Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.

Bild:
<< vorherige Seite
**)

Die Schmetterlinge, eine weitläuftige Ordnung,
die sich durch vier ausgespannte, mit bunten Schuppen befieder-
te Flügel, und einen behaarten Körper auszeichnet. Als Rau-
pen haben sie Kinnladen, zwölf Augen am Kopf, einen lang
gestreckten, cylindrischen Körper von zwölf Abschnitten, mit
neun Luftlöchern auf jeder Seite, drey Paar hakenförmigen
Klauen an der Brust, und meist fünf Paar runden fleischiger
Füßen am Hinterleibe. Die Raupe häutet sich verschiedentlich, wird
dann zur Puppe, die mehrentheils unbeweglich, doch bei der
Weidenraupe und einigen andern sehr wenigen Gattungen sich
von der Stelle zu bewegen im Stande ist. Hieraus kommt end-
lich nach einer bestimmten Zeit der Schmetterling zum Vor-
schein, der meist lange Fühlhörner, nur drey Paar Füße, statt
der Kinnladen eine spiralförmig aufgerollte (so genannte) Zun-
ge, und statt jener zwölf kleinen Augen, zwey große halbku-
glichte und drey kleine (§. 126.) hat. Alle die zahlreichen Gat-
tungen hat Linne unter drey Geschlechter gebracht.

43. Papilio. Tagvogel. (Engl. butterfly). Antennae
apicem versus crassiores, saepius clavato-capitatae.
Alae erectae sursumque conniventes
.

Die Raupe ist mehrentheils wie mit Dornen besetzt, und
häutet sich gewöhnlich vier Mal. Sie verpuppt sich ohne ein
äußeres Gespinste: die Puppe ist zackig, theils schön gold-
farbig (chrysalis, aurelia), und hängt sich mit dem hin-
tern Ende auf. Der Schmetterling fliegt nur am Tage um-
her, und hält im Sitzen seine vier breiten ausgespannten
Flügel in die Höhe, mit der Oberseite (die bei vielen an
Farbe und Zeichnung gar sehr von der Unterseite verschieden
ist) gegen einander gekehrt. Linne hat das ganze Geschlecht
leichter Faßlichkeit wegen, wieder in fünf Familien (phalan-
ges
) abgetheilt.

a. Equites: Alis primoribus ab angulo postico ad api-
cem longioribus, quam ad basin: his saepe an-
tennae filiformes.

Tröes, ad pectus maculis sanguineis. (saepius ni-
gris
).

Achivi, pectore incruento, ocello ad angulum ani.

**) verm. Ausg. (von Illinger und Häfeli). Braunschw. 1800 sq.
II. B. 8. Chr. Sepp Nederlandsche Insecten. Amst. seit 1762. 4. C. Clerck icones insectorum rariorum. Holm. 1759. sq. II.
vol. 4. P. Cramer uitlandsche Kapellen. Amst. seit 1775. 4. The natural history of the rarer lepidopterous insects of
Georgia, collected from
Abbot's observations by Jam. E.
Smith
. Lond. 1797. II. vol. Fol. Chr. Schwarz neuer Raupenkalender. Nürnb. 1791. II. B. 8.
**)

Die Schmetterlinge, eine weitläuftige Ordnung,
die sich durch vier ausgespannte, mit bunten Schuppen befieder-
te Flügel, und einen behaarten Körper auszeichnet. Als Rau-
pen haben sie Kinnladen, zwölf Augen am Kopf, einen lang
gestreckten, cylindrischen Körper von zwölf Abschnitten, mit
neun Luftlöchern auf jeder Seite, drey Paar hakenförmigen
Klauen an der Brust, und meist fünf Paar runden fleischiger
Füßen am Hinterleibe. Die Raupe häutet sich verschiedentlich, wird
dann zur Puppe, die mehrentheils unbeweglich, doch bei der
Weidenraupe und einigen andern sehr wenigen Gattungen sich
von der Stelle zu bewegen im Stande ist. Hieraus kommt end-
lich nach einer bestimmten Zeit der Schmetterling zum Vor-
schein, der meist lange Fühlhörner, nur drey Paar Füße, statt
der Kinnladen eine spiralförmig aufgerollte (so genannte) Zun-
ge, und statt jener zwölf kleinen Augen, zwey große halbku-
glichte und drey kleine (§. 126.) hat. Alle die zahlreichen Gat-
tungen hat Linné unter drey Geschlechter gebracht.

43. Papilio. Tagvogel. (Engl. butterfly). Antennae
apicem versus crassiores, saepius clavato-capitatae.
Alae erectae sursumque conniventes
.

