Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825.

Bild:
<< vorherige Seite

Im südlichen Europa und in Nordafrica an einigen
Gattungen von Eschen, wo sie durch ihren Stich das
ausschwitzen der Manna verursachen soll. Wird insge-
mein nebst der fast noch ein Mahl so großen C. plebeia
(Rösel fig. 3.) für die bey den Alten so beliebten
Cicaden gehalten*)..

2. +. Spumaria. (Cercopis S. F.) der Schaum-
wurm
, Gäschtwurm. C. fusca, elytris maculis
binis albis lateralibus, fascia duplici interrupta
albida.

Frisch P. VIII. tab. 12.

Besonders häufig auf Weidenbäumen, denen die
Larve im Frühjahr den Saft aussaugt, und ihn in Ge-
stalt eines Schaums (des so genannten Kuckuckspeichels),
unter welchen sie oft versteckt ist, wieder von sich gibt.
Daher auch die Sage von regnenden Weiden.

3. Lanata. (Lystra L. F.) C. alis deflexis ni-
gris: punctis caeruleis, fronte lateribusque rubris,
ano lanato.

Stoll tab. 10 fig. 49. und D.

In Westindien. Hat den Beynamen von den räth-
selhaften, schneeweißen, aber im Wasser gleichsam
schmelzenden langen Flocken am Hinterleibe**).

36. Notonecta. Wasserwanze. Rostrum in-
flexum. Antennae thorace breviores. Alae
4 cruciato-complicatae, antice coriaceae. Pe-
des posteriores pilosi natatorii
.

1. + Glauca. N. grisea elytris griseis margine
fusco punctatis apice bifidis
.

Frisch P. VI. tab. 13.

*) Allein die ächt griechische (weiland den Musen ge-
heiligte, von den griechischen Dichtern gefeierte) Cicade, die
mir einer meiner Zuhörer, Herr Dr. Glarakes, aus Chios kom-
men lassen, und die von jenen beiden sehr verschieden ist, finde
ich bloß bey Petiver abgebildet. (Gazophylac. tab. 15. fig. 4.
**) Könnten das vielleicht Ueberreste solcher obgedachten Keu-
lenschwämme seyn, die vorher auf der Larve oder Puppe des
Thiers gewachsen sind?

Im südlichen Europa und in Nordafrica an einigen
Gattungen von Eschen, wo sie durch ihren Stich das
ausschwitzen der Manna verursachen soll. Wird insge-
mein nebst der fast noch ein Mahl so großen C. plebeia
(Rösel fig. 3.) für die bey den Alten so beliebten
Cicaden gehalten*)..

2. †. Spumaria. (Cercopis S. F.) der Schaum-
wurm
, Gäschtwurm. C. fusca, elytris maculis
binis albis lateralibus, fascia duplici interrupta
albida.

Frisch P. VIII. tab. 12.

Besonders häufig auf Weidenbäumen, denen die
Larve im Frühjahr den Saft aussaugt, und ihn in Ge-
stalt eines Schaums (des so genannten Kuckuckspeichels),
unter welchen sie oft versteckt ist, wieder von sich gibt.
Daher auch die Sage von regnenden Weiden.

3. Lanata. (Lystra L. F.) C. alis deflexis ni-
gris: punctis caeruleis, fronte lateribusque rubris,
ano lanato.

Stoll tab. 10 fig. 49. und D.

In Westindien. Hat den Beynamen von den räth-
selhaften, schneeweißen, aber im Wasser gleichsam
schmelzenden langen Flocken am Hinterleibe**).

36. Notonecta. Wasserwanze. Rostrum in-
flexum. Antennae thorace breviores. Alae
4 cruciato-complicatae, antice coriaceae. Pe-
des posteriores pilosi natatorii
.

1. † Glauca. N. grisea elytris griseis margine
fusco punctatis apice bifidis
.

Frisch P. VI. tab. 13.

