stängelicht zusammengehäuft; meist in keilförmigen Bruch- stücken; meist ungeformt; äußerst selten in nadelför- migen abgesonderten Krystallen. Gewicht = 3591 L. Gehalt (nach Klaproth) = 69,50 Strontianerde, 30 Kohlensäure, 0,50 Wasser. Halbhart. Fundort im Bleygange des Granitgebirgs bey Strontian in Schott- land, meist in Schwerspath eingewachsen.
B) Schwefelsaure Strontianart. Stron- tiane sulfatee.
2. Cälestin, Schützit.
Nicht bloß, wie der erste Name andeutet, blau, sondern auch weiß, gelblich, graulich etc.; mehr oder weniger durchscheinend und auch undurchsichtig; sowohl von dichtem, als faserigem und blätterigem Gefüge; theils derb, theils in geschobenen vierseitigen Tafeln krystallirt. Gewicht des faserigen aus Pensylvanien = 3714 L. Gehalt des Sicilianischen von Girgenti (nach Stromeyer) = 36,35 Strontianerde, 43 Schwefel- säure, 0,18 Wasser. Andre Fundorte (zumahl der blätterigen Abart), der Süntel bey Münder im Hannö- verschen; [deren Gehalt (nach Stromeyer) = 97 Schwe- felsaure Strontianerde, 1,30 schwefelsaure Baryterde, 0,74 schwefelsaure Kalkerde;] Bristol in Sommersetshire; und der derben erdigen bey Montmartre.
IX. Barytgeschlecht.
Die dieses Geschlecht charakterisirende Schwer- erde (terra ponderosa, barytes) ist zuerst von Bergmann für eine eigene Grunderde erkannt worden, und hat den Namen von ihrem ansehnlichen specifischen Gewichte = 4000. Sie wird, so wie die Kalkerde, nach dem Brennen caustisch; schmilzt in hoher Temperatur für sich zu Glas; verbindet sich mit der Schwefelsäure zu Schwerspath; und wird aus ihren Auflösungen in der Salpeter- und Salz- säure durch die Blutlauge gefällt.
stängelicht zusammengehäuft; meist in keilförmigen Bruch- stücken; meist ungeformt; äußerst selten in nadelför- migen abgesonderten Krystallen. Gewicht = 3591 L. Gehalt (nach Klaproth) = 69,50 Strontianerde, 30 Kohlensäure, 0,50 Wasser. Halbhart. Fundort im Bleygange des Granitgebirgs bey Strontian in Schott- land, meist in Schwerspath eingewachsen.
B) Schwefelsaure Strontianart. Stron- tiane sulfatée.
2. Cälestin, Schützit.
Nicht bloß, wie der erste Name andeutet, blau, sondern auch weiß, gelblich, graulich ꝛc.; mehr oder weniger durchscheinend und auch undurchsichtig; sowohl von dichtem, als faserigem und blätterigem Gefüge; theils derb, theils in geschobenen vierseitigen Tafeln krystallirt. Gewicht des faserigen aus Pensylvanien = 3714 L. Gehalt des Sicilianischen von Girgenti (nach Stromeyer) = 36,35 Strontianerde, 43 Schwefel- säure, 0,18 Wasser. Andre Fundorte (zumahl der blätterigen Abart), der Süntel bey Münder im Hannö- verschen; [deren Gehalt (nach Stromeyer) = 97 Schwe- felsaure Strontianerde, 1,30 schwefelsaure Baryterde, 0,74 schwefelsaure Kalkerde;] Bristol in Sommersetshire; und der derben erdigen bey Montmartre.
