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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825.

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schen (nach Thomson) = 82,2 Kohlenstoff, 14,8 Wasser-
stoff. Fundort, zumahl die Naphtha auf den brennen-
den Feldern am caspischen Meer, das Bergtheer beson-
ders auf Barbados, aber auch hier zu Lande z.E. bey
Edemißen im Amte Meinersen. Gebrauch der Naphtha
zum Brennen, selbst zur Feuerung etc. des Berghteers
zu Arzney etc.*)

4. Erdpech. Bitume.

1) Gemeines Erdpach, Asphalt, Judenpech.

Meist schwarz und nur in Splittern braun durchschei-
nend; theils Fettglanz, theils Glasglanz; meist musche-
liger Bruch; sehr spröde, brüchig; gibt leberbraunen
Strich; hat einen eigenen meist bitterlichen Geruch;
brennt mit dickem Dampf. Gewicht = 1104. Fund-
ort zumahl auf dem todten Meere, das davon seinen
griechischen Namen hat. Ward von den alten Aegyp-
tiern zu ihren Compositionen zur Mumienbereitung ge-
nommen. Jetzt brauchen es die Türken, Araber etc.
häufigst in Oehl aufgelöst zum Bestreichen ihres Pferde-
geschirres, um die Stechfliegen etc. abzuhalten. - Unter
den Abarten verdient der berühmte kostbare, wohlrie-
chende feste Bergbalsam, oder die mineralische
Mumie
[Pers. Muminahi**)] aus den Bergklüfren
in Khorassan am Fuß des Caucasus, Erwähnung.

2) Elastisches Erdpech, fossiles Federharz.

Dieses sonderbare Fossil ist braun, glanzlos, und
auffallend elastisch, so, daß es sich zwar nicht, wie das
vegetabilische Federharz, ohne zu zerreißen, dehnen,
aber doch fast wie weicher Kork zusammendrucken läßt
und dann in seine vorige Gestalt zurückschnellt. Fund-
ort bey Castletown in Derbyshire, zumahl in folgenden
beiden Abarten.

*) Der von Barbados wird als ein bewährtes Heilmittel bey
hartnäckigen Hautkrankheiten und sogar bey krebsartigen Uebeln
gebraucht.
**) Diese persische Benennung des Bergbalsams ist erst im
13ten Jahrhundert von den alten ägyptischen balsamirten Leichen
gebraucht, und diese seitdem allgemein Mumien genannt
worden.

schen (nach Thomson) = 82,2 Kohlenstoff, 14,8 Wasser-
stoff. Fundort, zumahl die Naphtha auf den brennen-
den Feldern am caspischen Meer, das Bergtheer beson-
ders auf Barbados, aber auch hier zu Lande z.E. bey
Edemißen im Amte Meinersen. Gebrauch der Naphtha
zum Brennen, selbst zur Feuerung ꝛc. des Berghteers
zu Arzney ꝛc.*)

4. Erdpech. Bitume.

1) Gemeines Erdpach, Asphalt, Judenpech.

Meist schwarz und nur in Splittern braun durchschei-
nend; theils Fettglanz, theils Glasglanz; meist musche-
liger Bruch; sehr spröde, brüchig; gibt leberbraunen
Strich; hat einen eigenen meist bitterlichen Geruch;
brennt mit dickem Dampf. Gewicht = 1104. Fund-
ort zumahl auf dem todten Meere, das davon seinen
griechischen Namen hat. Ward von den alten Aegyp-
tiern zu ihren Compositionen zur Mumienbereitung ge-
nommen. Jetzt brauchen es die Türken, Araber ꝛc.
häufigst in Oehl aufgelöst zum Bestreichen ihres Pferde-
geschirres, um die Stechfliegen ꝛc. abzuhalten. – Unter
den Abarten verdient der berühmte kostbare, wohlrie-
chende feste Bergbalsam, oder die mineralische
Mumie
[Pers. Muminahi**)] aus den Bergklüfren
in Khorassan am Fuß des Caucasus, Erwähnung.

2) Elastisches Erdpech, fossiles Federharz.

Dieses sonderbare Fossil ist braun, glanzlos, und
auffallend elastisch, so, daß es sich zwar nicht, wie das
vegetabilische Federharz, ohne zu zerreißen, dehnen,
aber doch fast wie weicher Kork zusammendrucken läßt
und dann in seine vorige Gestalt zurückschnellt. Fund-
ort bey Castletown in Derbyshire, zumahl in folgenden
beiden Abarten.

*) Der von Barbados wird als ein bewährtes Heilmittel bey
hartnäckigen Hautkrankheiten und sogar bey krebsartigen Uebeln
gebraucht.
**) Diese persische Benennung des Bergbalsams ist erst im
13ten Jahrhundert von den alten ägyptischen balsamirten Leichen
gebraucht, und diese seitdem allgemein Mumien genannt
worden.
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[559/0581] schen (nach Thomson) = 82,2 Kohlenstoff, 14,8 Wasser- stoff. Fundort, zumahl die Naphtha auf den brennen- den Feldern am caspischen Meer, das Bergtheer beson- ders auf Barbados, aber auch hier zu Lande z.E. bey Edemißen im Amte Meinersen. Gebrauch der Naphtha zum Brennen, selbst zur Feuerung ꝛc. des Berghteers zu Arzney ꝛc. *) 4. Erdpech. Bitume. 1) Gemeines Erdpach, Asphalt, Judenpech. Meist schwarz und nur in Splittern braun durchschei- nend; theils Fettglanz, theils Glasglanz; meist musche- liger Bruch; sehr spröde, brüchig; gibt leberbraunen Strich; hat einen eigenen meist bitterlichen Geruch; brennt mit dickem Dampf. Gewicht = 1104. Fund- ort zumahl auf dem todten Meere, das davon seinen griechischen Namen hat. Ward von den alten Aegyp- tiern zu ihren Compositionen zur Mumienbereitung ge- nommen. Jetzt brauchen es die Türken, Araber ꝛc. häufigst in Oehl aufgelöst zum Bestreichen ihres Pferde- geschirres, um die Stechfliegen ꝛc. abzuhalten. – Unter den Abarten verdient der berühmte kostbare, wohlrie- chende feste Bergbalsam, oder die mineralische Mumie [Pers. Muminahi **)] aus den Bergklüfren in Khorassan am Fuß des Caucasus, Erwähnung. 2) Elastisches Erdpech, fossiles Federharz. Dieses sonderbare Fossil ist braun, glanzlos, und auffallend elastisch, so, daß es sich zwar nicht, wie das vegetabilische Federharz, ohne zu zerreißen, dehnen, aber doch fast wie weicher Kork zusammendrucken läßt und dann in seine vorige Gestalt zurückschnellt. Fund- ort bey Castletown in Derbyshire, zumahl in folgenden beiden Abarten. *) Der von Barbados wird als ein bewährtes Heilmittel bey hartnäckigen Hautkrankheiten und sogar bey krebsartigen Uebeln gebraucht. **) Diese persische Benennung des Bergbalsams ist erst im 13ten Jahrhundert von den alten ägyptischen balsamirten Leichen gebraucht, und diese seitdem allgemein Mumien genannt worden.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 559. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/581>, abgerufen am 22.11.2024.