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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830.

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hingegen bei den wiederkauenden Thieren mit gespal-
tenen Klauen (bisulca) in mehrere, theils sehr zahl-
reiche, zerstreute kleine solche Verbindungsorgane.
(cotyledones) vertheilt ist u. s. w.

§. 50.

Die Wichtigkeit der Thiere überhaupt läßt
sich hauptsächlich aus einem zweyfachen Gesichts-
puncte bestimmen; entweder nähmlich, in sofern sie
auf die Haushaltung der Natur im Großen, auf
den ganzen Gang der Schöpfung Einfluß haben;
oder in sofern sie dem Menschen unmittelbar nutzbar
werden. Aus jener Rücksicht sind, wie wir unten
sehen werden, die Insecten und Gewürme die bei
weiten wichtigsten Geschöpfe; aus dieser hingegen die
Säugethiere; und zwar sowohl wegen der Größe
als der Vielartigkeit ihrer Benutzung. Die Ver-
schiedenheit in ihrer Bildung, ihre große Gelehrig-
keit, ihre Stärke u. s. w. machen sie für den Men-
schen auf die mannichfaltigste Weise brauchbar*).
Aus keiner andern Classe von Thieren hat er sich
so treue, dienstfertige und arbeitsame Gehülfen zu
schaffen gewußt; keine ist ihm zu seinem unmittel-
baren Gebrauch und zu seiner Selbsterhaltung so
unentbehrlich als diese. - Ganze Völker des Erd-
bodens können mit einer einzigen Art von Säuge-
thieren fast alle ihre dringendsten Bedürfnisse be-
friedigen. So die Grönländer mit dem Seehund;
die Lappen, Tungusen etc. mit dem Renthier; die
Aleuten mit dem Wallfisch.

*) Auch das, daß bei Manchen schon das einzelne Indivi-
duum von so bedeutendem Werth ist; wie z. B. große Wallfische
oder Pottfische; edler Hausthiere zu geschweigen, bei welchen
Schönheit, Feinheit der Wolle, Dressirung etc., den Preis so
mächtig steigert.

hingegen bei den wiederkauenden Thieren mit gespal-
tenen Klauen (bisulca) in mehrere, theils sehr zahl-
reiche, zerstreute kleine solche Verbindungsorgane.
(cotyledones) vertheilt ist u. s. w.

§. 50.

Die Wichtigkeit der Thiere überhaupt läßt
sich hauptsächlich aus einem zweyfachen Gesichts-
puncte bestimmen; entweder nähmlich, in sofern sie
auf die Haushaltung der Natur im Großen, auf
den ganzen Gang der Schöpfung Einfluß haben;
oder in sofern sie dem Menschen unmittelbar nutzbar
werden. Aus jener Rücksicht sind, wie wir unten
sehen werden, die Insecten und Gewürme die bei
weiten wichtigsten Geschöpfe; aus dieser hingegen die
Säugethiere; und zwar sowohl wegen der Größe
als der Vielartigkeit ihrer Benutzung. Die Ver-
schiedenheit in ihrer Bildung, ihre große Gelehrig-
keit, ihre Stärke u. s. w. machen sie für den Men-
schen auf die mannichfaltigste Weise brauchbar*).
Aus keiner andern Classe von Thieren hat er sich
so treue, dienstfertige und arbeitsame Gehülfen zu
schaffen gewußt; keine ist ihm zu seinem unmittel-
baren Gebrauch und zu seiner Selbsterhaltung so
unentbehrlich als diese. – Ganze Völker des Erd-
bodens können mit einer einzigen Art von Säuge-
thieren fast alle ihre dringendsten Bedürfnisse be-
friedigen. So die Grönländer mit dem Seehund;
die Lappen, Tungusen ꝛc. mit dem Renthier; die
Aleuten mit dem Wallfisch.

*) Auch das, daß bei Manchen schon das einzelne Indivi-
duum von so bedeutendem Werth ist; wie z. B. große Wallfische
oder Pottfische; edler Hausthiere zu geschweigen, bei welchen
Schönheit, Feinheit der Wolle, Dressirung ꝛc., den Preis so
mächtig steigert.
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[48/0066] hingegen bei den wiederkauenden Thieren mit gespal- tenen Klauen (bisulca) in mehrere, theils sehr zahl- reiche, zerstreute kleine solche Verbindungsorgane. (cotyledones) vertheilt ist u. s. w. §. 50. Die Wichtigkeit der Thiere überhaupt läßt sich hauptsächlich aus einem zweyfachen Gesichts- puncte bestimmen; entweder nähmlich, in sofern sie auf die Haushaltung der Natur im Großen, auf den ganzen Gang der Schöpfung Einfluß haben; oder in sofern sie dem Menschen unmittelbar nutzbar werden. Aus jener Rücksicht sind, wie wir unten sehen werden, die Insecten und Gewürme die bei weiten wichtigsten Geschöpfe; aus dieser hingegen die Säugethiere; und zwar sowohl wegen der Größe als der Vielartigkeit ihrer Benutzung. Die Ver- schiedenheit in ihrer Bildung, ihre große Gelehrig- keit, ihre Stärke u. s. w. machen sie für den Men- schen auf die mannichfaltigste Weise brauchbar *). Aus keiner andern Classe von Thieren hat er sich so treue, dienstfertige und arbeitsame Gehülfen zu schaffen gewußt; keine ist ihm zu seinem unmittel- baren Gebrauch und zu seiner Selbsterhaltung so unentbehrlich als diese. – Ganze Völker des Erd- bodens können mit einer einzigen Art von Säuge- thieren fast alle ihre dringendsten Bedürfnisse be- friedigen. So die Grönländer mit dem Seehund; die Lappen, Tungusen ꝛc. mit dem Renthier; die Aleuten mit dem Wallfisch. *) Auch das, daß bei Manchen schon das einzelne Indivi- duum von so bedeutendem Werth ist; wie z. B. große Wallfische oder Pottfische; edler Hausthiere zu geschweigen, bei welchen Schönheit, Feinheit der Wolle, Dressirung ꝛc., den Preis so mächtig steigert.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/66>, abgerufen am 21.11.2024.