Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825.

Bild:
<< vorherige Seite

1. Leo. der Löwe. (Fr. le lion. Engl. the lion.)
F. cauda elongata floccosa*), corpore fulvo.

Menag. du Mus. national. VI. tab. 2 und II.
tab. 1.

In den heißen Zonen der alten Welt, vorzüglich in
Africa; weiland aber auch in Peloponnes und Aetolien.
Auch neulich haben Löwinnen in Menagerieen, in Deutsch-
land und sonst im mildern Europa Junge geworfen.
Dem Männchen bricht die Mähne erst im zweyten Le-
bensjahre aus. Das Fleisch des Löwen wird von den
Hottentotten gegessen und eine Horde Araber zwischen
Tunis und Algier soll sich fast bloß davon nähren.

2. Tigris. der Tiger. F. cauda elongata; capite,
corpore et cruribus nigro-virgatis
.

the Tiger, von G. Stubbs.

Bloß in Asien und vorzüglich von Bengalen bis Schina,
auch auf Sumatra etc. Ueberaus regelmäßig gestreift.
Läßt sich allerdings zähmen, und muß auch vor dem
Elephanten erliegen.

3. Pardus. des Panther, Parder**). F. cauda
subelongata, maculis obtuse angulatis, passim con-
fluentibus et annulatis
.

Menag. du Mus. nat. III. tab. 1.

In Africa und Ostindien. Die Flecken seines Fells
sind hin und wieder wie zusammengeflossen, theils in
Hufeisenform, oder geringelt u. s. w.

Leopard nennt man eine etwas kleinere Abart, mit
kleineren Flecken, deren meist drey bis vier auf fast gold-
gelbem Grunde beysammen stehen.

4. Panthera. der kleine Panther. (Büffon's
once.) F. cauda elongata, corpore albido, maculis
irregularibus nigris
.

Schreber tab. 100.

*) Die alten Scholiasten zum Homer (Il. XX. 170) reden
von einem eignen Stachel am Löwenschwanze. Und wirklich habe
ich bey der gedachten Löwin etwas dergleichen gefunden, und in
dem Specimen historiae naturalis ex auctoribus classicis illustra-
tae beschrieben und abgebildet.
**) Die Pelzhändler nennen alle Felle von Thieren dieses Ge-
schlechts, die geringelte Flecken haben, Panther, und hingegen
alle gefleckte ohne Ringform, Tiger.

1. Leo. der Löwe. (Fr. le lion. Engl. the lion.)
F. cauda elongata floccosa*), corpore fulvo.

Ménag. du Mus. national. VI. tab. 2 und II.
tab. 1.

In den heißen Zonen der alten Welt, vorzüglich in
Africa; weiland aber auch in Peloponnes und Aetolien.
Auch neulich haben Löwinnen in Menagerieen, in Deutsch-
land und sonst im mildern Europa Junge geworfen.
Dem Männchen bricht die Mähne erst im zweyten Le-
bensjahre aus. Das Fleisch des Löwen wird von den
Hottentotten gegessen und eine Horde Araber zwischen
Tunis und Algier soll sich fast bloß davon nähren.

2. Tigris. der Tiger. F. cauda elongata; capite,
corpore et cruribus nigro-virgatis
.

the Tiger, von G. Stubbs.

Bloß in Asien und vorzüglich von Bengalen bis Schina,
auch auf Sumatra ꝛc. Ueberaus regelmäßig gestreift.
Läßt sich allerdings zähmen, und muß auch vor dem
Elephanten erliegen.

3. Pardus. des Panther, Parder**). F. cauda
subelongata, maculis obtuse angulatis, passim con-
fluentibus et annulatis
.

Ménag. du Mus. nat. III. tab. 1.

In Africa und Ostindien. Die Flecken seines Fells
sind hin und wieder wie zusammengeflossen, theils in
Hufeisenform, oder geringelt u. s. w.

Leopard nennt man eine etwas kleinere Abart, mit
kleineren Flecken, deren meist drey bis vier auf fast gold-
gelbem Grunde beysammen stehen.

4. Panthera. der kleine Panther. (Büffon's
once.) F. cauda elongata, corpore albido, maculis
irregularibus nigris
.

Schreber tab. 100.

