Zu den äußern Kennzeichen, wodurch der Mensch selbst vom menschenähnlichsten Affen, geschweige von den übrigen Thieren zu unterschei- den ist, gehört vorzüglich sein aufrechter Gang (als wozu sein ganzer Wuchs und Bildung, be- sonders aber seine beckenähnlichen Hüftknochen, das Verhältniß seiner Schenkel zu den Armen und seine breiten Fußsohlen, eingerichtet sind), dann der freyeste Gebrauch zweyer vollkomme- nen Hände; ferner sein prominirendes Kinn und die aufrechte Stellung seiner untern Schneidezähne.
Das weibliche Geschlecht hat (außer der ihm in der Blüthe des Lebens eigenen Form des Bu- sens) noch ein Paar eigenthümliche Charaktere, die dem männlichen und allen übrigen Thieren abgehen, nähmlich einen periodischen Blutver- lust in einer bestimmten Reihe von Lebensjahren; und dann einen besondern Theil an den Sexual- Organen, dessen Mangel oder Zerstörung als ein körperliches Kennzeichen der verletzten jungfräulichen Integrität anzusehen und wenig- stens in der Form und Lage noch bey keinem andern weiblichen Thiere bemerkt ist.
*)W. Lawrence'sLectures - on the natural History of Man. Lond. 1819. 8. Mit 12 Kupfern.
Zu den äußern Kennzeichen, wodurch der Mensch selbst vom menschenähnlichsten Affen, geschweige von den übrigen Thieren zu unterschei- den ist, gehört vorzüglich sein aufrechter Gang (als wozu sein ganzer Wuchs und Bildung, be- sonders aber seine beckenähnlichen Hüftknochen, das Verhältniß seiner Schenkel zu den Armen und seine breiten Fußsohlen, eingerichtet sind), dann der freyeste Gebrauch zweyer vollkomme- nen Hände; ferner sein prominirendes Kinn und die aufrechte Stellung seiner untern Schneidezähne.
Das weibliche Geschlecht hat (außer der ihm in der Blüthe des Lebens eigenen Form des Bu- sens) noch ein Paar eigenthümliche Charaktere, die dem männlichen und allen übrigen Thieren abgehen, nähmlich einen periodischen Blutver- lust in einer bestimmten Reihe von Lebensjahren; und dann einen besondern Theil an den Sexual- Organen, dessen Mangel oder Zerstörung als ein körperliches Kennzeichen der verletzten jungfräulichen Integrität anzusehen und wenig- stens in der Form und Lage noch bey keinem andern weiblichen Thiere bemerkt ist.
*)W. Lawrence'sLectures – on the natural History of Man. Lond. 1819. 8. Mit 12 Kupfern.
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[65/0087]
I. BIMANUS.
1. Homo. Erectus, bimanus. Mentum pro-
minulum. Dentibus aequaliter approxi-
matis; incisoribus inferioribus erectis.
1. †. Sapiens *).
Zu den äußern Kennzeichen, wodurch der
Mensch selbst vom menschenähnlichsten Affen,
geschweige von den übrigen Thieren zu unterschei-
den ist, gehört vorzüglich sein aufrechter Gang
(als wozu sein ganzer Wuchs und Bildung, be-
sonders aber seine beckenähnlichen Hüftknochen,
das Verhältniß seiner Schenkel zu den Armen
und seine breiten Fußsohlen, eingerichtet sind),
dann der freyeste Gebrauch zweyer vollkomme-
nen Hände; ferner sein prominirendes Kinn
und die aufrechte Stellung seiner untern
Schneidezähne.
Das weibliche Geschlecht hat (außer der ihm
in der Blüthe des Lebens eigenen Form des Bu-
sens) noch ein Paar eigenthümliche Charaktere,
die dem männlichen und allen übrigen Thieren
abgehen, nähmlich einen periodischen Blutver-
lust in einer bestimmten Reihe von Lebensjahren;
und dann einen besondern Theil an den Sexual-
Organen, dessen Mangel oder Zerstörung als
ein körperliches Kennzeichen der verletzten
jungfräulichen Integrität anzusehen und wenig-
stens in der Form und Lage noch bey keinem
andern weiblichen Thiere bemerkt ist.
*) W. Lawrence's Lectures – on the natural
History of Man. Lond. 1819. 8. Mit 12
Kupfern.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/87>, abgerufen am 04.12.2024.
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