Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830.

Bild:
<< vorherige Seite

als Colonie vom Stammvolke, sie schwärmt. - In der
Wildniß bauen die Bienen in hohle Bäume, oder un-
ter die Erde etc. Der Mensch hat sie aber sich zum
Hausthier zu machen, und durch mannigfaltige scharf-
sinnige Erfindungen ihre Vermehrung und Benutzung
zu befördern gelernt. - Obgleich einzelne Bienen so
wenig Wärme haben als andere kalkblütige Thiere; so
erhitzen sie doch im Stocke, zuweilen bis zur Wärme
des menschlichen Körpers*).

2. +. Centuncularis. (Anthophora C. F.) die
Rosenbiene
. A. nigra, ventre lana fulva.

Frisch P. XI. tab. 2.

Lebt einsam unter der Erde, und verfertigt sich eine
überaus artige Hülse zur Wohnung von Blättern der
Rosenbüchse.

3. +. Violacea. (Xylocopa V. F.) die Holz-
biene
. A. hirsuta atra, alis caerulescentibus.

Reaumur vol. VI. tab. 6. fig. 1. 2.

In alten Baumstämmen, wo sie sich ihre Wohnung
der Länge nach aushöhlet, und die einzelnen Zellen
durch dünne Holzscheibchen von einander absondert.

4. +. Terrestris. (Bombus T. F.) die Hummel.
(bombylius. Engl. the humble-bee). A. hir-
suta nigra thoracis cingulo flavo, ano albo.

Frisch P. IX. tab. 13. fig. 1.

Nistet tief unter der Erde.

*) Von den unzähligen Schriften, worin die Geschichte der
Bienen abgehandelt worden, führe ich nur sechse statt aller an:Swammerdam bibl. nat. pag. 369.Reaumur mem. etc. vol. V. p. 207.J. Hunter in den philos. Transact. 1792.
P. I. p. 128.Huber nouvelles observations sur les abeilles. Geneve
1792. 8.Th. Andr. Knight in den philos. Transact. 1807.
pag. 234.und über die künstliche Vermehrung der Stöcke durch Ableger,
Bonnet oeuvr. vol. V. P. I. p. 61.Eine genaue Beschreibung und Abbildung der vorzüglichsten
Art von gläsernen Bienenstöcken zur Beobachtung der Oekonomie
dieser bewundernswürdigen Thiere, die mit Bonnet schriftlich
mitgetheilt, habe ich in Voigt's Magazin III. B. bekannt
gemacht.

als Colonie vom Stammvolke, sie schwärmt. – In der
Wildniß bauen die Bienen in hohle Bäume, oder un-
ter die Erde ꝛc. Der Mensch hat sie aber sich zum
Hausthier zu machen, und durch mannigfaltige scharf-
sinnige Erfindungen ihre Vermehrung und Benutzung
zu befördern gelernt. – Obgleich einzelne Bienen so
wenig Wärme haben als andere kalkblütige Thiere; so
erhitzen sie doch im Stocke, zuweilen bis zur Wärme
des menschlichen Körpers*).

2. †. Centuncularis. (Anthophora C. F.) die
Rosenbiene
. A. nigra, ventre lana fulva.

Frisch P. XI. tab. 2.

Lebt einsam unter der Erde, und verfertigt sich eine
überaus artige Hülse zur Wohnung von Blättern der
Rosenbüchse.

3. †. Violacea. (Xylocopa V. F.) die Holz-
biene
. A. hirsuta atra, alis caerulescentibus.

Reaumur vol. VI. tab. 6. fig. 1. 2.

In alten Baumstämmen, wo sie sich ihre Wohnung
der Länge nach aushöhlet, und die einzelnen Zellen
durch dünne Holzscheibchen von einander absondert.

4. †. Terrestris. (Bombus T. F.) die Hummel.
(bombylius. Engl. the humble-bee). A. hir-
suta nigra thoracis cingulo flavo, ano albo.

Frisch P. IX. tab. 13. fig. 1.

Nistet tief unter der Erde.