IX. Barytgeschlecht.
Die dieses Geschlecht charakterisirende Schwer- erde (terra ponderosa, barytes) ist zuerst von Bergmann für eine eigene Grunderde erkannt worden, und hat den Namen von ihrem ansehnlichen specifischen Gewichte = 4000. Sie wird, so wie die Kalkerde, nach dem Brennen caustisch; schmilzt in hoher Temperatur für sich zu Glas; verbindet sich mit der Schwefelsäure zu Schwerspath; und wird aus ihren Auflösungen in der Salpeter- und Salz- säure durch die Blutlauge gefällt.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><prendition="#l1em"><pbfacs="#f0556"xml:id="pb534_0001"n="534"/>
stängelicht zusammengehäuft; meist in keilförmigen Bruch-<lb/>
stücken; meist ungeformt; äußerst selten in nadelför-<lb/>
migen abgesonderten Krystallen. Gewicht = 3591 L.<lb/>
Gehalt (nach Klaproth) = 69,50 Strontianerde, 30<lb/>
Kohlensäure, 0,50 Wasser. Halbhart. Fundort im<lb/>
Bleygange des Granitgebirgs bey Strontian in Schott-<lb/>
land, meist in Schwerspath eingewachsen.</p></div><divn="4"><headrendition="#c"><hirendition="#aq">B</hi>) <hirendition="#g">Schwefelsaure Strontianart</hi>. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Stron-<lb/>
tiane sulfatée</hi></hi>.</head><lb/><prendition="#indent-1">2. <hirendition="#g">Cälestin, Schützit</hi>.</p><prendition="#l1em">Nicht bloß, wie der erste Name andeutet, blau,<lb/>
sondern auch weiß, gelblich, graulich ꝛc.; mehr oder<lb/>
weniger durchscheinend und auch undurchsichtig; sowohl<lb/>
von dichtem, als faserigem und blätterigem Gefüge;<lb/>
theils derb, theils in geschobenen vierseitigen Tafeln<lb/>
krystallirt. Gewicht des faserigen aus Pensylvanien =<lb/>
3714 L. Gehalt des Sicilianischen von Girgenti (nach<lb/>
Stromeyer) = 36,35 Strontianerde, 43 Schwefel-<lb/>
säure, 0,18 Wasser. Andre Fundorte (zumahl der<lb/>
blätterigen Abart), der Süntel bey Münder im Hannö-<lb/>
verschen; [deren Gehalt (nach Stromeyer) = 97 Schwe-<lb/>
felsaure Strontianerde, 1,30 schwefelsaure Baryterde,<lb/>
0,74 schwefelsaure Kalkerde;] Bristol in Sommersetshire;<lb/>
und der derben erdigen bey Montmartre.</p><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/></div></div><divn="3"><headrendition="#c">IX. <hirendition="#g">Barytgeschlecht</hi>.</head><lb/><p>Die dieses Geschlecht charakterisirende <hirendition="#g">Schwer-<lb/>
erde</hi> (<hirendition="#aq">terra ponderosa, barytes</hi>) ist zuerst von<lb/><hirendition="#g">Bergmann</hi> für eine eigene Grunderde erkannt<lb/>
worden, und hat den Namen von ihrem ansehnlichen<lb/>
specifischen Gewichte = 4000. Sie wird, so wie<lb/>
die Kalkerde, nach dem Brennen caustisch; schmilzt<lb/>
in hoher Temperatur für sich zu Glas; verbindet sich<lb/>
mit der Schwefelsäure zu Schwerspath; und wird<lb/>
aus ihren Auflösungen in der Salpeter- und Salz-<lb/>
säure durch die Blutlauge gefällt.</p></div></div></div></body></text></TEI>
[534/0556]
stängelicht zusammengehäuft; meist in keilförmigen Bruch-
stücken; meist ungeformt; äußerst selten in nadelför-
migen abgesonderten Krystallen. Gewicht = 3591 L.
Gehalt (nach Klaproth) = 69,50 Strontianerde, 30
Kohlensäure, 0,50 Wasser. Halbhart. Fundort im
Bleygange des Granitgebirgs bey Strontian in Schott-
land, meist in Schwerspath eingewachsen.
B) Schwefelsaure Strontianart. Stron-
tiane sulfatée.
2. Cälestin, Schützit.
Nicht bloß, wie der erste Name andeutet, blau,
sondern auch weiß, gelblich, graulich ꝛc.; mehr oder
weniger durchscheinend und auch undurchsichtig; sowohl
von dichtem, als faserigem und blätterigem Gefüge;
theils derb, theils in geschobenen vierseitigen Tafeln
krystallirt. Gewicht des faserigen aus Pensylvanien =
3714 L. Gehalt des Sicilianischen von Girgenti (nach
Stromeyer) = 36,35 Strontianerde, 43 Schwefel-
säure, 0,18 Wasser. Andre Fundorte (zumahl der
blätterigen Abart), der Süntel bey Münder im Hannö-
verschen; [deren Gehalt (nach Stromeyer) = 97 Schwe-
felsaure Strontianerde, 1,30 schwefelsaure Baryterde,
0,74 schwefelsaure Kalkerde;] Bristol in Sommersetshire;
und der derben erdigen bey Montmartre.
IX. Barytgeschlecht.
Die dieses Geschlecht charakterisirende Schwer-
erde (terra ponderosa, barytes) ist zuerst von
Bergmann für eine eigene Grunderde erkannt
worden, und hat den Namen von ihrem ansehnlichen
specifischen Gewichte = 4000. Sie wird, so wie
die Kalkerde, nach dem Brennen caustisch; schmilzt
in hoher Temperatur für sich zu Glas; verbindet sich
mit der Schwefelsäure zu Schwerspath; und wird
aus ihren Auflösungen in der Salpeter- und Salz-
säure durch die Blutlauge gefällt.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 534. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/556>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.