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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825.

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finden, so werden sie hier in der Mineralogie nur bey-
läufig angeführt. Ein mehreres von denselben s. in Gil-
bert
's Annalen XXIV. B. 1806. S. 209 u. f.



I. Platingeschlecht.

Der vollkommen gereinigte Platin-König ist sil-
berweiß; sein Gewicht = 20850 (folglich der schwerste
aller bekannten Körper in der Natur*)); so gereinigt
ist er auch ausnehmend dehnbar und zähe**) (§. 253.);
wird in Königswasser aufgelöst und amalgamirt sich
mit siedendem Quecksilber; ist das strengflüssigste
Metall; und nächst dem Eisen das härteste; läßt
sich auch so wie dieses, schweißen. Gebrauch vor-
züglich zu Maasstäben, Mikrometerfäden, Schmelz-
tiegeln, Pendelkugeln, Pyrometern, Davy's Sicher-
heitslampe, Clarke's Nachtlicht ohne Flamme, Rä-
derwerk in Taschenuhren, mit Kupfer und Arsenik
versetzt zu Teleskopspiegeln etc.

1. Gediegen, Polyxen.

Unter dem Namen von Platina (dem Spanischen
Diminutiv von plata, Silber) seit 1736 bekannt. Ge-
wöhnlich nur in kleinen, fast stahlgrauen, theils rund-
lichen, theils eckigen, meist aber platten Körnern; die
aber außer der Platina noch achterley andere Metalle
(- nämlich: Kupfer, Eisen, Titanium, Chromium,

*) Im Drahtzug gestreckt oder stark gehämmert steigt das
specifische Gewicht dieses merkwürdigen Metalls sogar auf =
23286.
**) So besitze ich z. B. vom Dr. Wollaston Platin-
drahte von der bewundernswerthen Feinheit von 1/3260, 1/6200,
und sogar 1/8100 Zoll Dicke. Auch vom sel. Dr. Ingen-Houß
Kupferblech auf einer Seite mit Silber, auf der andern mit
Platina platirt etc. (alle drey Lagen dieser verschiedenen Metalle
zusammen von der Dicke eines Blattes Papier); auch einen
aus Platina scharf und nett ausgeprägten Bracteaten, den er
dem Astronomen Hell zu Ehren verfertigen lassen.

finden, so werden sie hier in der Mineralogie nur bey-
läufig angeführt. Ein mehreres von denselben s. in Gil-
bert
's Annalen XXIV. B. 1806. S. 209 u. f.



I. Platingeschlecht.

Der vollkommen gereinigte Platin-König ist sil-
berweiß; sein Gewicht = 20850 (folglich der schwerste
aller bekannten Körper in der Natur*)); so gereinigt
ist er auch ausnehmend dehnbar und zähe**) (§. 253.);
wird in Königswasser aufgelöst und amalgamirt sich
mit siedendem Quecksilber; ist das strengflüssigste
Metall; und nächst dem Eisen das härteste; läßt
sich auch so wie dieses, schweißen. Gebrauch vor-
züglich zu Maasstäben, Mikrometerfäden, Schmelz-
tiegeln, Pendelkugeln, Pyrometern, Davy's Sicher-
heitslampe, Clarke's Nachtlicht ohne Flamme, Rä-
derwerk in Taschenuhren, mit Kupfer und Arsenik
versetzt zu Teleskopspiegeln ꝛc.

1. Gediegen, Polyxen.

Unter dem Namen von Platina (dem Spanischen
Diminutiv von plata, Silber) seit 1736 bekannt. Ge-
wöhnlich nur in kleinen, fast stahlgrauen, theils rund-
lichen, theils eckigen, meist aber platten Körnern; die
aber außer der Platina noch achterley andere Metalle
(– nämlich: Kupfer, Eisen, Titanium, Chromium,

*) Im Drahtzug gestreckt oder stark gehämmert steigt das
specifische Gewicht dieses merkwürdigen Metalls sogar auf =
23286.
**) So besitze ich z. B. vom Dr. Wollaston Platin-
drahte von der bewundernswerthen Feinheit von 1/3260, 1/6200,
und sogar 1/8100 Zoll Dicke. Auch vom sel. Dr. Ingen-Houß
Kupferblech auf einer Seite mit Silber, auf der andern mit
Platina platirt ꝛc. (alle drey Lagen dieser verschiedenen Metalle
zusammen von der Dicke eines Blattes Papier); auch einen
aus Platina scharf und nett ausgeprägten Bracteaten, den er
dem Astronomen Hell zu Ehren verfertigen lassen.
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[569/0591] finden, so werden sie hier in der Mineralogie nur bey- läufig angeführt. Ein mehreres von denselben s. in Gil- bert's Annalen XXIV. B. 1806. S. 209 u. f. I. Platingeschlecht. Der vollkommen gereinigte Platin-König ist sil- berweiß; sein Gewicht = 20850 (folglich der schwerste aller bekannten Körper in der Natur *)); so gereinigt ist er auch ausnehmend dehnbar und zähe **) (§. 253.); wird in Königswasser aufgelöst und amalgamirt sich mit siedendem Quecksilber; ist das strengflüssigste Metall; und nächst dem Eisen das härteste; läßt sich auch so wie dieses, schweißen. Gebrauch vor- züglich zu Maasstäben, Mikrometerfäden, Schmelz- tiegeln, Pendelkugeln, Pyrometern, Davy's Sicher- heitslampe, Clarke's Nachtlicht ohne Flamme, Rä- derwerk in Taschenuhren, mit Kupfer und Arsenik versetzt zu Teleskopspiegeln ꝛc. 1. Gediegen, Polyxen. Unter dem Namen von Platina (dem Spanischen Diminutiv von plata, Silber) seit 1736 bekannt. Ge- wöhnlich nur in kleinen, fast stahlgrauen, theils rund- lichen, theils eckigen, meist aber platten Körnern; die aber außer der Platina noch achterley andere Metalle (– nämlich: Kupfer, Eisen, Titanium, Chromium, *) Im Drahtzug gestreckt oder stark gehämmert steigt das specifische Gewicht dieses merkwürdigen Metalls sogar auf = 23286. **) So besitze ich z. B. vom Dr. Wollaston Platin- drahte von der bewundernswerthen Feinheit von 1/3260, 1/6200, und sogar 1/8100 Zoll Dicke. Auch vom sel. Dr. Ingen-Houß Kupferblech auf einer Seite mit Silber, auf der andern mit Platina platirt ꝛc. (alle drey Lagen dieser verschiedenen Metalle zusammen von der Dicke eines Blattes Papier); auch einen aus Platina scharf und nett ausgeprägten Bracteaten, den er dem Astronomen Hell zu Ehren verfertigen lassen.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 569. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/591>, abgerufen am 22.11.2024.