Die Raupe ist mehrentheils wie mit Dornen besetzt, und
häutet sich gewöhnlich vier Mal. Sie verpuppt sich ohne ein
äußeres Gespinste: die Puppe ist zackig, theils schön gold-
farbig (chrysalis, aurelia), und hängt sich mit dem hin-
tern Ende auf. Der Schmetterling fliegt nur am Tage um-
her, und hält im Sitzen seine vier breiten ausgespannten
Flügel in die Höhe, mit der Oberseite (die bei vielen an
Farbe und Zeichnung gar sehr von der Unterseite verschieden
ist) gegen einander gekehrt. Linné hat das ganze Geschlecht
leichter Faßlichkeit wegen, wieder in fünf Familien (phalan-
ges
) abgetheilt.

a. Equites: Alis primoribus ab angulo postico ad api-
cem longioribus, quam ad basin: his saepe an-
tennae filiformes.

Tröes, ad pectus maculis sanguineis. (saepius ni-
gris
).

Achivi, pectore incruento, ocello ad angulum ani.

**) verm. Ausg. (von Illinger und Häfeli). Braunschw. 1800 sq.
II. B. 8. Chr. Sepp Nederlandsche Insecten. Amst. seit 1762. 4. C. Clerck icones insectorum rariorum. Holm. 1759. sq. II.
vol. 4. P. Cramer uitlandsche Kapellen. Amst. seit 1775. 4. The natural history of the rarer lepidopterous insects of
Georgia, collected from
Abbot's observations by Jam. E.
Smith
. Lond. 1797. II. vol. Fol. Chr. Schwarz neuer Raupenkalender. Nürnb. 1791. II. B. 8.
<TEI xml:lang="de-DE">
  <text xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xml:id="blume_hbnatur_000042">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <head rendition="#c">
              <note anchored="true" place="foot" n="**)">
                <p><pb facs="#f0248" xml:id="pb238_0002" n="238"/><lb/>
verm. Ausg. (von <hi rendition="#g">Illinger</hi> und <hi rendition="#g">Häfeli</hi>). Braunschw. 1800 <hi rendition="#aq">sq</hi>.<lb/>
II. B. 8.</p>
                <p><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Chr. Sepp</hi></hi><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Nederlandsche Insecten</hi></hi>. <hi rendition="#aq">Amst</hi>. seit 1762. 4.</p>
                <p><hi rendition="#aq">C. <hi rendition="#k">Clerck</hi></hi><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">icones insectorum rariorum</hi></hi>. <hi rendition="#aq">Holm</hi>. 1759. <hi rendition="#aq">sq</hi>. II.<lb/><hi rendition="#aq">vol</hi>. 4.</p>
                <p><hi rendition="#aq">P. <hi rendition="#k">Cramer</hi></hi><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">uitlandsche Kapellen</hi></hi>. <hi rendition="#aq">Amst</hi>. seit 1775. 4.</p>
                <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">The natural history of the rarer lepidopterous insects of<lb/>
Georgia, collected from</hi></hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Abbot</hi>'s</hi><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">observations by</hi></hi><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Jam. E</hi>.<lb/><hi rendition="#aq">Smith</hi></hi>. <hi rendition="#aq">Lond</hi>. 1797. II. <hi rendition="#aq">vol. Fol</hi>.</p>
                <p><hi rendition="#g">Chr. Schwarz</hi> neuer Raupenkalender. Nürnb. 1791. II. B. 8.</p>
              </note>
            </head><lb/>
            <p>Die <hi rendition="#g">Schmetterlinge</hi>, eine weitläuftige Ordnung,<lb/>
die sich durch vier ausgespannte, mit bunten Schuppen befieder-<lb/>
te Flügel, und einen behaarten Körper auszeichnet. Als <hi rendition="#g">Rau</hi>-<lb/><hi rendition="#g">pen</hi> haben sie Kinnladen, zwölf Augen am Kopf, einen lang<lb/>
gestreckten, cylindrischen Körper von zwölf Abschnitten, mit<lb/>
neun Luftlöchern auf jeder Seite, drey Paar hakenförmigen<lb/>
Klauen an der Brust, und meist fünf Paar runden fleischiger<lb/>
Füßen am Hinterleibe. Die Raupe häutet sich verschiedentlich, wird<lb/>
dann zur <hi rendition="#g">Puppe</hi>, die mehrentheils unbeweglich, doch bei der<lb/>
Weidenraupe und einigen andern sehr wenigen Gattungen sich<lb/>
von der Stelle zu bewegen im Stande ist. Hieraus kommt end-<lb/>
lich nach einer bestimmten Zeit der Schmetterling zum Vor-<lb/>
schein, der meist lange Fühlhörner, nur drey Paar Füße, statt<lb/>
der Kinnladen eine spiralförmig aufgerollte (so genannte) Zun-<lb/>
ge, und statt jener zwölf kleinen Augen, zwey große halbku-<lb/>
glichte und drey kleine (§. 126.) hat. Alle die zahlreichen Gat-<lb/>
tungen hat <hi rendition="#g">Linné</hi> unter drey Geschlechter gebracht.</p>
