Zu den berühmtesten, ungeheueren Massen gedie- genen Eisens, die neuerlich bekannt worden, und von denen schon oben die Rede gewesen, gehört be- sonders die 1772 von Pallas zwischen Krasnojarsk und Abekansk auf dem Rücken eines Schiefergebirgs wieder gefundene. Sie hat ein sonderbares, theils ästiges, theils gleichsam zelliges Gefüge, und ent- hält in ihren bläserigen Zwischenräumen das obge- dachte grüngelbe, glasartige, dem Olivin ähnelnde Fossil. Das Eisen selbst in dieser auf 1600 Pfund schweren Masse hält (nach Howard) = 17 pro Cent Nickel.
Eine andere noch ungleich größere findet sich un- weit des Paranästroms in Chaco, im Spanischen Süd-Amerika, wo sie 1782 durch Don Mich. Ru- bin de Celis untersucht und ihr Gewicht auf 30000 Pfund angeschlagen worden*), und dieses Eisen hält 10 pro Cent Nickel.
Hingegen hält das von diesem sogenannten Me- teoreisen verschiedene tellurische gediegen Eisen vom eisernen Johannes zu Großcamsdorf im Neustädtischen Kreise in Sachsen (nach Klaproth) = 92,50 Eisen, 6 Bley, 1,50 Kupfer.
2. Schwefelkies, Eisenkies, Marcasit. Pyrites. Fer sulsure. (Engl. mundick.)
Speisgelb, in mancherley Abstufungen; einerseits ins Goldgelbe, anderseits fast ins Stahlgraue; oft taubenhälsig oder tombackbraun angelaufen; metal-
*)actions v. J. 1795, S. 337 u. f. bey Gelegenheit seiner Un- tersuchung des Wootz, des merkwürdigen Guß-Stahls der Hindus bey Bombay, s. Voigts neues Magazin. I. B. 1. St. S. 64. u. f. und 2. St. S. 109.
*) Eine Probe von diesem berühmten süd-Amerikanischen Eisen- block, die ich als eine ausnehmende Seltenheit der Güte des Hrn. Baronet Banks verdanke, unterscheidet sich von dem Sibirischen besonders durch eine hellere dem Zinnweißen sich nä- hernde Farbe.
*).
1. Gediegen.
Zu den berühmtesten, ungeheueren Massen gedie- genen Eisens, die neuerlich bekannt worden, und von denen schon oben die Rede gewesen, gehört be- sonders die 1772 von Pallas zwischen Krasnojarsk und Abekansk auf dem Rücken eines Schiefergebirgs wieder gefundene. Sie hat ein sonderbares, theils ästiges, theils gleichsam zelliges Gefüge, und ent- hält in ihren bläserigen Zwischenräumen das obge- dachte grüngelbe, glasartige, dem Olivin ähnelnde Fossil. Das Eisen selbst in dieser auf 1600 Pfund schweren Masse hält (nach Howard) = 17 pro Cent Nickel.
Eine andere noch ungleich größere findet sich un- weit des Paranästroms in Chaco, im Spanischen Süd-Amerika, wo sie 1782 durch Don Mich. Ru- bin de Celis untersucht und ihr Gewicht auf 30000 Pfund angeschlagen worden*), und dieses Eisen hält 10 pro Cent Nickel.
Hingegen hält das von diesem sogenannten Me- teoreisen verschiedene tellurische gediegen Eisen vom eisernen Johannes zu Großcamsdorf im Neustädtischen Kreise in Sachsen (nach Klaproth) = 92,50 Eisen, 6 Bley, 1,50 Kupfer.
2. Schwefelkies, Eisenkies, Marcasit. Pyrites. Fer sulsuré. (Engl. mundick.)
Speisgelb, in mancherley Abstufungen; einerseits ins Goldgelbe, anderseits fast ins Stahlgraue; oft taubenhälsig oder tombackbraun angelaufen; metal-
*)actions v. J. 1795, S. 337 u. f. bey Gelegenheit seiner Un- tersuchung des Wootz, des merkwürdigen Guß-Stahls der Hindus bey Bombay, s. Voigts neues Magazin. I. B. 1. St. S. 64. u. f. und 2. St. S. 109.
*) Eine Probe von diesem berühmten süd-Amerikanischen Eisen- block, die ich als eine ausnehmende Seltenheit der Güte des Hrn. Baronet Banks verdanke, unterscheidet sich von dem Sibirischen besonders durch eine hellere dem Zinnweißen sich nä- hernde Farbe.
