Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.

Bild:
<< vorherige Seite

rohre zweigartig aufbläht, ohne zu einer Perle zu
stießen. Ich weiß in mancherley Schattirungen,
auch theils ziegelroth, grün; der frische mehr oder
weniger durchscheinend; meist perlmutterglänzend
so zumahl der Stilbit; (der verwitterte hingegen
undurchsichtig, erdig, oder mehlicht;) sein Gefüge
meist divergirend strahlicht; theils blätterig (Stilbite);
häufig ungeformt: oft nierenförmig; oft krystalli-
sirt, und dieß meist in sechsseitigen Tafeln oder
Säulen, seltner cubisch (Würfelzeolith, Cubi-
cit
, Analcime) und rhomboidal (Chabasie) etc.
theils nadelförmig (so der seltene wasserhelle Islän-
dische Gläszeolith oder Nadelstein), theils
faserig (Haarzeolith); meist halbhart. Gewicht
= 2134. Gehalt eines Färöer (nach Smithson) = 49
Kieselerde, 27 Thonerde, 17 Natron, 9 Wasser.
Fundort unter andern zumahl auf Island und den
Färöern im Trapp. Sonst auch in manchem Basalt etc.

29. Marekanit.

Meist rauchgrau, theils wolkicht; mehr oder
weniger durchscheinend; selten wasserhell und durch-
sichtig; glasglänzend; in runden und stumpfeckigen
Körnern, meist ungefähr von Erbsengröße, doch
theils auch so groß als Haselnüsse und darüber.
Gewicht = 2365. Gehalt (nach Lowitz) = 74
Kieselerde, 12 Thonerde, 7 Kalterde, 3 Bitter-
erde, 1 Eisenkalk. Fundort zumahl bey dem Ausfluß
der Marekanka in das Ochotskische Meer; liegen als
Kerne in einer blätterigen Rinde von Perlstein;
beydes Kern und Rinde blähen sich vor dem Löth-
rohre wie Zeolith.

30. Perlstein. Lave vitreuse perlee.

Meist aschgrau, theils ziegelroth, beydes in
mancherley Schattirungen; wenig durchscheinend;
theils von Seiden-theils von Perlmutterglanze;
besteht theils aus kernigen abgesonderten, theils
aus krummschaligen blätterigen bröckligen und zerreib-

rohre zweigartig aufbläht, ohne zu einer Perle zu
stießen. Ich weiß in mancherley Schattirungen,
auch theils ziegelroth, grün; der frische mehr oder
weniger durchscheinend; meist perlmutterglänzend
so zumahl der Stilbit; (der verwitterte hingegen
undurchsichtig, erdig, oder mehlicht;) sein Gefüge
meist divergirend strahlicht; theils blätterig (Stilbite);
häufig ungeformt: oft nierenförmig; oft krystalli-
sirt, und dieß meist in sechsseitigen Tafeln oder
Säulen, seltner cubisch (Würfelzeolith, Cubi-
cit
, Analcime) und rhomboidal (Chabasie) ꝛc.
theils nadelförmig (so der seltene wasserhelle Islän-
dische Gläszeolith oder Nadelstein), theils
faserig (Haarzeolith); meist halbhart. Gewicht
= 2134. Gehalt eines Färöer (nach Smithson) = 49
Kieselerde, 27 Thonerde, 17 Natron, 9 Wasser.
Fundort unter andern zumahl auf Island und den
Färöern im Trapp. Sonst auch in manchem Basalt ꝛc.

29. Marekanit.

Meist rauchgrau, theils wolkicht; mehr oder
weniger durchscheinend; selten wasserhell und durch-
sichtig; glasglänzend; in runden und stumpfeckigen
Körnern, meist ungefähr von Erbsengröße, doch
theils auch so groß als Haselnüsse und darüber.
Gewicht = 2365. Gehalt (nach Lowitz) = 74
Kieselerde, 12 Thonerde, 7 Kalterde, 3 Bitter-
erde, 1 Eisenkalk. Fundort zumahl bey dem Ausfluß
der Marekanka in das Ochotskische Meer; liegen als
Kerne in einer blätterigen Rinde von Perlstein;
beydes Kern und Rinde blähen sich vor dem Löth-
rohre wie Zeolith.

30. Perlstein. Lave vitreuse perlée.

Meist aschgrau, theils ziegelroth, beydes in
mancherley Schattirungen; wenig durchscheinend;
theils von Seiden-theils von Perlmutterglanze;
besteht theils aus kernigen abgesonderten, theils
aus krummschaligen blätterigen bröckligen und zerreib-

