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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825.

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ihre unmittelbare Brauchbarkeit fürs Menschen-
geschlecht ohne Vergleich einfacher ist, als der Säu-
gethiere ihre. Sie vertilgen unzählige Insec-
ten
, und das unbedingte Wegfangen einiger vermeint-
lich schädlichen Vögel, der Sperlinge, Krähen etc.
in manchen Gegenden, hat meist eine ungleich schäd-
lichere Vermehrung des Ungeziefers nach sich gezogen.
Andere verzehren größere Thiere, Feldmäuse,
Schlangen, Frösche, Eidexen etc. oder Aeser. Viele
helfen Unkraut ausrotten. Von der andern
Seite wird auch die Vermehrung und Fort-
pflanzung
der Thiere sowohl, als der Gewächse,
durch Vögel befördert. So weiß man z. B., daß
die wilden Enten bey ihren Zügen befruchteten Fisch-
rogen in entfernte Teiche übertragen, und sie dadurch
zuweilen fischreich machen. Sehr viele Vögel ver-
schlucken Samenkörner, die sie nachher wieder ganz
von sich geben, und dadurch die Verbreitung dersel-
ben befördern: so z. B. die Tauben auf Banda die
Muscatnüsse etc. Der Mist der Seevögel düngt
kahle Felsenklippen und Küsten, daß nachher nützliche
Gewächse da fortkommen können. Manche Falken-
gattungen lassen sich zur Jagd, so wie die Scharben
zum Fischfang, abrichten etc. So sehr viele Vö-
gel, ihre Eyer, ihr Fett etc. dienen zur Speise.
Die ganzen Felle der Seevögel zur Kleidung man-
cher Polar-Völker. Die Federn zum Füllen
der Betten, zum Schreiben, und zu mancher-
ley theils kostbaren Putz, so wie sie auch bey vielen
wilden Völkern, zumahl auf den Inseln des stillen
Oceans, einen beträchtlichen Handelsartikel aus-
machen.

§. 78.

Der Schade, den die Vögel stiften, läßt sich
fast gänzlich auf die Vertilgung nutzbarer

ihre unmittelbare Brauchbarkeit fürs Menschen-
geschlecht ohne Vergleich einfacher ist, als der Säu-
gethiere ihre. Sie vertilgen unzählige Insec-
ten
, und das unbedingte Wegfangen einiger vermeint-
lich schädlichen Vögel, der Sperlinge, Krähen ꝛc.
in manchen Gegenden, hat meist eine ungleich schäd-
lichere Vermehrung des Ungeziefers nach sich gezogen.
Andere verzehren größere Thiere, Feldmäuse,
Schlangen, Frösche, Eidexen ꝛc. oder Aeser. Viele
helfen Unkraut ausrotten. Von der andern
Seite wird auch die Vermehrung und Fort-
pflanzung
der Thiere sowohl, als der Gewächse,
durch Vögel befördert. So weiß man z. B., daß
die wilden Enten bey ihren Zügen befruchteten Fisch-
rogen in entfernte Teiche übertragen, und sie dadurch
zuweilen fischreich machen. Sehr viele Vögel ver-
schlucken Samenkörner, die sie nachher wieder ganz
von sich geben, und dadurch die Verbreitung dersel-
ben befördern: so z. B. die Tauben auf Banda die
Muscatnüsse ꝛc. Der Mist der Seevögel düngt
kahle Felsenklippen und Küsten, daß nachher nützliche
Gewächse da fortkommen können. Manche Falken-
gattungen lassen sich zur Jagd, so wie die Scharben
zum Fischfang, abrichten ꝛc. So sehr viele Vö-
gel, ihre Eyer, ihr Fett ꝛc. dienen zur Speise.
Die ganzen Felle der Seevögel zur Kleidung man-
cher Polar-Völker. Die Federn zum Füllen
der Betten, zum Schreiben, und zu mancher-
ley theils kostbaren Putz, so wie sie auch bey vielen
wilden Völkern, zumahl auf den Inseln des stillen
Oceans, einen beträchtlichen Handelsartikel aus-
machen.

§. 78.

Der Schade, den die Vögel stiften, läßt sich
fast gänzlich auf die Vertilgung nutzbarer

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[127/0149] ihre unmittelbare Brauchbarkeit fürs Menschen- geschlecht ohne Vergleich einfacher ist, als der Säu- gethiere ihre. Sie vertilgen unzählige Insec- ten, und das unbedingte Wegfangen einiger vermeint- lich schädlichen Vögel, der Sperlinge, Krähen ꝛc. in manchen Gegenden, hat meist eine ungleich schäd- lichere Vermehrung des Ungeziefers nach sich gezogen. Andere verzehren größere Thiere, Feldmäuse, Schlangen, Frösche, Eidexen ꝛc. oder Aeser. Viele helfen Unkraut ausrotten. Von der andern Seite wird auch die Vermehrung und Fort- pflanzung der Thiere sowohl, als der Gewächse, durch Vögel befördert. So weiß man z. B., daß die wilden Enten bey ihren Zügen befruchteten Fisch- rogen in entfernte Teiche übertragen, und sie dadurch zuweilen fischreich machen. Sehr viele Vögel ver- schlucken Samenkörner, die sie nachher wieder ganz von sich geben, und dadurch die Verbreitung dersel- ben befördern: so z. B. die Tauben auf Banda die Muscatnüsse ꝛc. Der Mist der Seevögel düngt kahle Felsenklippen und Küsten, daß nachher nützliche Gewächse da fortkommen können. Manche Falken- gattungen lassen sich zur Jagd, so wie die Scharben zum Fischfang, abrichten ꝛc. So sehr viele Vö- gel, ihre Eyer, ihr Fett ꝛc. dienen zur Speise. Die ganzen Felle der Seevögel zur Kleidung man- cher Polar-Völker. Die Federn zum Füllen der Betten, zum Schreiben, und zu mancher- ley theils kostbaren Putz, so wie sie auch bey vielen wilden Völkern, zumahl auf den Inseln des stillen Oceans, einen beträchtlichen Handelsartikel aus- machen. §. 78. Der Schade, den die Vögel stiften, läßt sich fast gänzlich auf die Vertilgung nutzbarer

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/149>, abgerufen am 23.11.2024.