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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825.

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Auf Guinea, am Cap, dann in Sibirien und Schina,
und wie es scheint auch auf den Sandwich-Inseln des
stillen Oceans. Man unterscheidet mehrere Varietäten.

3. +. Anser. die Gans. (Fr. l'oye. Engl. the
goose
) A. rostro semicylindrico, corpore supra
cinereo, subtus pallidiore, collo striato
.

Meist in allen fünf Welttheilen wild. Hat unter den
warmblütigen Thieren wohl das schnellste Wachsthum.
Unter den zahmen soll es wohl häufig völlig schneeweiße
Ganserte, aber nur selten eine ganz weiße weibliche
Gans geben.

4. Aegyptiaca (chenalopex) A. rostro subcylin-
drico, corpore undulato, vertice albo, speculo
alari candido fascia nigra
.

Menag. du Mus. nat. V. tab. 4.

Zumahl in Aegypten, auf dessen alten Kunstwelken
sie häufig als Symbol der Kinderliebe vorkommt.

5. Canadensis. die Hudsonsbay-Gans. (Engl.
the grey goose.) A. cinerea, capite colloque ni-
gris, genis gulaque albis
.

Edwards tab. 151.

Im kältern Nordamerica. Sehr gesucht wegen ihrer
ausnehmenden Flaumen zu Betten. Gibt auch vorzüg-
liche Schreibfedern.

6. Bernicla. die Baumgans, Rothgans, schot-
tische Gans
. A. fusca, capite collo pectoreque
nigris, collari albo
.

Frisch tab. 156.

In den kältesten Ländern der nördlichen Erde, kommt
bloß zum Ueberwintern nach Schottland und andern
mildern Gegenden, wo sie sich unter andern von dem
Thiere der Entenmuschel (Barnacle, Lepas anatifera)
nährt, daher die alte seltsame Fabel entstanden, daß
dieser Vogel nicht aus einem Ey, sondern aus einer
Muschel hervor komme u. s. w.*)

*) Die gleiche Volkssage ging auch ehedem von einer verwand-
ten Gattung, Anas erythropus, von grauer Farbe mit weißer Stirne
(Frisch tab. 189.), die daher auch bey vielen Ornithologen den
Namen Bernicla oder Barnacle führt. Fischer im Sylvan 1820
tab. 3.

Auf Guinea, am Cap, dann in Sibirien und Schina,
und wie es scheint auch auf den Sandwich-Inseln des
stillen Oceans. Man unterscheidet mehrere Varietäten.

3. †. Anser. die Gans. (Fr. l'oye. Engl. the
goose
) A. rostro semicylindrico, corpore supra
cinereo, subtus pallidiore, collo striato
.

Meist in allen fünf Welttheilen wild. Hat unter den
warmblütigen Thieren wohl das schnellste Wachsthum.
Unter den zahmen soll es wohl häufig völlig schneeweiße
Ganserte, aber nur selten eine ganz weiße weibliche
Gans geben.

4. Aegyptiaca (chenalopex) A. rostro subcylin-
drico, corpore undulato, vertice albo, speculo
alari candido fascia nigra
.

Ménag. du Mus. nat. V. tab. 4.

Zumahl in Aegypten, auf dessen alten Kunstwelken
sie häufig als Symbol der Kinderliebe vorkommt.

5. Canadensis. die Hudsonsbay-Gans. (Engl.
the grey goose.) A. cinerea, capite colloque ni-
gris, genis gulaque albis
.

Edwards tab. 151.

Im kältern Nordamerica. Sehr gesucht wegen ihrer
ausnehmenden Flaumen zu Betten. Gibt auch vorzüg-
liche Schreibfedern.

6. Bernicla. die Baumgans, Rothgans, schot-
tische Gans
. A. fusca, capite collo pectoreque
nigris, collari albo
.

Frisch tab. 156.

In den kältesten Ländern der nördlichen Erde, kommt
bloß zum Ueberwintern nach Schottland und andern
mildern Gegenden, wo sie sich unter andern von dem
Thiere der Entenmuschel (Barnacle, Lepas anatifera)
nährt, daher die alte seltsame Fabel entstanden, daß
dieser Vogel nicht aus einem Ey, sondern aus einer
Muschel hervor komme u. s. w.*)

*) Die gleiche Volkssage ging auch ehedem von einer verwand-
ten Gattung, Anas erythropus, von grauer Farbe mit weißer Stirne
(Frisch tab. 189.), die daher auch bey vielen Ornithologen den
Namen Bernicla oder Barnacle führt. Fischer im Sylvan 1820
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[188/0210] Auf Guinea, am Cap, dann in Sibirien und Schina, und wie es scheint auch auf den Sandwich-Inseln des stillen Oceans. Man unterscheidet mehrere Varietäten. 3. †. Anser. die Gans. (Fr. l'oye. Engl. the goose) A. rostro semicylindrico, corpore supra cinereo, subtus pallidiore, collo striato. Meist in allen fünf Welttheilen wild. Hat unter den warmblütigen Thieren wohl das schnellste Wachsthum. Unter den zahmen soll es wohl häufig völlig schneeweiße Ganserte, aber nur selten eine ganz weiße weibliche Gans geben. 4. Aegyptiaca (chenalopex) A. rostro subcylin- drico, corpore undulato, vertice albo, speculo alari candido fascia nigra. Ménag. du Mus. nat. V. tab. 4. Zumahl in Aegypten, auf dessen alten Kunstwelken sie häufig als Symbol der Kinderliebe vorkommt. 5. Canadensis. die Hudsonsbay-Gans. (Engl. the grey goose.) A. cinerea, capite colloque ni- gris, genis gulaque albis. Edwards tab. 151. Im kältern Nordamerica. Sehr gesucht wegen ihrer ausnehmenden Flaumen zu Betten. Gibt auch vorzüg- liche Schreibfedern. 6. Bernicla. die Baumgans, Rothgans, schot- tische Gans. A. fusca, capite collo pectoreque nigris, collari albo. Frisch tab. 156. In den kältesten Ländern der nördlichen Erde, kommt bloß zum Ueberwintern nach Schottland und andern mildern Gegenden, wo sie sich unter andern von dem Thiere der Entenmuschel (Barnacle, Lepas anatifera) nährt, daher die alte seltsame Fabel entstanden, daß dieser Vogel nicht aus einem Ey, sondern aus einer Muschel hervor komme u. s. w. *) *) Die gleiche Volkssage ging auch ehedem von einer verwand- ten Gattung, Anas erythropus, von grauer Farbe mit weißer Stirne (Frisch tab. 189.), die daher auch bey vielen Ornithologen den Namen Bernicla oder Barnacle führt. Fischer im Sylvan 1820 tab. 3.

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  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/210>, abgerufen am 17.05.2024.