Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

Bild:
<< vorherige Seite

englische Erdbohrer. Auch unter diefer Gattung
finden sich hier herum wie unter der folgenden,
Kackerlacken.

5. +. Musculus. die Hausmaus. (Fr. la souris
Engl. the mouse.) M. caude elongata, palmis
tetradactylis, pollice palmarum mutico.

In Europa und den gemäßigten Erdstrichen von
Asien und America. Hat sich dem Menschen ge-
wisser Maßen zum Hausthier aufgedrungen.

Die weißen Mäuse mit rothen Augen (die
Kackerlacken in ihrer Art, und zuweilen so licht-
schen, daß sie in der Hellung die Augenlider fest
zuschließen, und für blind gehalten werden.

6. +. Rattus. die Ratte. (Fr. le rat. Engl. the
rat
.) M. cauda elongata, palmis tetra-
dactylis cum unguiculo pollicari.

Ist jetzt fast über alle fünf Welttheile verbrei-
tet; scheint aber ursprünglich im mittlern Europa
zu Hause. Aeußerst gefräßig. Frißt sogar Scor-
pione, und zieht dem Menschen und seinen Victua-
lien überall nach. Den Bergleuten in die tiefsten
Schachte, so wie den Seefahrern auf die Schiffe.
Unter andern gehört diese Land- und Hausplage
zu den gefährlichsten Feinden der Zuckerplantagen
in West-Indien.

An vielen Orten wird sie allgemach durch die
ursprünglich wohl in Ostindien und Persien ein-
heimische Wanderratte (M. decumanus. Fr. le
surmulot
. Engl. the Norway rat) verdrängt,
die von röthlichgrauer Farbe und ihr Fell mit
vielen einzelnen langen Borstenhaaren durch-
mengt ist.

englische Erdbohrer. Auch unter diefer Gattung
finden sich hier herum wie unter der folgenden,
Kackerlacken.

5. †. Musculus. die Hausmaus. (Fr. la souris
Engl. the mouse.) M. caude elongata, palmis
tetradactylis, pollice palmarum mutico.

In Europa und den gemäßigten Erdstrichen von
Asien und America. Hat sich dem Menschen ge-
wisser Maßen zum Hausthier aufgedrungen.

Die weißen Mäuse mit rothen Augen (die
Kackerlacken in ihrer Art, und zuweilen so licht-
schen, daß sie in der Hellung die Augenlider fest
zuschließen, und für blind gehalten werden.

6. †. Rattus. die Ratte. (Fr. le rat. Engl. the
rat
.) M. cauda elongata, palmis tetra-
dactylis cum unguiculo pollicari.

Ist jetzt fast über alle fünf Welttheile verbrei-
tet; scheint aber ursprünglich im mittlern Europa
zu Hause. Aeußerst gefräßig. Frißt sogar Scor-
pione, und zieht dem Menschen und seinen Victua-
lien überall nach. Den Bergleuten in die tiefsten
Schachte, so wie den Seefahrern auf die Schiffe.
Unter andern gehört diese Land- und Hausplage
zu den gefährlichsten Feinden der Zuckerplantagen
in West-Indien.

An vielen Orten wird sie allgemach durch die
ursprünglich wohl in Ostindien und Persien ein-
heimische Wanderratte (M. decumanus. Fr. le
surmulot
. Engl. the Norway rat) verdrängt,
die von röthlichgrauer Farbe und ihr Fell mit
vielen einzelnen langen Borstenhaaren durch-
mengt ist.

