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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830.

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*) die bei den verschiede-
nen Gattungen, und bei manchen selbst nach der
Sexualdifferenz derselben, sehr vielartig gestaltet sind,
und die manche Naturforscher für Organe des Ge-
ruchs oder des Geschmacks etc. angesehen haben, schei-
nen doch nichts weiter zu seyn, als was ihr Name
andeutet, - Werkzeuge des Tastens, Sonden,
Tangenten, die ihnen bei ihrer harten, unempfind-
lichen, äußern Decke, und den mehrsten auch bei
der Unbeweglichkeit ihrer Augen doppelt wichtig
werden. Die Insecten scheinen das feinste Gefühl
in ihren Antennen, wie wir in den Fingerspitzen, zu
haben; und da sie großentheils im Dunklen leben,
dadurch, so wie Blinde, den Mangel des Lichts
durch feines Gefühl zu ersetzen. - Hingegen ist der
allgemeine Hauptzweck der so genannten Freß-
spitzen
(palpi), die meist neben den Freßwerkzeu-
gen der Insecten sitzen, und nur wenigen gänzlich
zu fehlen scheinen, und die auch von manchen für
Sinnwerkzeuge dieser Thiere gehalten worden, noch
sehr räthselhaft.

§. 128.

Im innern Körperbau**) weichen die In-
secten gar sehr von den rothblütigen Thieren ab.

Was man z. E. bei den Raupen für ihr Herz
angesehen hat, das ist ein langer Canal von un-
gleicher Weite der längs des Rückens liegt, aus
welchem aber nicht eine einzige Ader entspringt, so
daß folglich auch die Ernährung bei diesen Insecten

*) M. Ch. Gottl. Lehmann de antennis insectorum. Diss.
I. II. Lond. 1800. 8.
**) Swammerdam Biblia naturae. Leid. 1737. fol. Lyonet
traite anatomique de la chenille qui ronge le bois de saule. a la
Haye
. 1762. 4. H. Straus-Dürckheim anatomie comparee des
animaux articules.
Par. 1828. 4.

*) die bei den verschiede-
nen Gattungen, und bei manchen selbst nach der
Sexualdifferenz derselben, sehr vielartig gestaltet sind,
und die manche Naturforscher für Organe des Ge-
ruchs oder des Geschmacks ꝛc. angesehen haben, schei-
nen doch nichts weiter zu seyn, als was ihr Name
andeutet, – Werkzeuge des Tastens, Sonden,
Tangenten, die ihnen bei ihrer harten, unempfind-
lichen, äußern Decke, und den mehrsten auch bei
der Unbeweglichkeit ihrer Augen doppelt wichtig
werden. Die Insecten scheinen das feinste Gefühl
in ihren Antennen, wie wir in den Fingerspitzen, zu
haben; und da sie großentheils im Dunklen leben,
dadurch, so wie Blinde, den Mangel des Lichts
durch feines Gefühl zu ersetzen. – Hingegen ist der
allgemeine Hauptzweck der so genannten Freß-
spitzen
(palpi), die meist neben den Freßwerkzeu-
gen der Insecten sitzen, und nur wenigen gänzlich
zu fehlen scheinen, und die auch von manchen für
Sinnwerkzeuge dieser Thiere gehalten worden, noch
sehr räthselhaft.

§. 128.

Im innern Körperbau**) weichen die In-
secten gar sehr von den rothblütigen Thieren ab.

Was man z. E. bei den Raupen für ihr Herz
angesehen hat, das ist ein langer Canal von un-
gleicher Weite der längs des Rückens liegt, aus
welchem aber nicht eine einzige Ader entspringt, so
daß folglich auch die Ernährung bei diesen Insecten

*) M. Ch. Gottl. Lehmann de antennis insectorum. Diss.
I. II. Lond. 1800. 8.
**) Swammerdam Biblia naturae. Leid. 1737. fol. Lyonet
traité anatomique de la chenille qui ronge le bois de saule. à la
Haye
. 1762. 4. H. Straus-Dürckheim anatomie comparée des
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Par. 1828. 4.
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[260/0278] *) die bei den verschiede- nen Gattungen, und bei manchen selbst nach der Sexualdifferenz derselben, sehr vielartig gestaltet sind, und die manche Naturforscher für Organe des Ge- ruchs oder des Geschmacks ꝛc. angesehen haben, schei- nen doch nichts weiter zu seyn, als was ihr Name andeutet, – Werkzeuge des Tastens, Sonden, Tangenten, die ihnen bei ihrer harten, unempfind- lichen, äußern Decke, und den mehrsten auch bei der Unbeweglichkeit ihrer Augen doppelt wichtig werden. Die Insecten scheinen das feinste Gefühl in ihren Antennen, wie wir in den Fingerspitzen, zu haben; und da sie großentheils im Dunklen leben, dadurch, so wie Blinde, den Mangel des Lichts durch feines Gefühl zu ersetzen. – Hingegen ist der allgemeine Hauptzweck der so genannten Freß- spitzen (palpi), die meist neben den Freßwerkzeu- gen der Insecten sitzen, und nur wenigen gänzlich zu fehlen scheinen, und die auch von manchen für Sinnwerkzeuge dieser Thiere gehalten worden, noch sehr räthselhaft. §. 128. Im innern Körperbau **) weichen die In- secten gar sehr von den rothblütigen Thieren ab. Was man z. E. bei den Raupen für ihr Herz angesehen hat, das ist ein langer Canal von un- gleicher Weite der längs des Rückens liegt, aus welchem aber nicht eine einzige Ader entspringt, so daß folglich auch die Ernährung bei diesen Insecten *) M. Ch. Gottl. Lehmann de antennis insectorum. Diss. I. II. Lond. 1800. 8. **) Swammerdam Biblia naturae. Leid. 1737. fol. Lyonet traité anatomique de la chenille qui ronge le bois de saule. à la Haye. 1762. 4. H. Straus-Dürckheim anatomie comparée des animaux articulés. Par. 1828. 4.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/278>, abgerufen am 22.11.2024.