Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830.

Bild:
<< vorherige Seite

Substanz, und bei den verschiedenen Gattungen
von der mannichfaltigsten theils ausnehmend elegan-
ten Bildung und Zeichnung, und farbigen Gold-
und Silberglanze sind: die mehrsten Knorpelfische
hingegen mit mehr knochenartigen Schildern, hakich-
ten Stacheln, u. dergl. m.

Die Schuppen werden von außen noch mit ei-
nem besondern Schleim überzogen, der großen
Theils aus kleinen Schleimhöhlen abgeschieden zu
werden scheint, die bei den mehresten Fischen zu
beiden Seiten des Körpers in der so genannten
Seiten-Linie liegen.

§. 105.

Die Bewegungswerkzeuge der Fische*), die
Flossen (an welchen man neuerlich merkwürdige
Reproductionskraft wahrgenommen), bestehen aus
dünnen knochenartigen oder knorpligen Gräten, die
durch eine besondere Haut mit einander verbunden,
an eigenen Knochen befestigt, und durch bestimmte
Muskeln bewegt werden. Ihrer bestimmten Lage
nach heißen die obern, Rückenflossen (pinnae dor-
sales
); die seitwärts hinter den Kiemen befindlichen,
Brustflossen (pinnae pectorales); die am Bauche
vor der Oeffnung des Afters stehenden, Bauchflossen
(pinnae ventrales); die hinter dieser Oeffnung,
Steißflosse (pinna analis); endlich am Schwanze,
die Schwanzflosse (pinna caudalis), die immer eine
verticale Stellung hat.

*) Ueber den Mechanismus des Schwimmens der Fische (so
wie auch des Flugs der Vögel), s. vorzüglich Aug. W. Zacha-
riä's
Elemente der Luftschwimmkunst. Wittemb. 1807. 8. S. 34
u. f. 89 u. f.Und über den Antheil, den besonders ihr Ausathmen durch die
Kiemen (§. 101.) daran hat, S. J. Brugmans over de
Middelen, door welke de Visschen zich bewegen
etc. (Amst. 1813.) 4.

Substanz, und bei den verschiedenen Gattungen
von der mannichfaltigsten theils ausnehmend elegan-
ten Bildung und Zeichnung, und farbigen Gold-
und Silberglanze sind: die mehrsten Knorpelfische
hingegen mit mehr knochenartigen Schildern, hakich-
ten Stacheln, u. dergl. m.

Die Schuppen werden von außen noch mit ei-
nem besondern Schleim überzogen, der großen
Theils aus kleinen Schleimhöhlen abgeschieden zu
werden scheint, die bei den mehresten Fischen zu
beiden Seiten des Körpers in der so genannten
Seiten-Linie liegen.

§. 105.

Die Bewegungswerkzeuge der Fische*), die
Flossen (an welchen man neuerlich merkwürdige
Reproductionskraft wahrgenommen), bestehen aus
dünnen knochenartigen oder knorpligen Gräten, die
durch eine besondere Haut mit einander verbunden,
an eigenen Knochen befestigt, und durch bestimmte
Muskeln bewegt werden. Ihrer bestimmten Lage
nach heißen die obern, Rückenflossen (pinnae dor-
sales
); die seitwärts hinter den Kiemen befindlichen,
Brustflossen (pinnae pectorales); die am Bauche
vor der Oeffnung des Afters stehenden, Bauchflossen
(pinnae ventrales); die hinter dieser Oeffnung,
Steißflosse (pinna analis); endlich am Schwanze,
die Schwanzflosse (pinna caudalis), die immer eine
verticale Stellung hat.