<TEI>
  <text xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xml:id="blume_hbnatur_000032">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0106" xml:id="pb084_0001" n="84"/>
englische Erdbohrer. Auch unter diefer Gattung<lb/>
finden sich hier herum wie unter der folgenden,<lb/>
Kackerlacken.</p>
              <p rendition="#indent-2">5. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Musculus.</hi></hi> die Hausmaus. (Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">la souris</hi></hi><lb/>
Engl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">the mouse.</hi></hi>) <hi rendition="#aq">M. caude elongata, palmis<lb/>
tetradactylis, pollice palmarum mutico.</hi></p>
              <p rendition="#l1em">In Europa und den gemäßigten Erdstrichen von<lb/>
Asien und America. Hat sich dem Menschen ge-<lb/>
wisser Maßen zum Hausthier aufgedrungen.</p>
              <p rendition="#l1em">Die weißen Mäuse mit rothen Augen (die<lb/>
Kackerlacken in ihrer Art, und zuweilen so licht-<lb/>
schen, daß sie in der Hellung die Augenlider fest<lb/>
zuschließen, und für blind gehalten werden.</p>
              <p rendition="#indent-2">6. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Rattus</hi></hi>. die Ratte. (Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">le rat.</hi></hi> Engl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">the<lb/>
rat</hi></hi>.) <hi rendition="#aq">M. cauda elongata, palmis tetra-<lb/>
dactylis cum unguiculo pollicari.</hi></p>
              <p rendition="#l1em">Ist jetzt fast über alle fünf Welttheile verbrei-<lb/>
tet; scheint aber ursprünglich im mittlern Europa<lb/>
zu Hause. Aeußerst gefräßig. Frißt sogar Scor-<lb/>
pione, und zieht dem Menschen und seinen Victua-<lb/>
lien überall nach. Den Bergleuten in die tiefsten<lb/>
Schachte, so wie den Seefahrern auf die Schiffe.<lb/>
Unter andern gehört diese Land- und Hausplage<lb/>
zu den gefährlichsten Feinden der Zuckerplantagen<lb/>
in West-Indien.</p>
              <p rendition="#l1em">An vielen Orten wird sie allgemach durch die<lb/>
ursprünglich wohl in Ostindien und Persien ein-<lb/>
heimische Wanderratte (<hi rendition="#aq">M. <hi rendition="#i">decumanus</hi></hi>. Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">le<lb/>
surmulot</hi></hi>. Engl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">the Norway rat</hi></hi>) verdrängt,<lb/>
die von röthlichgrauer Farbe und ihr Fell mit<lb/>
vielen einzelnen langen Borstenhaaren durch-<lb/>
mengt ist.</p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[84/0106] englische Erdbohrer. Auch unter diefer Gattung finden sich hier herum wie unter der folgenden, Kackerlacken. 5. †. Musculus. die Hausmaus. (Fr. la souris Engl. the mouse.) M. caude elongata, palmis tetradactylis, pollice palmarum mutico. In Europa und den gemäßigten Erdstrichen von Asien und America. Hat sich dem Menschen ge- wisser Maßen zum Hausthier aufgedrungen. Die weißen Mäuse mit rothen Augen (die Kackerlacken in ihrer Art, und zuweilen so licht- schen, daß sie in der Hellung die Augenlider fest zuschließen, und für blind gehalten werden. 6. †. Rattus. die Ratte. (Fr. le rat. Engl. the rat.) M. cauda elongata, palmis tetra- dactylis cum unguiculo pollicari. Ist jetzt fast über alle fünf Welttheile verbrei- tet; scheint aber ursprünglich im mittlern Europa zu Hause. Aeußerst gefräßig. Frißt sogar Scor- pione, und zieht dem Menschen und seinen Victua- lien überall nach. Den Bergleuten in die tiefsten Schachte, so wie den Seefahrern auf die Schiffe. Unter andern gehört diese Land- und Hausplage zu den gefährlichsten Feinden der Zuckerplantagen in West-Indien. An vielen Orten wird sie allgemach durch die ursprünglich wohl in Ostindien und Persien ein- heimische Wanderratte (M. decumanus. Fr. le surmulot. Engl. the Norway rat) verdrängt, die von röthlichgrauer Farbe und ihr Fell mit vielen einzelnen langen Borstenhaaren durch- mengt ist.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/106
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/106>, abgerufen am 12.12.2024.