*) Von den unzähligen Schriften, worin die Geschichte der
Bienen abgehandelt worden, führe ich nur sechse statt aller an:Swammerdam bibl. nat. pag. 369.Reaumur mém. ꝛc. vol. V. p. 207.J. Hunter in den philos. Transact. 1792.
P. I. p. 128.Huber nouvelles observations sur les abeilles. Genève
1792. 8.Th. Andr. Knight in den philos. Transact. 1807.
pag. 234.und über die künstliche Vermehrung der Stöcke durch Ableger,
Bonnet oeuvr. vol. V. P. I. p. 61.Eine genaue Beschreibung und Abbildung der vorzüglichsten
Art von gläsernen Bienenstöcken zur Beobachtung der Oekonomie
dieser bewundernswürdigen Thiere, die mit Bonnet schriftlich
mitgetheilt, habe ich in Voigt's Magazin III. B. bekannt
gemacht.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000034">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0348" xml:id="pb330_0001" n="330"/>
als Colonie vom Stammvolke, sie schwärmt. &#x2013; In der<lb/>
Wildniß bauen die Bienen in hohle Bäume, oder un-<lb/>
ter die Erde &#xA75B;c. Der Mensch hat sie aber sich zum<lb/>
Hausthier zu machen, und durch mannigfaltige scharf-<lb/>
sinnige Erfindungen ihre Vermehrung und Benutzung<lb/>
zu befördern gelernt. &#x2013; Obgleich einzelne Bienen so<lb/>
wenig Wärme haben als andere kalkblütige Thiere; so<lb/>
erhitzen sie doch im Stocke, zuweilen bis zur Wärme<lb/>
des menschlichen Körpers<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Von den unzähligen Schriften, worin die Geschichte der<lb/>
Bienen abgehandelt worden, führe ich nur sechse statt aller an:</p><p rendition="#l2em"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Swammerdam</hi></hi><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">bibl. nat</hi></hi>. <hi rendition="#aq">pag.</hi> 369.</p><p rendition="#l2em"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Reaumur</hi></hi><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">mém.</hi></hi><hi rendition="#aq">&#xA75B;c. vol.</hi> V. <hi rendition="#aq">p.</hi> 207.</p><p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq">J. <hi rendition="#k">Hunter</hi></hi> in den <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">philos. Transact</hi></hi>. 1792.<lb/><hi rendition="#aq">P.</hi> I. <hi rendition="#aq">p</hi>. 128.</p><p rendition="#l2em"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Huber</hi></hi><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">nouvelles observations sur les abeilles</hi></hi>. <hi rendition="#aq">Genève</hi><lb/>
1792. 8.</p><p rendition="#l2em"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Th. Andr. Knight</hi></hi> in den <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">philos. Transact</hi></hi>. 1807.<lb/><hi rendition="#aq">pag</hi>. 234.</p><p rendition="#no_indent">und über die künstliche Vermehrung der Stöcke durch Ableger,<lb/><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Bonnet</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">oeuvr</hi></hi>. <hi rendition="#aq">vol.</hi> V. <hi rendition="#aq">P.</hi> I. <hi rendition="#aq">p.</hi> 61.</p><p>Eine genaue Beschreibung und Abbildung der vorzüglichsten<lb/>
Art von gläsernen Bienenstöcken zur Beobachtung der Oekonomie<lb/>
dieser bewundernswürdigen Thiere, die mit <hi rendition="#g">Bonnet</hi> schriftlich<lb/>
mitgetheilt, habe ich in <hi rendition="#g">Voigt's</hi> Magazin III. B. bekannt<lb/>
gemacht.</p></note>.</p>
            <p rendition="#indent-2">2. &#x2020;. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Centuncularis</hi></hi>. (<hi rendition="#aq">Anthophora</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">C.</hi></hi> <hi rendition="#aq">F</hi>.) <hi rendition="#g">die<lb/>
Rosenbiene</hi>. <hi rendition="#aq">A. nigra, ventre lana fulva.</hi></p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#g">Frisch</hi><hi rendition="#aq">P.</hi> XI. <hi rendition="#aq">tab</hi>. 2.</p>