*) Allein die ächt griechische (weiland den Musen ge-
heiligte, von den griechischen Dichtern gefeierte) Cicade, die
mir einer meiner Zuhörer, Herr Dr. Glarakes, aus Chios kom-
men lassen, und die von jenen beiden sehr verschieden ist, finde
ich bloß bey Petiver abgebildet. (Gazophylac. tab. 15. fig. 4.
**) Könnten das vielleicht Ueberreste solcher obgedachten Keu-
lenschwämme seyn, die vorher auf der Larve oder Puppe des
Thiers gewachsen sind?
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0319" xml:id="pb297_0001" n="297"/>
            <p rendition="#l1em">Im südlichen Europa und in Nordafrica an einigen<lb/>
Gattungen von Eschen, wo sie durch ihren Stich das<lb/>
ausschwitzen der Manna verursachen soll. Wird insge-<lb/>
mein nebst der fast noch ein Mahl so großen <hi rendition="#aq">C. <hi rendition="#i">plebeia</hi></hi><lb/>
(<hi rendition="#g">Rösel</hi> <hi rendition="#aq">fig.</hi> 3.) für die bey den Alten so beliebten<lb/>
Cicaden gehalten<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Allein die ächt <hi rendition="#g">griechische</hi> (weiland den Musen ge-<lb/>
heiligte, von den griechischen Dichtern gefeierte) Cicade, die<lb/>
mir einer meiner Zuhörer, Herr <hi rendition="#aq">Dr.</hi> <hi rendition="#g">Glarakes</hi>, aus Chios kom-<lb/>
men lassen, und die von jenen beiden sehr verschieden ist, finde<lb/>
ich bloß bey <hi rendition="#g">Petiver</hi> abgebildet. (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Gazophylac</hi>. tab.</hi> 15. <hi rendition="#aq">fig.</hi> <choice><sic>7</sic><corr source="#pbXII_0001" type="corrigenda">4</corr></choice>.</p></note>..</p>
            <p rendition="#indent-2">2. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Spumaria</hi></hi>. (<hi rendition="#aq">Cercopis <hi rendition="#i">S.</hi> F.</hi>) <hi rendition="#g">der Schaum-<lb/>
wurm</hi>, <hi rendition="#g">Gäschtwurm</hi>. <hi rendition="#aq">C. fusca, elytris maculis<lb/>
binis albis lateralibus, fascia duplici interrupta<lb/>
albida.</hi></p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#g">Frisch</hi><hi rendition="#aq">P</hi>. VIII. <hi rendition="#aq">tab</hi>. 12.</p>
            <p rendition="#l1em">Besonders häufig auf Weidenbäumen, denen die<lb/>
Larve im Frühjahr den Saft aussaugt, und ihn in Ge-<lb/>
stalt eines Schaums (des so genannten Kuckuckspeichels),<lb/>
unter welchen sie oft versteckt ist, wieder von sich gibt.<lb/>
Daher auch die Sage von regnenden Weiden.</p>
            <p rendition="#indent-2">3. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lanata</hi></hi>. (<hi rendition="#aq">Lystra <hi rendition="#i">L.</hi> F.</hi>) <hi rendition="#aq">C. alis deflexis ni-<lb/>
gris: punctis caeruleis, fronte lateribusque rubris,<lb/>
ano lanato.</hi></p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Stoll</hi> tab.</hi> 10 <hi rendition="#aq">fig</hi>. 49. und <hi rendition="#aq">D</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">In Westindien. Hat den Beynamen von den räth-<lb/>
selhaften, schneeweißen, aber im Wasser gleichsam<lb/>
schmelzenden langen Flocken am Hinterleibe<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Könnten das vielleicht Ueberreste solcher obgedachten Keu-<lb/>
lenschwämme seyn, die vorher auf der Larve oder Puppe des<lb/>
Thiers gewachsen sind?</p></note>.</p>
            <p rendition="#indent-1">36. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Notonecta</hi></hi>. <hi rendition="#g">Wasserwanze</hi>. <hi rendition="#aq">Rostrum in-<lb/>
flexum. Antennae thorace breviores. Alae<lb/></hi>4 <hi rendition="#aq">cruciato-complicatae, antice coriaceae. Pe-<lb/>
des posteriores pilosi natatorii</hi>.</p>
            <p rendition="#indent-2">1. &#x2020; <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Glauca</hi>. N. grisea elytris griseis margine<lb/>
fusco punctatis apice bifidis</hi>.</p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#g">Frisch</hi><hi rendition="#aq">P</hi>. VI. <hi rendition="#aq">tab</hi>. 13.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[297/0319] Im südlichen Europa und in Nordafrica an einigen Gattungen von Eschen, wo sie durch ihren Stich das ausschwitzen der Manna verursachen soll. Wird insge- mein nebst der fast noch ein Mahl so großen C. plebeia (Rösel fig. 3.) für die bey den Alten so beliebten Cicaden gehalten *).. 2. †. Spumaria. (Cercopis S. F.) der Schaum- wurm, Gäschtwurm. C. fusca, elytris maculis binis albis lateralibus, fascia duplici interrupta albida. Frisch P. VIII. tab. 12. Besonders häufig auf Weidenbäumen, denen die Larve im Frühjahr den Saft aussaugt, und ihn in Ge- stalt eines Schaums (des so genannten Kuckuckspeichels), unter welchen sie oft versteckt ist, wieder von sich gibt. Daher auch die Sage von regnenden Weiden. 3. Lanata. (Lystra L. F.) C. alis deflexis ni- gris: punctis caeruleis, fronte lateribusque rubris, ano lanato. Stoll tab. 10 fig. 49. und D. In Westindien. Hat den Beynamen von den räth- selhaften, schneeweißen, aber im Wasser gleichsam schmelzenden langen Flocken am Hinterleibe **). 36. Notonecta. Wasserwanze. Rostrum in- flexum. Antennae thorace breviores. Alae 4 cruciato-complicatae, antice coriaceae. Pe- des posteriores pilosi natatorii. 1. † Glauca. N. grisea elytris griseis margine fusco punctatis apice bifidis. Frisch P. VI. tab. 13. *) Allein die ächt griechische (weiland den Musen ge- heiligte, von den griechischen Dichtern gefeierte) Cicade, die mir einer meiner Zuhörer, Herr Dr. Glarakes, aus Chios kom- men lassen, und die von jenen beiden sehr verschieden ist, finde ich bloß bey Petiver abgebildet. (Gazophylac. tab. 15. fig. 4. **) Könnten das vielleicht Ueberreste solcher obgedachten Keu- lenschwämme seyn, die vorher auf der Larve oder Puppe des Thiers gewachsen sind?

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/319
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/319>, abgerufen am 22.11.2024.