            <p rendition="#indent-1">43. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Papilio</hi></hi>. <hi rendition="#g">Tagvogel</hi>. (<hi rendition="#g">Engl</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">butterfly</hi></hi>). <hi rendition="#aq">Antennae<lb/>
apicem versus crassiores, saepius clavato-capitatae.<lb/>
Alae erectae sursumque conniventes</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Die Raupe ist mehrentheils wie mit Dornen besetzt, und<lb/>
häutet sich gewöhnlich vier Mal. Sie verpuppt sich ohne ein<lb/>
äußeres Gespinste: die Puppe ist zackig, theils schön gold-<lb/>
farbig (<hi rendition="#aq">chrysalis, aurelia</hi>), und hängt sich mit dem hin-<lb/>
tern Ende auf. Der Schmetterling fliegt nur am Tage um-<lb/>
her, und hält im Sitzen seine vier breiten ausgespannten<lb/>
Flügel in die Höhe, mit der Oberseite (die bei vielen an<lb/>
Farbe und Zeichnung gar sehr von der Unterseite verschieden<lb/>
ist) gegen einander gekehrt. <hi rendition="#g">Linné</hi> hat das ganze Geschlecht<lb/>
leichter Faßlichkeit wegen, wieder in fünf Familien (<hi rendition="#aq">phalan-<lb/>
ges</hi>) abgetheilt.</p>
            <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">a. <hi rendition="#k">Equites</hi></hi><hi rendition="#k">:</hi><hi rendition="#aq">Alis primoribus ab angulo postico ad api</hi>-<lb/><hi rendition="#aq">cem longioribus, quam ad basin: his saepe an</hi>-<lb/><hi rendition="#aq">tennae filiformes</hi>.</p>
            <p rendition="#l3em"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Tröes</hi></hi>, <hi rendition="#aq">ad pectus maculis sanguineis.</hi> (<hi rendition="#aq">saepius ni-<lb/>
gris</hi>).</p>
            <p rendition="#l3em"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Achivi</hi></hi>, <hi rendition="#aq">pectore incruento, ocello ad angulum ani</hi>.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[238/0248] **) Die Schmetterlinge, eine weitläuftige Ordnung, die sich durch vier ausgespannte, mit bunten Schuppen befieder- te Flügel, und einen behaarten Körper auszeichnet. Als Rau- pen haben sie Kinnladen, zwölf Augen am Kopf, einen lang gestreckten, cylindrischen Körper von zwölf Abschnitten, mit neun Luftlöchern auf jeder Seite, drey Paar hakenförmigen Klauen an der Brust, und meist fünf Paar runden fleischiger Füßen am Hinterleibe. Die Raupe häutet sich verschiedentlich, wird dann zur Puppe, die mehrentheils unbeweglich, doch bei der Weidenraupe und einigen andern sehr wenigen Gattungen sich von der Stelle zu bewegen im Stande ist. Hieraus kommt end- lich nach einer bestimmten Zeit der Schmetterling zum Vor- schein, der meist lange Fühlhörner, nur drey Paar Füße, statt der Kinnladen eine spiralförmig aufgerollte (so genannte) Zun- ge, und statt jener zwölf kleinen Augen, zwey große halbku- glichte und drey kleine (§. 126.) hat. Alle die zahlreichen Gat- tungen hat Linné unter drey Geschlechter gebracht. 43. Papilio. Tagvogel. (Engl. butterfly). Antennae apicem versus crassiores, saepius clavato-capitatae. Alae erectae sursumque conniventes. Die Raupe ist mehrentheils wie mit Dornen besetzt, und häutet sich gewöhnlich vier Mal. Sie verpuppt sich ohne ein äußeres Gespinste: die Puppe ist zackig, theils schön gold- farbig (chrysalis, aurelia), und hängt sich mit dem hin- tern Ende auf. Der Schmetterling fliegt nur am Tage um- her, und hält im Sitzen seine vier breiten ausgespannten Flügel in die Höhe, mit der Oberseite (die bei vielen an Farbe und Zeichnung gar sehr von der Unterseite verschieden ist) gegen einander gekehrt. Linné hat das ganze Geschlecht leichter Faßlichkeit wegen, wieder in fünf Familien (phalan- ges) abgetheilt. a. Equites: Alis primoribus ab angulo postico ad api- cem longioribus, quam ad basin: his saepe an- tennae filiformes. Tröes, ad pectus maculis sanguineis. (saepius ni- gris). Achivi, pectore incruento, ocello ad angulum ani. **) verm. Ausg. (von Illinger und Häfeli). Braunschw. 1800 sq. II. B. 8. Chr. Sepp Nederlandsche Insecten. Amst. seit 1762. 4. C. Clerck icones insectorum rariorum. Holm. 1759. sq. II. vol. 4. P. Cramer uitlandsche Kapellen. Amst. seit 1775. 4. The natural history of the rarer lepidopterous insects of Georgia, collected from Abbot's observations by Jam. E. Smith. Lond. 1797. II. vol. Fol. Chr. Schwarz neuer Raupenkalender. Nürnb. 1791. II. B. 8.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/248
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/248>, abgerufen am 23.11.2024.