Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830.Eben so sind die Kackerlacken, Blafards, Albinos, Linne's Homo troglodytes ist ein unbegreifliches Ge- Die in Wildniß unter Thieren erwachsenen Kinder**) Geschwänzte Völker, von Natur geschürzte Hot- *) Von diesen so genannten weißen Mohren (Negres blancs) müssen die bloß weißgefleckten Neger genau unterschieden werden, deren einer, den ich in London gesehen und eine Probe von seinem weiß und schwarzen Wollhaar mitgebracht habe, in den Abbild n. h. Gegenst. tab. 21. nach dem Leben vorgestellt ist. **) Ausführlich habe ich von diesen gehandelt im II. Theile der Beytr. zur Naturgesch. p. 13-44. ***) Verschiedenheit im schwächern oder stärkern Haarwuchs
ist oben bei der mongolischen und malayischen Rasse angegeben. Aber die gänzliche Bartlosigkeit mancher Americaner, die ist Werk der Kunst, so gut als die winzig kleinen Füßchen der schi- nesischen Frauenzimmer (- die Struthopodes des Cudorus beim Plinius. -). Eben so sind die Kackerlacken, Blafards, Albinos, Linné's Homo troglodytes ist ein unbegreifliches Ge- Die in Wildniß unter Thieren erwachsenen Kinder**) Geschwänzte Völker, von Natur geschürzte Hot- *) Von diesen so genannten weißen Mohren (Nègres blancs) müssen die bloß weißgefleckten Neger genau unterschieden werden, deren einer, den ich in London gesehen und eine Probe von seinem weiß und schwarzen Wollhaar mitgebracht habe, in den Abbild n. h. Gegenst. tab. 21. nach dem Leben vorgestellt ist. **) Ausführlich habe ich von diesen gehandelt im II. Theile der Beytr. zur Naturgesch. p. 13–44. ***) Verschiedenheit im schwächern oder stärkern Haarwuchs
ist oben bei der mongolischen und malayischen Rasse angegeben. Aber die gänzliche Bartlosigkeit mancher Americaner, die ist Werk der Kunst, so gut als die winzig kleinen Füßchen der schi- nesischen Frauenzimmer (– die Struthopodes des Cudorus beim Plinius. –). <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000034"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0077" xml:id="pb059_0001" n="59"/> <p rendition="#indent-1">Eben so sind die <hi rendition="#g">Kackerlacken</hi>, Blafards, Albinos,<lb/> oder weißen Mohren<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Von diesen so genannten weißen Mohren (<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Nègres blancs</hi></hi>)<lb/> müssen die bloß <hi rendition="#g">weißgefleckten Neger</hi> genau unterschieden<lb/> werden, deren einer, den ich in London gesehen und eine Probe<lb/> von seinem weiß und schwarzen Wollhaar mitgebracht habe, in<lb/> den <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Abbild n. h. Gegenst</hi></hi>. <hi rendition="#aq">tab.</hi> 21. nach dem Leben vorgestellt ist.</p></note> nicht ein Mahl eine Spiel-<lb/> art, geschweige eine besondere Gattung, sondern<lb/> gleichfalls Patienten, deren Geschichte mehr in die<lb/> Pathologie als in die Naturhistorie gehört.</p> <p rendition="#indent-1"><hi rendition="#g">Linné's</hi><hi rendition="#aq">Homo</hi><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">troglodytes</hi></hi> ist ein unbegreifliches Ge-<lb/> misch aus der Geschichte jener preßhaften kränklichen<lb/> weißen Mohren, und des Orang utangs: – sein<lb/><hi rendition="#aq">Homo</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">lar</hi></hi> hingegen ein wahrer Affe.</p> <p rendition="#indent-1">Die in <hi rendition="#g">Wildniß</hi> unter Thieren erwachsenen Kinder<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Ausführlich habe ich von diesen gehandelt im II. Theile<lb/> der <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Beytr. zur Naturgesch</hi></hi>. <hi rendition="#aq">p</hi>. 13–44.</p></note><lb/> sind klägliche sittliche Monstra, die man eben so we-<lb/> nig, als andere durch Krankheit oder Zufall entstellte<lb/> Menschen, zum Muster des Meisterstücks der Schö-<lb/> pfung anführen darf.</p> <p rendition="#indent-1"><hi rendition="#g">Geschwänzte</hi> Völker, von Natur <hi rendition="#g">geschürzte Hot</hi>-<lb/><hi rendition="#g">tentottinnen</hi>, die vorgebliche <hi rendition="#g">natürliche</hi> Bart-<lb/> losigkeit der Americaner<note anchored="true" place="foot" n="***)"><p>Verschiedenheit im schwächern oder stärkern Haarwuchs<lb/> ist oben bei der mongolischen und malayischen Rasse angegeben.<lb/> Aber die gänzliche Bartlosigkeit mancher Americaner, die ist<lb/> Werk der Kunst, so gut als die winzig kleinen Füßchen der schi-<lb/> nesischen Frauenzimmer (– die <hi rendition="#aq">Struthopodes</hi> des <hi rendition="#g">Cudorus</hi><lb/> beim Plinius. –).</p></note>, die <hi rendition="#g">Sirenen, Cen</hi>-<lb/><hi rendition="#g">tauren</hi>, und alle Fabeln von gleichem Schrot und<lb/> Korn, verzeihen wir der gutherzigen Leichtgläubig-<lb/> keit unserer lieben Alten.</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [59/0077]
Eben so sind die Kackerlacken, Blafards, Albinos,
oder weißen Mohren *) nicht ein Mahl eine Spiel-
art, geschweige eine besondere Gattung, sondern
gleichfalls Patienten, deren Geschichte mehr in die
Pathologie als in die Naturhistorie gehört.
Linné's Homo troglodytes ist ein unbegreifliches Ge-
misch aus der Geschichte jener preßhaften kränklichen
weißen Mohren, und des Orang utangs: – sein
Homo lar hingegen ein wahrer Affe.
Die in Wildniß unter Thieren erwachsenen Kinder **)
sind klägliche sittliche Monstra, die man eben so we-
nig, als andere durch Krankheit oder Zufall entstellte
Menschen, zum Muster des Meisterstücks der Schö-
pfung anführen darf.
Geschwänzte Völker, von Natur geschürzte Hot-
tentottinnen, die vorgebliche natürliche Bart-
losigkeit der Americaner ***), die Sirenen, Cen-
tauren, und alle Fabeln von gleichem Schrot und
Korn, verzeihen wir der gutherzigen Leichtgläubig-
keit unserer lieben Alten.
*) Von diesen so genannten weißen Mohren (Nègres blancs)
müssen die bloß weißgefleckten Neger genau unterschieden
werden, deren einer, den ich in London gesehen und eine Probe
von seinem weiß und schwarzen Wollhaar mitgebracht habe, in
den Abbild n. h. Gegenst. tab. 21. nach dem Leben vorgestellt ist.
**) Ausführlich habe ich von diesen gehandelt im II. Theile
der Beytr. zur Naturgesch. p. 13–44.
***) Verschiedenheit im schwächern oder stärkern Haarwuchs
ist oben bei der mongolischen und malayischen Rasse angegeben.
Aber die gänzliche Bartlosigkeit mancher Americaner, die ist
Werk der Kunst, so gut als die winzig kleinen Füßchen der schi-
nesischen Frauenzimmer (– die Struthopodes des Cudorus
beim Plinius. –).
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