Iridium, Osmium, Rhodium und Palladium -) hal- ten; und in einem mit magnetischem Eisensande, Waschgold, Quecksilberkügelchen, und kleinen Hya- cinthen etc. vermengten Sande, vorzüglich bei Santa Fe in Mexico (aber auch am Ural) gefunden werden.
II. Goldgeschlecht.
Das Gold ist ausnehmend ductil in aller drey- fachen Rücksicht (von Biegsamkeit, Dehnbarkeit und Zähigkeit), weich, doch daß es sich durch anhalten- des Hämmern selbst zu Uhrfedern stählen läßt. Ge- wicht = 19257. Wird in Königswasser aufgelöst; und aus der Solution durch Salmiak als Knallgold, und durch Zinnauflösung als mineralischer Purpur, gefällt. Amalgamirt sich sehr leicht mit Quecksilber. Ist nächst dem Eisen und Mangan wahrscheinlich das allgemeinst verbreitete Metall.
1. Gediegen.
Dunkler oder heller, nach Verschiedenheit der ihm in größerer oder geringerer Menge beigemischten andern Metalle, Kupfer, Silber, Eisen, oder Tellurium. In mancherlei besonderer Gestalt, z. B. blätterig, gestrickt etc. Theils krystallisirt, in mancherlei Formen, z. B. cubisch, octoedrisch etc.; theils dendritisch etc.
Zuweilen in Seifenwerken (davon unten beim Zinn- geschlecht), wie z. E. das bei Wicklow in Irland.
Häufig als Waschgold im Sande vieler Flüsse.
Sehr oft ist es aber auch bloß versteckt oder ver- larvt (§. 255.), wie z. B. im Brauneisenstein von Beresofsk, im rammelsberger Braunerz, in vielem Schwefelkies, Bleiglanz, Zinkblende etc. Namentlich auch in der goldhaltigen Kohle (dem so genannten Brandstein) von Verespatak in Siebenbürgen.
Iridium, Osmium, Rhodium und Palladium –) hal- ten; und in einem mit magnetischem Eisensande, Waschgold, Quecksilberkügelchen, und kleinen Hya- cinthen ꝛc. vermengten Sande, vorzüglich bei Santa Fe in Mexico (aber auch am Ural) gefunden werden.
II. Goldgeschlecht.
Das Gold ist ausnehmend ductil in aller drey- fachen Rücksicht (von Biegsamkeit, Dehnbarkeit und Zähigkeit), weich, doch daß es sich durch anhalten- des Hämmern selbst zu Uhrfedern stählen läßt. Ge- wicht = 19257. Wird in Königswasser aufgelöst; und aus der Solution durch Salmiak als Knallgold, und durch Zinnauflösung als mineralischer Purpur, gefällt. Amalgamirt sich sehr leicht mit Quecksilber. Ist nächst dem Eisen und Mangan wahrscheinlich das allgemeinst verbreitete Metall.
1. Gediegen.
Dunkler oder heller, nach Verschiedenheit der ihm in größerer oder geringerer Menge beigemischten andern Metalle, Kupfer, Silber, Eisen, oder Tellurium. In mancherlei besonderer Gestalt, z. B. blätterig, gestrickt ꝛc. Theils krystallisirt, in mancherlei Formen, z. B. cubisch, octoëdrisch ꝛc.; theils dendritisch ꝛc.
Zuweilen in Seifenwerken (davon unten beim Zinn- geschlecht), wie z. E. das bei Wicklow in Irland.
Häufig als Waschgold im Sande vieler Flüsse.
Sehr oft ist es aber auch bloß versteckt oder ver- larvt (§. 255.), wie z. B. im Brauneisenstein von Beresofsk, im rammelsberger Braunerz, in vielem Schwefelkies, Bleiglanz, Zinkblende ꝛc. Namentlich auch in der goldhaltigen Kohle (dem so genannten Brandstein) von Verespatak in Siebenbürgen.
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Iridium, Osmium, Rhodium und Palladium –) hal-
ten; und in einem mit magnetischem Eisensande,
Waschgold, Quecksilberkügelchen, und kleinen Hya-
cinthen ꝛc. vermengten Sande, vorzüglich bei Santa
Fe in Mexico (aber auch am Ural) gefunden werden.
II. Goldgeschlecht.
Das Gold ist ausnehmend ductil in aller drey-
fachen Rücksicht (von Biegsamkeit, Dehnbarkeit und
Zähigkeit), weich, doch daß es sich durch anhalten-
des Hämmern selbst zu Uhrfedern stählen läßt. Ge-
wicht = 19257. Wird in Königswasser aufgelöst;
und aus der Solution durch Salmiak als Knallgold,
und durch Zinnauflösung als mineralischer Purpur,
gefällt. Amalgamirt sich sehr leicht mit Quecksilber.
Ist nächst dem Eisen und Mangan wahrscheinlich
das allgemeinst verbreitete Metall.
1. Gediegen.
Dunkler oder heller, nach Verschiedenheit der ihm
in größerer oder geringerer Menge beigemischten andern
Metalle, Kupfer, Silber, Eisen, oder Tellurium. In
mancherlei besonderer Gestalt, z. B. blätterig, gestrickt ꝛc.
Theils krystallisirt, in mancherlei Formen, z. B. cubisch,
octoëdrisch ꝛc.; theils dendritisch ꝛc.
Zuweilen in Seifenwerken (davon unten beim Zinn-
geschlecht), wie z. E. das bei Wicklow in Irland.
Häufig als Waschgold im Sande vieler Flüsse.
Sehr oft ist es aber auch bloß versteckt oder ver-
larvt (§. 255.), wie z. B. im Brauneisenstein von
Beresofsk, im rammelsberger Braunerz, in vielem
Schwefelkies, Bleiglanz, Zinkblende ꝛc. Namentlich
auch in der goldhaltigen Kohle (dem so genannten
Brandstein) von Verespatak in Siebenbürgen.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 570. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/588>, abgerufen am 24.11.2024.
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