*) Die alten Scholiasten zum Homer (Il. XX. 170) reden
von einem eignen Stachel am Löwenschwanze. Und wirklich habe
ich bey der gedachten Löwin etwas dergleichen gefunden, und in
dem Specimen historiae naturalis ex auctoribus classicis illustra-
tae beschrieben und abgebildet.
**) Die Pelzhändler nennen alle Felle von Thieren dieses Ge-
schlechts, die geringelte Flecken haben, Panther, und hingegen
alle gefleckte ohne Ringform, Tiger.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0110" xml:id="pb088_0001" n="88"/>
              <p rendition="#indent-2">1. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Leo</hi></hi>. <hi rendition="#g">der Löwe</hi>. (<hi rendition="#g">Fr</hi>. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">le lion</hi></hi>. <hi rendition="#g">Engl</hi>. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">the lion</hi></hi>.)<lb/><hi rendition="#aq">F. cauda elongata floccosa</hi><note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Die alten Scholiasten zum <hi rendition="#g">Homer</hi> (Il. XX. 170) reden<lb/>
von einem eignen Stachel am Löwenschwanze. Und wirklich habe<lb/>
ich bey der gedachten Löwin etwas dergleichen gefunden, und in<lb/>
dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Specimen historiae naturalis ex auctoribus classicis illustra</hi></hi>-<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">tae</hi></hi> beschrieben und abgebildet.</p></note><hi rendition="#aq">, corpore fulvo</hi>.</p>
              <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ménag. du Mus. national</hi></hi>. VI. <hi rendition="#aq">tab</hi>. 2 und II.<lb/><hi rendition="#aq">tab</hi>. 1.</p>
              <p rendition="#l1em">In den heißen Zonen der alten Welt, vorzüglich in<lb/>
Africa; weiland aber auch in Peloponnes und Aetolien.<lb/>
Auch neulich haben Löwinnen in Menagerieen, in Deutsch-<lb/>
land und sonst im mildern Europa Junge geworfen.<lb/>
Dem Männchen bricht die Mähne erst im zweyten Le-<lb/>
bensjahre aus. Das Fleisch des Löwen wird von den<lb/>
Hottentotten gegessen und eine Horde Araber zwischen<lb/>
Tunis und Algier soll sich fast bloß davon nähren.</p>
              <p rendition="#indent-2">2. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tigris</hi></hi>. <hi rendition="#g">der Tiger</hi>. <hi rendition="#aq">F. cauda elongata; capite,<lb/>
corpore et cruribus nigro-virgatis</hi>.</p>
              <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">the Tiger</hi></hi>, von G. <hi rendition="#g">Stubbs</hi>.</p>
              <p rendition="#l1em">Bloß in Asien und vorzüglich von Bengalen bis Schina,<lb/>
auch auf Sumatra &#xA75B;c. Ueberaus regelmäßig gestreift.<lb/>
Läßt sich allerdings zähmen, und muß auch vor dem<lb/>
Elephanten erliegen.</p>
              <p rendition="#indent-2">3. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Pardus</hi></hi>. <hi rendition="#g">des Panther, Parder</hi><note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Die Pelzhändler nennen alle Felle von Thieren dieses Ge-<lb/>
schlechts, die geringelte Flecken haben, <hi rendition="#g">Panther</hi>, und hingegen<lb/>
alle gefleckte ohne Ringform, <hi rendition="#g">Tiger</hi>.</p></note>. <hi rendition="#aq">F. cauda<lb/>
subelongata, maculis obtuse angulatis, passim con-<lb/>
fluentibus et annulatis</hi>.</p>
              <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ménag. du Mus. nat</hi></hi>. III. <hi rendition="#aq">tab</hi>. 1.</p>
              <p rendition="#l1em">In Africa und Ostindien. Die Flecken seines Fells<lb/>
sind hin und wieder wie zusammengeflossen, theils in<lb/>
Hufeisenform, oder geringelt u. s. w.</p>
              <p rendition="#l1em"><hi rendition="#g">Leopard</hi> nennt man eine etwas kleinere Abart, mit<lb/>
kleineren Flecken, deren meist drey bis vier auf fast gold-<lb/>
gelbem Grunde beysammen stehen.</p>
              <p rendition="#indent-2">4. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Panthera</hi></hi>. <hi rendition="#g">der kleine Panther</hi>. (<hi rendition="#g">Büffon</hi>'s<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">once</hi></hi>.) <hi rendition="#aq">F. cauda elongata, corpore albido, maculis<lb/>
irregularibus nigris</hi>.</p>
              <p rendition="#l2em"><hi rendition="#g">Schreber</hi><hi rendition="#aq">tab</hi>. 100.</p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[88/0110] 1. Leo. der Löwe. (Fr. le lion. Engl. the lion.) F. cauda elongata floccosa *), corpore fulvo. Ménag. du Mus. national. VI. tab. 2 und II. tab. 1. In den heißen Zonen der alten Welt, vorzüglich in Africa; weiland aber auch in Peloponnes und Aetolien. Auch neulich haben Löwinnen in Menagerieen, in Deutsch- land und sonst im mildern Europa Junge geworfen. Dem Männchen bricht die Mähne erst im zweyten Le- bensjahre aus. Das Fleisch des Löwen wird von den Hottentotten gegessen und eine Horde Araber zwischen Tunis und Algier soll sich fast bloß davon nähren. 2. Tigris. der Tiger. F. cauda elongata; capite, corpore et cruribus nigro-virgatis. the Tiger, von G. Stubbs. Bloß in Asien und vorzüglich von Bengalen bis Schina, auch auf Sumatra ꝛc. Ueberaus regelmäßig gestreift. Läßt sich allerdings zähmen, und muß auch vor dem Elephanten erliegen. 3. Pardus. des Panther, Parder **). F. cauda subelongata, maculis obtuse angulatis, passim con- fluentibus et annulatis. Ménag. du Mus. nat. III. tab. 1. In Africa und Ostindien. Die Flecken seines Fells sind hin und wieder wie zusammengeflossen, theils in Hufeisenform, oder geringelt u. s. w. Leopard nennt man eine etwas kleinere Abart, mit kleineren Flecken, deren meist drey bis vier auf fast gold- gelbem Grunde beysammen stehen. 4. Panthera. der kleine Panther. (Büffon's once.) F. cauda elongata, corpore albido, maculis irregularibus nigris. Schreber tab. 100. *) Die alten Scholiasten zum Homer (Il. XX. 170) reden von einem eignen Stachel am Löwenschwanze. Und wirklich habe ich bey der gedachten Löwin etwas dergleichen gefunden, und in dem Specimen historiae naturalis ex auctoribus classicis illustra- tae beschrieben und abgebildet. **) Die Pelzhändler nennen alle Felle von Thieren dieses Ge- schlechts, die geringelte Flecken haben, Panther, und hingegen alle gefleckte ohne Ringform, Tiger.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/110
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/110>, abgerufen am 23.11.2024.