*) Ueber den Mechanismus des Schwimmens der Fische (so
wie auch des Flugs der Vögel), s. vorzüglich Aug. W. Zacha-
riä's
Elemente der Luftschwimmkunst. Wittemb. 1807. 8. S. 34
u. f. 89 u. f.Und über den Antheil, den besonders ihr Ausathmen durch die
Kiemen (§. 101.) daran hat, S. J. Brugmans over de
Middelen, door welke de Visschen zich bewegen
etc. (Amst. 1813.) 4.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000034">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0234" xml:id="pb216_0001" n="216"/>
Substanz, und bei den verschiedenen Gattungen<lb/>
von der mannichfaltigsten theils ausnehmend elegan-<lb/>
ten Bildung und Zeichnung, und farbigen Gold-<lb/>
und Silberglanze sind: die mehrsten Knorpelfische<lb/>
hingegen mit mehr knochenartigen Schildern, hakich-<lb/>
ten Stacheln, u. dergl. m.</p>
          <p>Die Schuppen werden von außen noch mit ei-<lb/>
nem besondern <hi rendition="#g">Schleim</hi> überzogen, der großen<lb/>
Theils aus kleinen Schleimhöhlen abgeschieden zu<lb/>
werden scheint, die bei den mehresten Fischen zu<lb/>
beiden Seiten des Körpers in der so genannten<lb/><hi rendition="#g">Seiten-Linie</hi> liegen.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 105.</head><lb/>
          <p>Die Bewegungswerkzeuge der Fische<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Ueber den Mechanismus des Schwimmens der Fische (so<lb/>
wie auch des Flugs der Vögel), s. vorzüglich <hi rendition="#g">Aug</hi>. W. <hi rendition="#g">Zacha-<lb/>
riä's</hi> Elemente der Luftschwimmkunst. Wittemb. 1807. 8. S. 34<lb/>
u. f. 89 u. f.</p><p>Und über den Antheil, den besonders ihr Ausathmen durch die<lb/>
Kiemen (§. 101.) daran hat, S. J. <hi rendition="#g">Brugmans</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">over de<lb/>
Middelen, door welke de Visschen zich bewegen</hi></hi> <hi rendition="#aq">etc</hi>. (<hi rendition="#aq">Amst</hi>. 1813.) 4.</p></note>, die<lb/><hi rendition="#g">Flossen</hi> (an welchen man neuerlich merkwürdige<lb/>
Reproductionskraft wahrgenommen), bestehen aus<lb/>
dünnen knochenartigen oder knorpligen Gräten, die<lb/>
durch eine besondere Haut mit einander verbunden,<lb/>
an eigenen Knochen befestigt, und durch bestimmte<lb/>
Muskeln bewegt werden. Ihrer bestimmten Lage<lb/>
nach heißen die obern, Rückenflossen (<hi rendition="#aq">pinnae dor-<lb/>
sales</hi>); die seitwärts hinter den Kiemen befindlichen,<lb/>
Brustflossen (<hi rendition="#aq">pinnae pectorales</hi>); die am Bauche<lb/>
vor der Oeffnung des Afters stehenden, Bauchflossen<lb/>
(<hi rendition="#aq">pinnae ventrales</hi>); die hinter dieser Oeffnung,<lb/>
Steißflosse (<hi rendition="#aq">pinna analis</hi>); endlich am Schwanze,<lb/>
die Schwanzflosse (<hi rendition="#aq">pinna caudalis</hi>), die immer eine<lb/>
verticale Stellung hat.</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[216/0234] Substanz, und bei den verschiedenen Gattungen von der mannichfaltigsten theils ausnehmend elegan- ten Bildung und Zeichnung, und farbigen Gold- und Silberglanze sind: die mehrsten Knorpelfische hingegen mit mehr knochenartigen Schildern, hakich- ten Stacheln, u. dergl. m. Die Schuppen werden von außen noch mit ei- nem besondern Schleim überzogen, der großen Theils aus kleinen Schleimhöhlen abgeschieden zu werden scheint, die bei den mehresten Fischen zu beiden Seiten des Körpers in der so genannten Seiten-Linie liegen. §. 105. Die Bewegungswerkzeuge der Fische *), die Flossen (an welchen man neuerlich merkwürdige Reproductionskraft wahrgenommen), bestehen aus dünnen knochenartigen oder knorpligen Gräten, die durch eine besondere Haut mit einander verbunden, an eigenen Knochen befestigt, und durch bestimmte Muskeln bewegt werden. Ihrer bestimmten Lage nach heißen die obern, Rückenflossen (pinnae dor- sales); die seitwärts hinter den Kiemen befindlichen, Brustflossen (pinnae pectorales); die am Bauche vor der Oeffnung des Afters stehenden, Bauchflossen (pinnae ventrales); die hinter dieser Oeffnung, Steißflosse (pinna analis); endlich am Schwanze, die Schwanzflosse (pinna caudalis), die immer eine verticale Stellung hat. *) Ueber den Mechanismus des Schwimmens der Fische (so wie auch des Flugs der Vögel), s. vorzüglich Aug. W. Zacha- riä's Elemente der Luftschwimmkunst. Wittemb. 1807. 8. S. 34 u. f. 89 u. f. Und über den Antheil, den besonders ihr Ausathmen durch die Kiemen (§. 101.) daran hat, S. J. Brugmans over de Middelen, door welke de Visschen zich bewegen etc. (Amst. 1813.) 4.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/234
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/234>, abgerufen am 24.11.2024.