Meist splitteriger Bruch; ungeformt; doch theils in Af- terkrystallen [S. 463. not. *)] nach Kalkspath gemo- delt; minder hart als Quarz. Gewicht = 2708. Ge- halt (nach Kirwan) = 72 Kieselerde, 22 Alaunerde, 6 Kalkerde. Uebergang in Feuerstein, Chalcedon, Jas- pis etc. Macht die Grundmasse mancher Porphyre aus.
Sinopel (Ferrum jaspideum Bornii) ist ein braunrother, sehr eisenschüssiger Hornstein, der bey Schemnitz eine Hauptgangart ausmacht.
Holzstein oder Kieselholz ist in eine Art von Hornstein petrificirtes Holz; von mancherley Farben; unter andern zuweilen coschenillroth, selten apfelgrün. Fundort zumahl im aufgeschwemmten Lande; theils aber auch in Flözgebirgen (im rothen todten liegenden).
17. Kieselschiefer, Hornschiefer.
Schwarz, rauchgrau, theils auch von andern doch meist matten Farben; nur an den Kanten durchschei- nend; matter schimmernder Fettglanz; meist grobsplitte- riger, theils schuppiger Bruch; schiefriges Gefüge; un- geformt; hart; oft mit Quarzadern durchzogen. Ueber- gang in Thonschiefer.
Eine jaspisähnliche Abart des Kiefelschiefers, die Werner lydischen Stein nannte, ist zumahl schwarz- grau, bis ins Kohlschwarze, mit mehr ebnem Bruch, und findet sich häufig als Gerölle.
18. Eisenkiesel. Quarz hematoide.
Meist leberbraun; undurchsichtig; Fettglanz; meist un- geformt; zuweilen in kleinen Crystallen von sechsseitigen Säulen sowohl mit sechs- als dreyseitigen Endspitzen; hart. Gehalt eines Leberbraun (nach Bucholz) = 92 Kieselerde, 5,75 Eisenoxyd, 1 Manganoxyd, 1 flüchtige Theile. Fundort zumahl Böhmen und das sächsische Erz- gebirge.
19. Jaspis. (Ital. Diaspro.)
Von allen Farben und Zeichnungen; daher die Bey- nahmen Bandjaspis etc. undurchsichtig; matter mu- scheliger Bruch; meist ungeformt: selten in ursprüng- licher Nierenform; sehr hart. Gewicht = 2691. Ge-
Meist splitteriger Bruch; ungeformt; doch theils in Af- terkrystallen [S. 463. not. *)] nach Kalkspath gemo- delt; minder hart als Quarz. Gewicht = 2708. Ge- halt (nach Kirwan) = 72 Kieselerde, 22 Alaunerde, 6 Kalkerde. Uebergang in Feuerstein, Chalcedon, Jas- pis ꝛc. Macht die Grundmasse mancher Porphyre aus.
Sinopel (Ferrum jaspideum Bornii) ist ein braunrother, sehr eisenschüssiger Hornstein, der bey Schemnitz eine Hauptgangart ausmacht.
Holzstein oder Kieselholz ist in eine Art von Hornstein petrificirtes Holz; von mancherley Farben; unter andern zuweilen coschenillroth, selten apfelgrün. Fundort zumahl im aufgeschwemmten Lande; theils aber auch in Flözgebirgen (im rothen todten liegenden).
17. Kieselschiefer, Hornschiefer.
Schwarz, rauchgrau, theils auch von andern doch meist matten Farben; nur an den Kanten durchschei- nend; matter schimmernder Fettglanz; meist grobsplitte- riger, theils schuppiger Bruch; schiefriges Gefüge; un- geformt; hart; oft mit Quarzadern durchzogen. Ueber- gang in Thonschiefer.
Eine jaspisähnliche Abart des Kiefelschiefers, die Werner lydischen Stein nannte, ist zumahl schwarz- grau, bis ins Kohlschwarze, mit mehr ebnem Bruch, und findet sich häufig als Gerölle.
18. Eisenkiesel. Quarz hématoïde.
Meist leberbraun; undurchsichtig; Fettglanz; meist un- geformt; zuweilen in kleinen Crystallen von sechsseitigen Säulen sowohl mit sechs- als dreyseitigen Endspitzen; hart. Gehalt eines Leberbraun (nach Bucholz) = 92 Kieselerde, 5,75 Eisenoxyd, 1 Manganoxyd, 1 flüchtige Theile. Fundort zumahl Böhmen und das sächsische Erz- gebirge.
19. Jaspis. (Ital. Diaspro.)
Von allen Farben und Zeichnungen; daher die Bey- nahmen Bandjaspis ꝛc. undurchsichtig; matter mu- scheliger Bruch; meist ungeformt: selten in ursprüng- licher Nierenform; sehr hart. Gewicht = 2691. Ge-
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Meist splitteriger Bruch; ungeformt; doch theils in Af-
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delt; minder hart als Quarz. Gewicht = 2708. Ge-
halt (nach Kirwan) = 72 Kieselerde, 22 Alaunerde,
6 Kalkerde. Uebergang in Feuerstein, Chalcedon, Jas-
pis ꝛc. Macht die Grundmasse mancher Porphyre aus.
Sinopel (Ferrum jaspideum Bornii) ist ein
braunrother, sehr eisenschüssiger Hornstein, der bey
Schemnitz eine Hauptgangart ausmacht.
Holzstein oder Kieselholz ist in eine Art von
Hornstein petrificirtes Holz; von mancherley Farben;
unter andern zuweilen coschenillroth, selten apfelgrün.
Fundort zumahl im aufgeschwemmten Lande; theils aber
auch in Flözgebirgen (im rothen todten liegenden).
17. Kieselschiefer, Hornschiefer.
Schwarz, rauchgrau, theils auch von andern doch
meist matten Farben; nur an den Kanten durchschei-
nend; matter schimmernder Fettglanz; meist grobsplitte-
riger, theils schuppiger Bruch; schiefriges Gefüge; un-
geformt; hart; oft mit Quarzadern durchzogen. Ueber-
gang in Thonschiefer.
Eine jaspisähnliche Abart des Kiefelschiefers, die
Werner lydischen Stein nannte, ist zumahl schwarz-
grau, bis ins Kohlschwarze, mit mehr ebnem Bruch,
und findet sich häufig als Gerölle.
18. Eisenkiesel. Quarz hématoïde.
Meist leberbraun; undurchsichtig; Fettglanz; meist un-
geformt; zuweilen in kleinen Crystallen von sechsseitigen
Säulen sowohl mit sechs- als dreyseitigen Endspitzen;
hart. Gehalt eines Leberbraun (nach Bucholz) = 92
Kieselerde, 5,75 Eisenoxyd, 1 Manganoxyd, 1 flüchtige
Theile. Fundort zumahl Böhmen und das sächsische Erz-
gebirge.
19. Jaspis. (Ital. Diaspro.)
Von allen Farben und Zeichnungen; daher die Bey-
nahmen Bandjaspis ꝛc. undurchsichtig; matter mu-
scheliger Bruch; meist ungeformt: selten in ursprüng-
licher Nierenform; sehr hart. Gewicht = 2691. Ge-
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 480. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/502>, abgerufen am 22.11.2024.
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