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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830.

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den, wegen ihrer Bewegung, berufensten Pflanzen
(wie z. E. beim hedysarum gyrans*)) keine echte
Spur zu erkennen ist.

Anm. - Wenigstens kenne ich kein einziges Thier,
das seine Nahrung ohne willkürliche Bewegung, und hin-
gegen keine einzige Pflanze, welche die ihrige mittelst der-
selben zu sich nähme.

§. 179.

Aus den gedachter Maßen von den Gewächsen
eingesogenen und assimilirten Nahrungsstoffen werden
nun die ihnen eigenen specifiken Säfte abgeschieden,
da z. B. manche einen milchigen, theils ätzenden
Saft enthalten; andere Gummi geben; verschiedene
Bäume, zumal unter den Nadelhölzern, im höhern
Alter Harz bereiten. Andere Pflanzentheile ent-
halten Mehl, Manna, Wachs, fette und ätherische
Oele, Kampfer etc. Einige wenige das so genannte
Federharz (cahutchuc) u. s. w.**).

Anm. Hierher gehören auch die specifiken Ausdün-
stungen gewisser Pflanzen, wie z. B. die harzigen ent-
zündbaren des weißen Diptams etc.

§. 180.

Daß aber diese verschiedenen Säfte durch man-
cherlei Abscheidungen (secretiones) und Verände-

*) Vergl. davon C. W. Hufeland's kleine medizinische
Schriften. Iten V. Taf. I. fig. 1. 2.
**) Zu den allerauffallendsten Producten des Secretionsge-
schäfts der Gewächse gehört wohl das längst berühmte, aber erst
neuerlich recht untersuchte Tabaschir, eine meist milchblaue,
an den Kanten durchscheinende, halbharte, spröde Substanz,
die sich zuweilen in einzelnen Absätzen des Bambusrohrs findet,
und sowohl im äußern Ansehen, und daß sie im Wasser durch-
sichtig wird, als auch sogar in Rücksicht ihrer Bestandtheile, dem
mineralischen Hydrophan oder Weltauge ähnelt. - s. Dr. Patr.
Russel und Jac. L. Macie in den philosoph. Transact. Vol.
LXXX. und LXXXI. und Dr. Dav. Brewster in eben diesen
Transact. von 1819.

den, wegen ihrer Bewegung, berufensten Pflanzen
(wie z. E. beim hedysarum gyrans*)) keine echte
Spur zu erkennen ist.

Anm. – Wenigstens kenne ich kein einziges Thier,
das seine Nahrung ohne willkürliche Bewegung, und hin-
gegen keine einzige Pflanze, welche die ihrige mittelst der-
selben zu sich nähme.

§. 179.

Aus den gedachter Maßen von den Gewächsen
eingesogenen und assimilirten Nahrungsstoffen werden
nun die ihnen eigenen specifiken Säfte abgeschieden,
da z. B. manche einen milchigen, theils ätzenden
Saft enthalten; andere Gummi geben; verschiedene
Bäume, zumal unter den Nadelhölzern, im höhern
Alter Harz bereiten. Andere Pflanzentheile ent-
halten Mehl, Manna, Wachs, fette und ätherische
Oele, Kampfer ꝛc. Einige wenige das so genannte
Federharz (cahutchuc) u. s. w.**).

Anm. Hierher gehören auch die specifiken Ausdün-
stungen gewisser Pflanzen, wie z. B. die harzigen ent-
zündbaren des weißen Diptams ꝛc.

§. 180.

Daß aber diese verschiedenen Säfte durch man-
cherlei Abscheidungen (secretiones) und Verände-

*) Vergl. davon C. W. Hufeland's kleine medizinische
Schriften. Iten V. Taf. I. fig. 1. 2.
**) Zu den allerauffallendsten Producten des Secretionsge-
schäfts der Gewächse gehört wohl das längst berühmte, aber erst
neuerlich recht untersuchte Tabaschir, eine meist milchblaue,
an den Kanten durchscheinende, halbharte, spröde Substanz,
die sich zuweilen in einzelnen Absätzen des Bambusrohrs findet,
und sowohl im äußern Ansehen, und daß sie im Wasser durch-
sichtig wird, als auch sogar in Rücksicht ihrer Bestandtheile, dem
mineralischen Hydrophan oder Weltauge ähnelt. – s. Dr. Patr.
Russel und Jac. L. Macie in den philosoph. Transact. Vol.
LXXX. und LXXXI. und Dr. Dav. Brewster in eben diesen
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[431/0449] den, wegen ihrer Bewegung, berufensten Pflanzen (wie z. E. beim hedysarum gyrans *)) keine echte Spur zu erkennen ist. Anm. – Wenigstens kenne ich kein einziges Thier, das seine Nahrung ohne willkürliche Bewegung, und hin- gegen keine einzige Pflanze, welche die ihrige mittelst der- selben zu sich nähme. §. 179. Aus den gedachter Maßen von den Gewächsen eingesogenen und assimilirten Nahrungsstoffen werden nun die ihnen eigenen specifiken Säfte abgeschieden, da z. B. manche einen milchigen, theils ätzenden Saft enthalten; andere Gummi geben; verschiedene Bäume, zumal unter den Nadelhölzern, im höhern Alter Harz bereiten. Andere Pflanzentheile ent- halten Mehl, Manna, Wachs, fette und ätherische Oele, Kampfer ꝛc. Einige wenige das so genannte Federharz (cahutchuc) u. s. w. **). Anm. Hierher gehören auch die specifiken Ausdün- stungen gewisser Pflanzen, wie z. B. die harzigen ent- zündbaren des weißen Diptams ꝛc. §. 180. Daß aber diese verschiedenen Säfte durch man- cherlei Abscheidungen (secretiones) und Verände- *) Vergl. davon C. W. Hufeland's kleine medizinische Schriften. Iten V. Taf. I. fig. 1. 2. **) Zu den allerauffallendsten Producten des Secretionsge- schäfts der Gewächse gehört wohl das längst berühmte, aber erst neuerlich recht untersuchte Tabaschir, eine meist milchblaue, an den Kanten durchscheinende, halbharte, spröde Substanz, die sich zuweilen in einzelnen Absätzen des Bambusrohrs findet, und sowohl im äußern Ansehen, und daß sie im Wasser durch- sichtig wird, als auch sogar in Rücksicht ihrer Bestandtheile, dem mineralischen Hydrophan oder Weltauge ähnelt. – s. Dr. Patr. Russel und Jac. L. Macie in den philosoph. Transact. Vol. LXXX. und LXXXI. und Dr. Dav. Brewster in eben diesen Transact. von 1819.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 431. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/449>, abgerufen am 22.11.2024.