Staubfäden der gemeinen Berberis, wenn sie auf ihrer innern Seite (wo sie nach den Frucht- knoten hingerichtet sind) berührt werden, (wenn sich z. B. ein Insect auf die Blüthe setzt, um den Honigsaft aus dem Boden derselben zu ziehen) einwärts schnellen und ihre männlichen Staubbeutel gegen die weibliche Narbe trei- ben, und dadurch ihre Befruchtung bewirken.
§. 178.
So auffallend inzwischen alle diese Bewe- gungen sind, und so sinnliche Beweise sie von der Thätigkeit der Lebenskräfte in den Ge- wächsen abgeben, so unterscheiden sie sich doch bey genauer physiologischer Prüfung aufs deut- lichste von dem ausschließlichen Eigenthume der Thiere, nämlich der willkürlichen Be- wegung, als von welcher auch bey den, wegen ihrer Bewegung, berufensten Pflanzen (wie z.E. beym hedysarum gyrans) keine echte Spur zu erkennen ist.
Anm. - Wenigstens kenne ich kein einziges Thier, das seine Nahrung ohne willkürliche Bewegung, und hingegen keine einzige Pflanze, welche die ihrige mittelst derselben zu sich nähme!
§. 179.
Aus den gedachter Maßen von den Ge- wächsen eingesogenen und assimilirten Nah- rungsstoffen werden nun die ihnen eigenen specifiken Säfte abgeschieden, da z. B.
Staubfäden der gemeinen Berberis, wenn sie auf ihrer innern Seite (wo sie nach den Frucht- knoten hingerichtet sind) berührt werden, (wenn sich z. B. ein Insect auf die Blüthe setzt, um den Honigsaft aus dem Boden derselben zu ziehen) einwärts schnellen und ihre männlichen Staubbeutel gegen die weibliche Narbe trei- ben, und dadurch ihre Befruchtung bewirken.
§. 178.
So auffallend inzwischen alle diese Bewe- gungen sind, und so sinnliche Beweise sie von der Thätigkeit der Lebenskräfte in den Ge- wächsen abgeben, so unterscheiden sie sich doch bey genauer physiologischer Prüfung aufs deut- lichste von dem ausschließlichen Eigenthume der Thiere, nämlich der willkürlichen Be- wegung, als von welcher auch bey den, wegen ihrer Bewegung, berufensten Pflanzen (wie z.E. beym hedysarum gyrans) keine echte Spur zu erkennen ist.
Anm. – Wenigstens kenne ich kein einziges Thier, das seine Nahrung ohne willkürliche Bewegung, und hingegen keine einzige Pflanze, welche die ihrige mittelst derselben zu sich nähme!
§. 179.
Aus den gedachter Maßen von den Ge- wächsen eingesogenen und assimilirten Nah- rungsstoffen werden nun die ihnen eigenen specifiken Säfte abgeschieden, da z. B.
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Staubfäden der gemeinen Berberis, wenn sie
auf ihrer innern Seite (wo sie nach den Frucht-
knoten hingerichtet sind) berührt werden, (wenn
sich z. B. ein Insect auf die Blüthe setzt, um
den Honigsaft aus dem Boden derselben zu
ziehen) einwärts schnellen und ihre männlichen
Staubbeutel gegen die weibliche Narbe trei-
ben, und dadurch ihre Befruchtung bewirken.
§. 178.
So auffallend inzwischen alle diese Bewe-
gungen sind, und so sinnliche Beweise sie von
der Thätigkeit der Lebenskräfte in den Ge-
wächsen abgeben, so unterscheiden sie sich doch
bey genauer physiologischer Prüfung aufs deut-
lichste von dem ausschließlichen Eigenthume
der Thiere, nämlich der willkürlichen Be-
wegung, als von welcher auch bey den, wegen
ihrer Bewegung, berufensten Pflanzen (wie
z.E. beym hedysarum gyrans) keine echte
Spur zu erkennen ist.
Anm. – Wenigstens kenne ich kein einziges Thier,
das seine Nahrung ohne willkürliche Bewegung,
und hingegen keine einzige Pflanze, welche die ihrige
mittelst derselben zu sich nähme!
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Aus den gedachter Maßen von den Ge-
wächsen eingesogenen und assimilirten Nah-
rungsstoffen werden nun die ihnen eigenen
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 519. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/541>, abgerufen am 05.12.2024.
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