**). Ferner bewegen sich manche Theile gewisser Gewächse sehr lebhaft, wenn sie berührt werden; wie z. B. die Blätter und Zweige des Fühlkrauts (mimosa pudica), oder der averrhoa carambola, oder die vordern Blatt-Ansätze der Venus-Fliegenfalle (dionaea muscipula), welche, wenn sich auch nur eine Mücke darauf setzt, augen- blicklich zusammenklappen und das Insect zerdrücken.
§. 177.
Besonders merkwürdig ist aber die theils aus- nehmend lebhafte Bewegung, die zur Befruchtungs- zeit an den Geschlechtstheilen in vielen Zwitterblü- then bemerkt wird; da z. B. die Staubfäden der gemeinen Berberis, wenn sie auf ihrer innern Seite (wo sie nach den Fruchtknoten hingerichtet sind) be- rührt werden, (wenn sich z. B. ein Insect auf die Blüthe setzt, um den Honigsaft aus dem Boden derselben zu ziehen) einwärts schnellen und ihre männlichen Staubbeutel gegen die weibliche Narbe treiben, und dadurch ihre Befruchtung bewirken.
§. 178.
So auffallend inzwischen alle diese Bewegungen sind, und so sinnliche Beweise sie von der Thätig- keit der Lebenskräfte in den Gewächsen abgeben, so unterscheiden sie sich doch bey genauer physiolo- gischer Prüfung aufs deutlichste von dem ausschließ- lichen Eigenthume der Thiere, nämlich der will- kürlichen Bewegung, als von welcher auch bey
**) und so gerade nach dem Lichtloche fortgerankt war. - s. die Memoirs of the American Academy of arts and sciences zu BostonVol. II. P. I. p. 147.s. auch F. J. Bertuch's Beobachtungen an der India- nischen Kresse im allgem. teutschen Garten-Magaz. 1804. 5 St. S. 226 u. f.
**). Ferner bewegen sich manche Theile gewisser Gewächse sehr lebhaft, wenn sie berührt werden; wie z. B. die Blätter und Zweige des Fühlkrauts (mimosa pudica), oder der averrhoa carambola, oder die vordern Blatt-Ansätze der Venus-Fliegenfalle (dionaea muscipula), welche, wenn sich auch nur eine Mücke darauf setzt, augen- blicklich zusammenklappen und das Insect zerdrücken.
§. 177.
Besonders merkwürdig ist aber die theils aus- nehmend lebhafte Bewegung, die zur Befruchtungs- zeit an den Geschlechtstheilen in vielen Zwitterblü- then bemerkt wird; da z. B. die Staubfäden der gemeinen Berberis, wenn sie auf ihrer innern Seite (wo sie nach den Fruchtknoten hingerichtet sind) be- rührt werden, (wenn sich z. B. ein Insect auf die Blüthe setzt, um den Honigsaft aus dem Boden derselben zu ziehen) einwärts schnellen und ihre männlichen Staubbeutel gegen die weibliche Narbe treiben, und dadurch ihre Befruchtung bewirken.
§. 178.
So auffallend inzwischen alle diese Bewegungen sind, und so sinnliche Beweise sie von der Thätig- keit der Lebenskräfte in den Gewächsen abgeben, so unterscheiden sie sich doch bey genauer physiolo- gischer Prüfung aufs deutlichste von dem ausschließ- lichen Eigenthume der Thiere, nämlich der will- kürlichen Bewegung, als von welcher auch bey
**) und so gerade nach dem Lichtloche fortgerankt war. – s. die Memoirs of the American Academy of arts and sciences zu BostonVol. II. P. I. p. 147.s. auch F. J. Bertuch's Beobachtungen an der India- nischen Kresse im allgem. teutschen Garten-Magaz. 1804. 5 St. S. 226 u. f.
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**). Ferner bewegen sich
manche Theile gewisser Gewächse sehr lebhaft, wenn
sie berührt werden; wie z. B. die Blätter und Zweige
des Fühlkrauts (mimosa pudica), oder der averrhoa
carambola, oder die vordern Blatt-Ansätze der
Venus-Fliegenfalle (dionaea muscipula), welche,
wenn sich auch nur eine Mücke darauf setzt, augen-
blicklich zusammenklappen und das Insect zerdrücken.
§. 177.
Besonders merkwürdig ist aber die theils aus-
nehmend lebhafte Bewegung, die zur Befruchtungs-
zeit an den Geschlechtstheilen in vielen Zwitterblü-
then bemerkt wird; da z. B. die Staubfäden der
gemeinen Berberis, wenn sie auf ihrer innern Seite
(wo sie nach den Fruchtknoten hingerichtet sind) be-
rührt werden, (wenn sich z. B. ein Insect auf die
Blüthe setzt, um den Honigsaft aus dem Boden
derselben zu ziehen) einwärts schnellen und ihre
männlichen Staubbeutel gegen die weibliche Narbe
treiben, und dadurch ihre Befruchtung bewirken.
§. 178.
So auffallend inzwischen alle diese Bewegungen
sind, und so sinnliche Beweise sie von der Thätig-
keit der Lebenskräfte in den Gewächsen abgeben,
so unterscheiden sie sich doch bey genauer physiolo-
gischer Prüfung aufs deutlichste von dem ausschließ-
lichen Eigenthume der Thiere, nämlich der will-
kürlichen Bewegung, als von welcher auch bey
**)
und so gerade nach dem Lichtloche fortgerankt war. – s. die
Memoirs of the American Academy of arts and sciences zu
Boston Vol. II. P. I. p. 147.
s. auch F. J. Bertuch's Beobachtungen an der India-
nischen Kresse im allgem. teutschen Garten-Magaz. 1804. 5 St.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 430. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/452>, abgerufen am 22.11.2024.
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