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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.

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daher man in dieser Untersuchung bey der Anwendung
auf einzelne Fälle nie zu voreilig urtheilen darf.

Anm. 1. So gibt es z. B. selbst unter der Linie kalte
Erdstriche, wie im Innern von Sumatra etc. Hinge-
gen bringt Sibirien gar viele Gewächse der wärmern
Gegenden hervor, die in weit südlichern Ländern von
Europa nicht fortkommen.

Anm. 2. Sonderbar ist die individuelle Wirkung, die
einige Climate auf die organisirten Körper, zumahl
des Thierreichs, äußern. So, daß z. B. in Syrien
die Katzen, Kaninchen, Ziegen etc. so auffallend lan-
ges und weißes Haar haben; auf Corsica die Pfer-
de, Hunde etc. so auszeichnend gefleckt sind; auf
Guinea Menschen, Hunde und Hühner zu Regern
in ihrer Art werden u. s. w.

§. 17.

Die Ernährung der organisirten Körper geht
auf verschiedene Weise vor sich. Den Pflanzen wird
ihre einfache Nahrung durch Wurzeln, die sich au-
ßerhalb
ihres. Stammes am einen Ende desselben
befinden, zugeführt. Die Thiere hingegen haben,
wie sich Boerhaave ausdrückte, gleichsam ihre Wur-
zeln innerhalb ihres Körpers, nähmlich im Ma-
gen und Darmcanal, wo der nahrhafte Theil der
Alimente durch unzählige Gefäßchen, fast wie bey den
Pflanzen durch Wurzeln, eingesogen und dem übri-
gen Körper zugeführt wird.

Der brauchbare Theil der Nahrungsmittel wird
durch einen bewunderungswürdigen Proceß dem Stoff
der organisirten Körper assimilirt; der überflüssi-
ge hingegen ausgedunstet; und bey den Thieren, die
keinen so einfachen Nahrungssaft wie die Pflanzen zu
sich nehmen, auch durch andere Wege als Unrath
ausgeworfen.

daher man in dieser Untersuchung bey der Anwendung
auf einzelne Fälle nie zu voreilig urtheilen darf.

Anm. 1. So gibt es z. B. selbst unter der Linie kalte
Erdstriche, wie im Innern von Sumatra ꝛc. Hinge-
gen bringt Sibirien gar viele Gewächse der wärmern
Gegenden hervor, die in weit südlichern Ländern von
Europa nicht fortkommen.

Anm. 2. Sonderbar ist die individuelle Wirkung, die
einige Climate auf die organisirten Körper, zumahl
des Thierreichs, äußern. So, daß z. B. in Syrien
die Katzen, Kaninchen, Ziegen ꝛc. so auffallend lan-
ges und weißes Haar haben; auf Corsica die Pfer-
de, Hunde ꝛc. so auszeichnend gefleckt sind; auf
Guinea Menschen, Hunde und Hühner zu Regern
in ihrer Art werden u. s. w.

§. 17.

Die Ernährung der organisirten Körper geht
auf verschiedene Weise vor sich. Den Pflanzen wird
ihre einfache Nahrung durch Wurzeln, die sich au-
ßerhalb
ihres. Stammes am einen Ende desselben
befinden, zugeführt. Die Thiere hingegen haben,
wie sich Boerhaave ausdrückte, gleichsam ihre Wur-
zeln innerhalb ihres Körpers, nähmlich im Ma-
gen und Darmcanal, wo der nahrhafte Theil der
Alimente durch unzählige Gefäßchen, fast wie bey den
Pflanzen durch Wurzeln, eingesogen und dem übri-
gen Körper zugeführt wird.

Der brauchbare Theil der Nahrungsmittel wird
durch einen bewunderungswürdigen Proceß dem Stoff
der organisirten Körper assimilirt; der überflüssi-
ge hingegen ausgedunstet; und bey den Thieren, die
keinen so einfachen Nahrungssaft wie die Pflanzen zu
sich nehmen, auch durch andere Wege als Unrath
ausgeworfen.

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[25/0044] daher man in dieser Untersuchung bey der Anwendung auf einzelne Fälle nie zu voreilig urtheilen darf. Anm. 1. So gibt es z. B. selbst unter der Linie kalte Erdstriche, wie im Innern von Sumatra ꝛc. Hinge- gen bringt Sibirien gar viele Gewächse der wärmern Gegenden hervor, die in weit südlichern Ländern von Europa nicht fortkommen. Anm. 2. Sonderbar ist die individuelle Wirkung, die einige Climate auf die organisirten Körper, zumahl des Thierreichs, äußern. So, daß z. B. in Syrien die Katzen, Kaninchen, Ziegen ꝛc. so auffallend lan- ges und weißes Haar haben; auf Corsica die Pfer- de, Hunde ꝛc. so auszeichnend gefleckt sind; auf Guinea Menschen, Hunde und Hühner zu Regern in ihrer Art werden u. s. w. §. 17. Die Ernährung der organisirten Körper geht auf verschiedene Weise vor sich. Den Pflanzen wird ihre einfache Nahrung durch Wurzeln, die sich au- ßerhalb ihres. Stammes am einen Ende desselben befinden, zugeführt. Die Thiere hingegen haben, wie sich Boerhaave ausdrückte, gleichsam ihre Wur- zeln innerhalb ihres Körpers, nähmlich im Ma- gen und Darmcanal, wo der nahrhafte Theil der Alimente durch unzählige Gefäßchen, fast wie bey den Pflanzen durch Wurzeln, eingesogen und dem übri- gen Körper zugeführt wird. Der brauchbare Theil der Nahrungsmittel wird durch einen bewunderungswürdigen Proceß dem Stoff der organisirten Körper assimilirt; der überflüssi- ge hingegen ausgedunstet; und bey den Thieren, die keinen so einfachen Nahrungssaft wie die Pflanzen zu sich nehmen, auch durch andere Wege als Unrath ausgeworfen.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/44>, abgerufen am 21.11.2024.