Einer Gattung, ja in Einer und
eben derselben Familie, geflügelte und ungeflügel-
te Blattläuse, und das ohne alle Beziehung auf
den Sexualunterschied. Die Männchen sind kleiner
als ihre Weibchen, und werden auch in weit minde-
rer Anzahl jung. Sie erscheinen nicht eher als in
der letzten Generation jedes Sommers*); bey den
mehresten Gattungen also erst zu Ende desselben,
und nur auf kurze Zeit, da sie ihre Weibchen be-
fruchten, die kurz darauf Eyer oder vielmehr Hül-
sen von sich geben, in welchen zwar die jungen
Blattläuse schon völlig ausgebildet liegen, aber
doch nicht eher als bis im folgenden Frühjahr her-
vor brechen, und zwar sind alle diese nunmehr aus-
gekrochenen Blattläuse durchgehends weiblichen Ge-
schlechts, so daß bis zu dem eben gedachten Termin
der letzten Generation keine männliche Blattlaus
zu sehen ist. Und dessen ungeachtet sind doch alle
jene jungfräulichen Blattläuse im Stande, ohne
Zuthun eines Gatten ihr Geschlecht fortzupflanzen;
so daß jene einmahlige Begattung im Herbste, ihre
befruchtende Wirkung im folgenden Frühjahr und
Sommer bey vielen bis ins neunte Glied äußert.

1. +. Ribis. A. ribis rubri.

Frisch P. XI. tab. 14.

2. +. Ulmi. A. ulmi campestris.

3. +. Sambuci. A. sambuci nigrae.

Frisch P. XI. tab. 18.

4. +. Rosae. A. rosae.

Sulzers Kennz. tab. 12, fig. 79.

5. +. Bursaria. A populi nigrae.

Swammerdam Biblia nat. tab. 45, fig. 22
u. f.

*) S. Fr. Hausmann in Illiger's Magazin. I. B. S. 426.

Es gibt oft in Einer Gattung, ja in Einer und
eben derselben Familie, geflügelte und ungeflügel-
te Blattläuse, und das ohne alle Beziehung auf
den Sexualunterschied. Die Männchen sind kleiner
als ihre Weibchen, und werden auch in weit minde-
rer Anzahl jung. Sie erscheinen nicht eher als in
der letzten Generation jedes Sommers*); bey den
mehresten Gattungen also erst zu Ende desselben,
und nur auf kurze Zeit, da sie ihre Weibchen be-
fruchten, die kurz darauf Eyer oder vielmehr Hül-
sen von sich geben, in welchen zwar die jungen
Blattläuse schon völlig ausgebildet liegen, aber
doch nicht eher als bis im folgenden Frühjahr her-
vor brechen, und zwar sind alle diese nunmehr aus-
gekrochenen Blattläuse durchgehends weiblichen Ge-
schlechts, so daß bis zu dem eben gedachten Termin
der letzten Generation keine männliche Blattlaus
zu sehen ist. Und dessen ungeachtet sind doch alle
jene jungfräulichen Blattläuse im Stande, ohne
Zuthun eines Gatten ihr Geschlecht fortzupflanzen;
so daß jene einmahlige Begattung im Herbste, ihre
befruchtende Wirkung im folgenden Frühjahr und
Sommer bey vielen bis ins neunte Glied äußert.

1. †. Ribis. A. ribis rubri.

Frisch P. XI. tab. 14.

2. †. Ulmi. A. ulmi campestris.

3. †. Sambuci. A. sambuci nigrae.

Frisch P. XI. tab. 18.

4. †. Rosae. A. rosae.

Sulzers Kennz. tab. 12, fig. 79.

5. †. Bursaria. A populi nigrae.

Swammerdam Biblia nat. tab. 45, fig. 22
u. f.

*) S. Fr. Hausmann in Illiger's Magazin. I. B. S. 426.
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[295/0314] Es gibt oft in Einer Gattung, ja in Einer und eben derselben Familie, geflügelte und ungeflügel- te Blattläuse, und das ohne alle Beziehung auf den Sexualunterschied. Die Männchen sind kleiner als ihre Weibchen, und werden auch in weit minde- rer Anzahl jung. Sie erscheinen nicht eher als in der letzten Generation jedes Sommers *); bey den mehresten Gattungen also erst zu Ende desselben, und nur auf kurze Zeit, da sie ihre Weibchen be- fruchten, die kurz darauf Eyer oder vielmehr Hül- sen von sich geben, in welchen zwar die jungen Blattläuse schon völlig ausgebildet liegen, aber doch nicht eher als bis im folgenden Frühjahr her- vor brechen, und zwar sind alle diese nunmehr aus- gekrochenen Blattläuse durchgehends weiblichen Ge- schlechts, so daß bis zu dem eben gedachten Termin der letzten Generation keine männliche Blattlaus zu sehen ist. Und dessen ungeachtet sind doch alle jene jungfräulichen Blattläuse im Stande, ohne Zuthun eines Gatten ihr Geschlecht fortzupflanzen; so daß jene einmahlige Begattung im Herbste, ihre befruchtende Wirkung im folgenden Frühjahr und Sommer bey vielen bis ins neunte Glied äußert. 1. †. Ribis. A. ribis rubri. Frisch P. XI. tab. 14. 2. †. Ulmi. A. ulmi campestris. 3. †. Sambuci. A. sambuci nigrae. Frisch P. XI. tab. 18. 4. †. Rosae. A. rosae. Sulzers Kennz. tab. 12, fig. 79. 5. †. Bursaria. A populi nigrae. Swammerdam Biblia nat. tab. 45, fig. 22 u. f. *) S. Fr. Hausmann in Illiger's Magazin. I. B. S. 426.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 295. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/314>, abgerufen am 25.11.2024.