<TEI xml:lang="de-DE">
  <text xml:id="blume_hbnatur_000041">
    <group>
      <text xml:id="blume_hbnatur_000041_2" n="2">
        <body>
          <div n="1">
            <div n="2">
              <div n="3">
                <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0505" xml:id="pb132_02_0001" n="132"/>
rohre zweigartig aufbläht, ohne zu einer Perle zu<lb/>
stießen. Ich weiß in mancherley Schattirungen,<lb/>
auch theils ziegelroth, grün; der frische mehr oder<lb/>
weniger durchscheinend; meist perlmutterglänzend<lb/>
so zumahl der <hi rendition="#g">Stilbit</hi>; (der verwitterte hingegen<lb/>
undurchsichtig, erdig, oder mehlicht;) sein Gefüge<lb/>
meist divergirend strahlicht; theils blätterig (<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Stilbite</hi></hi>);<lb/>
häufig ungeformt: oft nierenförmig; oft krystalli-<lb/>
sirt, und dieß meist in sechsseitigen Tafeln oder<lb/>
Säulen, seltner cubisch (<hi rendition="#g">Würfelzeolith, Cubi-<lb/>
cit</hi>, <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Analcime</hi></hi>) und rhomboidal (<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Chabasie</hi></hi>) &#xA75B;c.<lb/>
theils nadelförmig (so der seltene wasserhelle Islän-<lb/>
dische <hi rendition="#g">Gläszeolith oder Nadelstein</hi>), theils<lb/>
faserig (<hi rendition="#g">Haarzeolith</hi>); meist halbhart. Gewicht<lb/>
= 2134. Gehalt eines Färöer (nach Smithson) = 49<lb/>
Kieselerde, 27 Thonerde, 17 Natron, 9 Wasser.<lb/>
Fundort unter andern zumahl auf Island und den<lb/>
Färöern im Trapp. Sonst auch in manchem Basalt &#xA75B;c.</p>
                <p rendition="#indent-1">29. <hi rendition="#g">Marekanit</hi>.</p>
                <p rendition="#l1em">Meist rauchgrau, theils wolkicht; mehr oder<lb/>
weniger durchscheinend; selten wasserhell und durch-<lb/>
sichtig; glasglänzend; in runden und stumpfeckigen<lb/>
Körnern, meist ungefähr von Erbsengröße, doch<lb/>
theils auch so groß als Haselnüsse und darüber.<lb/>
Gewicht = 2365. Gehalt (nach Lowitz) = 74<lb/>
Kieselerde, 12 Thonerde, 7 Kalterde, 3 Bitter-<lb/>
erde, 1 Eisenkalk. Fundort zumahl bey dem Ausfluß<lb/>
der Marekanka in das Ochotskische Meer; liegen als<lb/>
Kerne in einer blätterigen Rinde von Perlstein;<lb/>
beydes Kern und Rinde blähen sich vor dem Löth-<lb/>
rohre wie Zeolith.</p>
                <p rendition="#indent-1">30. <hi rendition="#g">Perlstein</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Lave vitreuse perlée.</hi></hi></p>
                <p rendition="#l1em">Meist aschgrau, theils ziegelroth, beydes in<lb/>
mancherley Schattirungen; wenig durchscheinend;<lb/>
theils von Seiden-theils von Perlmutterglanze;<lb/>
besteht theils aus kernigen abgesonderten, theils<lb/>
aus krummschaligen blätterigen bröckligen und zerreib-<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </body>
      </text>
    </group>
  </text>
</TEI>
[132/0505] rohre zweigartig aufbläht, ohne zu einer Perle zu stießen. Ich weiß in mancherley Schattirungen, auch theils ziegelroth, grün; der frische mehr oder weniger durchscheinend; meist perlmutterglänzend so zumahl der Stilbit; (der verwitterte hingegen undurchsichtig, erdig, oder mehlicht;) sein Gefüge meist divergirend strahlicht; theils blätterig (Stilbite); häufig ungeformt: oft nierenförmig; oft krystalli- sirt, und dieß meist in sechsseitigen Tafeln oder Säulen, seltner cubisch (Würfelzeolith, Cubi- cit, Analcime) und rhomboidal (Chabasie) ꝛc. theils nadelförmig (so der seltene wasserhelle Islän- dische Gläszeolith oder Nadelstein), theils faserig (Haarzeolith); meist halbhart. Gewicht = 2134. Gehalt eines Färöer (nach Smithson) = 49 Kieselerde, 27 Thonerde, 17 Natron, 9 Wasser. Fundort unter andern zumahl auf Island und den Färöern im Trapp. Sonst auch in manchem Basalt ꝛc. 29. Marekanit. Meist rauchgrau, theils wolkicht; mehr oder weniger durchscheinend; selten wasserhell und durch- sichtig; glasglänzend; in runden und stumpfeckigen Körnern, meist ungefähr von Erbsengröße, doch theils auch so groß als Haselnüsse und darüber. Gewicht = 2365. Gehalt (nach Lowitz) = 74 Kieselerde, 12 Thonerde, 7 Kalterde, 3 Bitter- erde, 1 Eisenkalk. Fundort zumahl bey dem Ausfluß der Marekanka in das Ochotskische Meer; liegen als Kerne in einer blätterigen Rinde von Perlstein; beydes Kern und Rinde blähen sich vor dem Löth- rohre wie Zeolith. 30. Perlstein. Lave vitreuse perlée. Meist aschgrau, theils ziegelroth, beydes in mancherley Schattirungen; wenig durchscheinend; theils von Seiden-theils von Perlmutterglanze; besteht theils aus kernigen abgesonderten, theils aus krummschaligen blätterigen bröckligen und zerreib-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/505
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/505>, abgerufen am 23.11.2024.