<TEIxml:lang="de-DE"><textxml:id="blume_hbnatur_000041"><group><textxml:id="blume_hbnatur_000041_2"n="2"><body><divn="1"><divn="2"><p><noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p><pbfacs="#f0610"xml:id="pb237_02_0001"n="237"/><hirendition="#i"><hirendition="#aq">actions</hi></hi> v. J. 1795, S. 337 u. f. bey Gelegenheit seiner Un-<lb/>
tersuchung des <hirendition="#g">Wootz</hi>, des merkwürdigen Guß-Stahls der<lb/>
Hindus bey Bombay, s. <hirendition="#g">Voigts</hi> neues Magazin. I. B. 1. St.<lb/>
S. 64. u. f. und 2. St. S. 109.</p></note>.</p><prendition="#indent-1">1. <hirendition="#g">Gediegen</hi>.</p><prendition="#l1em">Zu den berühmtesten, ungeheueren Massen gedie-<lb/>
genen Eisens, die neuerlich bekannt worden, und<lb/>
von denen schon oben die Rede gewesen, gehört be-<lb/>
sonders die 1772 von Pallas zwischen Krasnojarsk<lb/>
und Abekansk auf dem Rücken eines Schiefergebirgs<lb/>
wieder gefundene. Sie hat ein sonderbares, theils<lb/>
ästiges, theils gleichsam zelliges Gefüge, und ent-<lb/>
hält in ihren bläserigen Zwischenräumen das obge-<lb/>
dachte grüngelbe, glasartige, dem Olivin ähnelnde<lb/>
Fossil. Das Eisen selbst in dieser auf 1600 Pfund<lb/>
schweren Masse hält (nach Howard) = 17 pro Cent<lb/>
Nickel.</p><prendition="#l1em">Eine andere noch ungleich größere findet sich un-<lb/>
weit des Paranästroms in Chaco, im Spanischen<lb/>
Süd-Amerika, wo sie 1782 durch Don Mich. Ru-<lb/>
bin de Celis untersucht und ihr Gewicht auf 30000<lb/>
Pfund angeschlagen worden<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p>Eine Probe von diesem berühmten süd-Amerikanischen Eisen-<lb/>
block, die ich als eine ausnehmende Seltenheit der Güte des<lb/>
Hrn. Baronet <hirendition="#g">Banks</hi> verdanke, unterscheidet sich von dem<lb/>
Sibirischen besonders durch eine hellere dem Zinnweißen sich nä-<lb/>
hernde Farbe.</p></note>, und dieses Eisen<lb/>
hält 10 pro Cent Nickel.</p><prendition="#l1em">Hingegen hält das von diesem sogenannten <hirendition="#g">Me-<lb/>
teoreisen</hi> verschiedene <hirendition="#g">tellurische gediegen<lb/>
Eisen</hi> vom eisernen Johannes zu Großcamsdorf<lb/>
im Neustädtischen Kreise in Sachsen (nach Klaproth)<lb/>
= 92,50 Eisen, 6 Bley, 1,50 Kupfer.</p><prendition="#indent-1">2. <hirendition="#g">Schwefelkies, Eisenkies</hi>, <hirendition="#g">Marcasit</hi>.<lb/><hirendition="#aq">Pyrites</hi>. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Fer sulsuré</hi></hi>. (<hirendition="#g">Engl</hi>. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">mundick.</hi></hi>)</p><prendition="#l1em">Speisgelb, in mancherley Abstufungen; einerseits<lb/>
ins Goldgelbe, anderseits fast ins Stahlgraue; oft<lb/>
taubenhälsig oder tombackbraun angelaufen; metal-<lb/></p></div></div></body></text></group></text></TEI>
[237/0610]
*).
1. Gediegen.
Zu den berühmtesten, ungeheueren Massen gedie-
genen Eisens, die neuerlich bekannt worden, und
von denen schon oben die Rede gewesen, gehört be-
sonders die 1772 von Pallas zwischen Krasnojarsk
und Abekansk auf dem Rücken eines Schiefergebirgs
wieder gefundene. Sie hat ein sonderbares, theils
ästiges, theils gleichsam zelliges Gefüge, und ent-
hält in ihren bläserigen Zwischenräumen das obge-
dachte grüngelbe, glasartige, dem Olivin ähnelnde
Fossil. Das Eisen selbst in dieser auf 1600 Pfund
schweren Masse hält (nach Howard) = 17 pro Cent
Nickel.
Eine andere noch ungleich größere findet sich un-
weit des Paranästroms in Chaco, im Spanischen
Süd-Amerika, wo sie 1782 durch Don Mich. Ru-
bin de Celis untersucht und ihr Gewicht auf 30000
Pfund angeschlagen worden *), und dieses Eisen
hält 10 pro Cent Nickel.
Hingegen hält das von diesem sogenannten Me-
teoreisen verschiedene tellurische gediegen
Eisen vom eisernen Johannes zu Großcamsdorf
im Neustädtischen Kreise in Sachsen (nach Klaproth)
= 92,50 Eisen, 6 Bley, 1,50 Kupfer.
2. Schwefelkies, Eisenkies, Marcasit.
Pyrites. Fer sulsuré. (Engl. mundick.)
Speisgelb, in mancherley Abstufungen; einerseits
ins Goldgelbe, anderseits fast ins Stahlgraue; oft
taubenhälsig oder tombackbraun angelaufen; metal-
*) actions v. J. 1795, S. 337 u. f. bey Gelegenheit seiner Un-
tersuchung des Wootz, des merkwürdigen Guß-Stahls der
Hindus bey Bombay, s. Voigts neues Magazin. I. B. 1. St.
S. 64. u. f. und 2. St. S. 109.
*) Eine Probe von diesem berühmten süd-Amerikanischen Eisen-
block, die ich als eine ausnehmende Seltenheit der Güte des
Hrn. Baronet Banks verdanke, unterscheidet sich von dem
Sibirischen besonders durch eine hellere dem Zinnweißen sich nä-
hernde Farbe.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/610>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.