            <p rendition="#l1em">Lebt einsam unter der Erde, und verfertigt sich eine<lb/>
überaus artige Hülse zur Wohnung von Blättern der<lb/>
Rosenbüchse.</p>
            <p rendition="#indent-2">3. &#x2020;. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Violacea</hi></hi>. (<hi rendition="#aq">Xylocopa</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">V.</hi></hi> <hi rendition="#aq">F</hi>.) <hi rendition="#g">die Holz-<lb/>
biene</hi>. <hi rendition="#aq">A. hirsuta atra, alis caerulescentibus.</hi></p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Reaumur</hi> vol</hi>. VI. <hi rendition="#aq">tab</hi>. 6. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 1. 2.</p>
            <p rendition="#l1em">In alten Baumstämmen, wo sie sich ihre Wohnung<lb/>
der Länge nach aushöhlet, und die einzelnen Zellen<lb/>
durch dünne Holzscheibchen von einander absondert.</p>
            <p rendition="#indent-2">4. &#x2020;. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Terrestris</hi></hi>. (<hi rendition="#aq">Bombus</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">T.</hi></hi> <hi rendition="#aq">F</hi>.) <hi rendition="#g">die Hummel</hi>.<lb/>
(<hi rendition="#aq">bombylius</hi>. <hi rendition="#g">Engl</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">the humble-bee</hi></hi>). <hi rendition="#aq">A. hir-<lb/>
suta nigra thoracis cingulo flavo, ano albo.</hi></p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#g">Frisch</hi><hi rendition="#aq">P.</hi> IX. <hi rendition="#aq">tab</hi>. 13. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 1.</p>
            <p rendition="#l1em">Nistet tief unter der Erde.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[330/0348] als Colonie vom Stammvolke, sie schwärmt. – In der Wildniß bauen die Bienen in hohle Bäume, oder un- ter die Erde ꝛc. Der Mensch hat sie aber sich zum Hausthier zu machen, und durch mannigfaltige scharf- sinnige Erfindungen ihre Vermehrung und Benutzung zu befördern gelernt. – Obgleich einzelne Bienen so wenig Wärme haben als andere kalkblütige Thiere; so erhitzen sie doch im Stocke, zuweilen bis zur Wärme des menschlichen Körpers *). 2. †. Centuncularis. (Anthophora C. F.) die Rosenbiene. A. nigra, ventre lana fulva. Frisch P. XI. tab. 2. Lebt einsam unter der Erde, und verfertigt sich eine überaus artige Hülse zur Wohnung von Blättern der Rosenbüchse. 3. †. Violacea. (Xylocopa V. F.) die Holz- biene. A. hirsuta atra, alis caerulescentibus. Reaumur vol. VI. tab. 6. fig. 1. 2. In alten Baumstämmen, wo sie sich ihre Wohnung der Länge nach aushöhlet, und die einzelnen Zellen durch dünne Holzscheibchen von einander absondert. 4. †. Terrestris. (Bombus T. F.) die Hummel. (bombylius. Engl. the humble-bee). A. hir- suta nigra thoracis cingulo flavo, ano albo. Frisch P. IX. tab. 13. fig. 1. Nistet tief unter der Erde. *) Von den unzähligen Schriften, worin die Geschichte der Bienen abgehandelt worden, führe ich nur sechse statt aller an: Swammerdam bibl. nat. pag. 369. Reaumur mém. ꝛc. vol. V. p. 207. J. Hunter in den philos. Transact. 1792. P. I. p. 128. Huber nouvelles observations sur les abeilles. Genève 1792. 8. Th. Andr. Knight in den philos. Transact. 1807. pag. 234. und über die künstliche Vermehrung der Stöcke durch Ableger, Bonnet oeuvr. vol. V. P. I. p. 61. Eine genaue Beschreibung und Abbildung der vorzüglichsten Art von gläsernen Bienenstöcken zur Beobachtung der Oekonomie dieser bewundernswürdigen Thiere, die mit Bonnet schriftlich mitgetheilt, habe ich in Voigt's Magazin III. B. bekannt gemacht.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/348
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/348>, abgerufen am 22.11.2024.