Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

Bild:
<< vorherige Seite

meisten sind es überzählige, wuchernde Theile
(monstra per excessum S. 22.); doppelte
an einander gewachsene Stämme, doppelte
oder vielfache Früchte etc. vielfache Kornähren;
Rosen, aus deren Mitte andere kleine Rosen
hervor schießen u. s. w.

§. 205.

Das Alter der Gewächse ist so verschieden,
daß es sich bey manchen kaum über eine
Stunde, und bey andern hingegen auf lange
Jahrhunderte erstreckt*). Ueberhaupt aber
theilt man die Pflanzen in perennirende und
Sommergewächse, welche letztere nähmlich
schon mit dem Ende ihres ersten Sommers
absterben.

Anm. Auch von dem Wiederaufleben nach einem lan-
gen Vertrocknen, das im Thierreich vom Räder-
thier (S. 431. 503.) und vom Kleisteraal be-
hauptet worden, finden sich unter den Gewächsen
ähnliche Beyspiele: besonders an der deßhalb längst
berufenen Himmelsblume oder Sternschnuppe (tre-
mella nostoc
). Ich habe von dieser merkwür-
digen Erscheinung in der Abhandl. de vi vitali
sanguini deneganda
etc. Gotting
. 1795. 4.
pag. 8. gehandelt.

§. 206.

Vom Nutzen des Gewächsreichs gestattet
der Raum hier nur etwas Weniges kurz zu
erwähren.

*) S. Hrn. Staats-R. Hufeland's Makrobiotik.
I. Th. S. 58 u. f. der dritten Aufl.

meisten sind es überzählige, wuchernde Theile
(monstra per excessum S. 22.); doppelte
an einander gewachsene Stämme, doppelte
oder vielfache Früchte ꝛc. vielfache Kornähren;
Rosen, aus deren Mitte andere kleine Rosen
hervor schießen u. s. w.

§. 205.

Das Alter der Gewächse ist so verschieden,
daß es sich bey manchen kaum über eine
Stunde, und bey andern hingegen auf lange
Jahrhunderte erstreckt*). Ueberhaupt aber
theilt man die Pflanzen in perennirende und
Sommergewächse, welche letztere nähmlich
schon mit dem Ende ihres ersten Sommers
absterben.

Anm. Auch von dem Wiederaufleben nach einem lan-
gen Vertrocknen, das im Thierreich vom Räder-
thier (S. 431. 503.) und vom Kleisteraal be-
hauptet worden, finden sich unter den Gewächsen
ähnliche Beyspiele: besonders an der deßhalb längst
berufenen Himmelsblume oder Sternschnuppe (tre-
mella nostoc
). Ich habe von dieser merkwür-
digen Erscheinung in der Abhandl. de vi vitali
sanguini deneganda
ꝛc. Gotting
. 1795. 4.
pag. 8. gehandelt.

§. 206.

Vom Nutzen des Gewächsreichs gestattet
der Raum hier nur etwas Weniges kurz zu
erwähren.

*) S. Hrn. Staats-R. Hufeland's Makrobiotik.
I. Th. S. 58 u. f. der dritten Aufl.
<TEI>
  <text xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xml:id="blume_hbnatur_000032">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0557" xml:id="pb535_0001" n="535"/>
meisten sind es überzählige, wuchernde Theile<lb/>
(<hi rendition="#aq">monstra <hi rendition="#i">per excessum</hi></hi> S. 22.); doppelte<lb/>
an einander gewachsene Stämme, doppelte<lb/>
oder vielfache Früchte &#xA75B;c. vielfache Kornähren;<lb/>
Rosen, aus deren Mitte andere kleine Rosen<lb/>
hervor schießen u. s. w.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 205.</head><lb/>
          <p>Das Alter der Gewächse ist so verschieden,<lb/>
daß es sich bey manchen kaum über eine<lb/>
Stunde, und bey andern hingegen auf lange<lb/>
Jahrhunderte erstreckt<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>S. Hrn. Staats-R. Hufeland's Makrobiotik.<lb/>
I. Th. S. 58 u. f. der dritten Aufl.</p></note>. Ueberhaupt aber<lb/>
theilt man die Pflanzen in perennirende und<lb/>
Sommergewächse, welche letztere nähmlich<lb/>
schon mit dem Ende ihres ersten Sommers<lb/>
absterben.</p>
          <p rendition="#indent-1 #small">Anm. Auch von dem Wiederaufleben nach einem lan-<lb/>
gen Vertrocknen, das im Thierreich vom Räder-<lb/>
thier (S. 431. 503.) und vom Kleisteraal be-<lb/>
hauptet worden, finden sich unter den Gewächsen<lb/>
ähnliche Beyspiele: besonders an der deßhalb längst<lb/>
berufenen Himmelsblume oder Sternschnuppe (<hi rendition="#aq">tre-<lb/>
mella <hi rendition="#i">nostoc</hi></hi>). Ich habe von dieser merkwür-<lb/>
digen Erscheinung in der Abhandl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">de vi vitali<lb/>
sanguini deneganda</hi> &#xA75B;c. Gotting</hi>. 1795. 4.<lb/><hi rendition="#aq">pag</hi>. 8. gehandelt.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 206.</head><lb/>
          <p>Vom Nutzen des Gewächsreichs gestattet<lb/>
der Raum hier nur etwas Weniges kurz zu<lb/>
erwähren.</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[535/0557] meisten sind es überzählige, wuchernde Theile (monstra per excessum S. 22.); doppelte an einander gewachsene Stämme, doppelte oder vielfache Früchte ꝛc. vielfache Kornähren; Rosen, aus deren Mitte andere kleine Rosen hervor schießen u. s. w. §. 205. Das Alter der Gewächse ist so verschieden, daß es sich bey manchen kaum über eine Stunde, und bey andern hingegen auf lange Jahrhunderte erstreckt *). Ueberhaupt aber theilt man die Pflanzen in perennirende und Sommergewächse, welche letztere nähmlich schon mit dem Ende ihres ersten Sommers absterben. Anm. Auch von dem Wiederaufleben nach einem lan- gen Vertrocknen, das im Thierreich vom Räder- thier (S. 431. 503.) und vom Kleisteraal be- hauptet worden, finden sich unter den Gewächsen ähnliche Beyspiele: besonders an der deßhalb längst berufenen Himmelsblume oder Sternschnuppe (tre- mella nostoc). Ich habe von dieser merkwür- digen Erscheinung in der Abhandl. de vi vitali sanguini deneganda ꝛc. Gotting. 1795. 4. pag. 8. gehandelt. §. 206. Vom Nutzen des Gewächsreichs gestattet der Raum hier nur etwas Weniges kurz zu erwähren. *) S. Hrn. Staats-R. Hufeland's Makrobiotik. I. Th. S. 58 u. f. der dritten Aufl.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/557
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 535. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/557>, abgerufen am 05.12.2024.