Man hat den Nahmen Zoophyte oder Thier- pflanze den Geschöpfen dieser und der vorigen Ordnung gemeinschaftlich beygelegt. Und in der That sehen auch, wie schon erinnert wor- den, manche Polypen dieser Ordnung den Bewohnern mancher Corallen in der vorigen gar sehr ähnlich. Nur haben sie in der gegen- wärtigen einen unbedeckten Körper, und nie ein solches Corallengehäuse als in der vorigen. Auch können wenigstens die bey weiten aller- mehresten (wo nicht alle) ihren Standpunct verändern (haben stirpem liberam wie man es nennt). Einige sind doch dabey in einen gemeinschaftlichen Stamm verbunden, andere hingegen einzeln. Außerdem werden aber auch die Infusionsthierchen u. a. dergl. Geschöpfe mit in dieser Ordnung begriffen.
Man unterscheidet an diesen merkwürdigen Seegeschöpfen, wie an einer Vogelfeder, zwey Haupttheile, den Kiel nähmlich und die Fahne. Letztere besteht aus 40, 60 oder noch mehr bo- genförmigen Armen, womit die obere Hälfte des Kiels zu beiden Seiten besetzt ist. Auf jedem dieser Arme stehen nun wieder 10, 12 und mehr überaus saubere kleine am Rande zackige Hülsen, in deren jeder ein gallertartiger zarter
VI. ZOOPHYTA.
Man hat den Nahmen Zoophyte oder Thier- pflanze den Geschöpfen dieser und der vorigen Ordnung gemeinschaftlich beygelegt. Und in der That sehen auch, wie schon erinnert wor- den, manche Polypen dieser Ordnung den Bewohnern mancher Corallen in der vorigen gar sehr ähnlich. Nur haben sie in der gegen- wärtigen einen unbedeckten Körper, und nie ein solches Corallengehäuse als in der vorigen. Auch können wenigstens die bey weiten aller- mehresten (wo nicht alle) ihren Standpunct verändern (haben stirpem liberam wie man es nennt). Einige sind doch dabey in einen gemeinschaftlichen Stamm verbunden, andere hingegen einzeln. Außerdem werden aber auch die Infusionsthierchen u. a. dergl. Geschöpfe mit in dieser Ordnung begriffen.
Man unterscheidet an diesen merkwürdigen Seegeschöpfen, wie an einer Vogelfeder, zwey Haupttheile, den Kiel nähmlich und die Fahne. Letztere besteht aus 40, 60 oder noch mehr bo- genförmigen Armen, womit die obere Hälfte des Kiels zu beiden Seiten besetzt ist. Auf jedem dieser Arme stehen nun wieder 10, 12 und mehr überaus saubere kleine am Rande zackige Hülsen, in deren jeder ein gallertartiger zarter
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VI. ZOOPHYTA.
Man hat den Nahmen Zoophyte oder Thier-
pflanze den Geschöpfen dieser und der vorigen
Ordnung gemeinschaftlich beygelegt. Und in
der That sehen auch, wie schon erinnert wor-
den, manche Polypen dieser Ordnung den
Bewohnern mancher Corallen in der vorigen
gar sehr ähnlich. Nur haben sie in der gegen-
wärtigen einen unbedeckten Körper, und nie
ein solches Corallengehäuse als in der vorigen.
Auch können wenigstens die bey weiten aller-
mehresten (wo nicht alle) ihren Standpunct
verändern (haben stirpem liberam wie man
es nennt). Einige sind doch dabey in einen
gemeinschaftlichen Stamm verbunden, andere
hingegen einzeln. Außerdem werden aber auch
die Infusionsthierchen u. a. dergl. Geschöpfe
mit in dieser Ordnung begriffen.
80. Pennatula. Seefeder. Stirps
libera, penniformis.
Man unterscheidet an diesen merkwürdigen
Seegeschöpfen, wie an einer Vogelfeder, zwey
Haupttheile, den Kiel nähmlich und die Fahne.
Letztere besteht aus 40, 60 oder noch mehr bo-
genförmigen Armen, womit die obere Hälfte
des Kiels zu beiden Seiten besetzt ist. Auf
jedem dieser Arme stehen nun wieder 10, 12 und
mehr überaus saubere kleine am Rande zackige
Hülsen, in deren jeder ein gallertartiger zarter
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 499. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/521>, abgerufen am 05.12.2024.
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