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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.

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3. +. Rubra. F. testacea, oculis punctoque sub abdo-
mine nigris.

4. +. Nigra. (Lasius niger F.) F. tota nigra nitida, ti-
biis cinerascentibus.

Diese Ameisen paaren sich zu Ende des Sommers im Schwär-
men, da sie zuweilen in unzähliger Menge und sonderbarer
Gestalt der Schwärme, als auf- und niederfahrende Säulen
zum Vorschein kommen, deren man zuweilen wohl 20 auf
Ein Mahl sieht, die sich in der Ferne fast wie ein Nordlicht
ausnehmen*).

5. +. Caespitum. F. abdominis petiolo binodi: priore
subtus, thoraceque supra bidentato.

Sulzer's Gesch. tab. 27. fig. 20.

6. Cephalotes. (Atta C. F.) F. thorace quadrispinoso,
capite didymo magno utrinque postice mucronato.

Merianae ins. Surinam. tab. 18.

In Westindien. Von der Größe einer Wespe.

62. Termes. Weiße Ameise, Holz-Emse, Termite.
(Fr. fourmi blanche, poux de bois. Engl. white ant,
wood-ant, wood-louse
). Squamula intergerina nul-
la. Alae maribus et feminis temporariae; sed neutris
plane nullae.

1. Fatalis. (bellicosus. Soland). T. corpore fusco, alis
fuscescentibus: costa ferruginea, stemmatibus sub-
superis oculo propinquis, puncto centrali promi-
nulo.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 9.

Die Gebäude der guineischen Termiten. Ebendaselbst
tab. 10.

Hier diese Gattung (denn es sind schon jetzt wenigstens noch
vier andere bekannt, die hin und wieder zwischen den Wen-
dezirkeln zumal in beiden Indien, im südwestlichen Africa und
auf Neuholland zu Hause sind) findet sich besonders in Ostin-
dien und Guinea, und führt aus Thon, Letten etc. kegelförmi-
ge, meist mit mehreren Spitzen besetzte, inwendig hoch aus-
gewölbte Gebäude auf, die zuweilen wohl 10 bis 12 Fuß hoch
sind, und theils in solcher Menge beisammen stehen, daß sie
von Ferne das Ansehen eines Dorfs kriegen. Mit den Jahren
wird so ein hohler Ameisenhaufen von außen ganz mit Gras

*) Gleditsch in den Mem. de l'acad. des sc. de Berlin.
1749. Pl. 2.

3. †. Rubra. F. testacea, oculis punctoque sub abdo-
mine nigris.

4. †. Nigra. (Lasius niger F.) F. tota nigra nitida, ti-
biis cinerascentibus.

Diese Ameisen paaren sich zu Ende des Sommers im Schwär-
men, da sie zuweilen in unzähliger Menge und sonderbarer
Gestalt der Schwärme, als auf- und niederfahrende Säulen
zum Vorschein kommen, deren man zuweilen wohl 20 auf
Ein Mahl sieht, die sich in der Ferne fast wie ein Nordlicht
ausnehmen*).

5. †. Caespitum. F. abdominis petiolo binodi: priore
subtus, thoraceque supra bidentato.

Sulzer's Gesch. tab. 27. fig. 20.

6. Cephalotes. (Atta C. F.) F. thorace quadrispinoso,
capite didymo magno utrinque postice mucronato.

Merianae ins. Surinam. tab. 18.

In Westindien. Von der Größe einer Wespe.

62. Termes. Weiße Ameise, Holz-Emse, Termite.
(Fr. fourmi blanche, poux de bois. Engl. white ant,
wood-ant, wood-louse
). Squamula intergerina nul-
la. Alae maribus et feminis temporariae; sed neutris
plane nullae.

1. Fatalis. (bellicosus. Soland). T. corpore fusco, alis
fuscescentibus: costa ferruginea, stemmatibus sub-
superis oculo propinquis, puncto centrali promi-
nulo.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 9.

Die Gebäude der guineischen Termiten. Ebendaselbst
tab. 10.

Hier diese Gattung (denn es sind schon jetzt wenigstens noch
vier andere bekannt, die hin und wieder zwischen den Wen-
dezirkeln zumal in beiden Indien, im südwestlichen Africa und
auf Neuholland zu Hause sind) findet sich besonders in Ostin-
dien und Guinea, und führt aus Thon, Letten ꝛc. kegelförmi-
ge, meist mit mehreren Spitzen besetzte, inwendig hoch aus-
gewölbte Gebäude auf, die zuweilen wohl 10 bis 12 Fuß hoch
sind, und theils in solcher Menge beisammen stehen, daß sie
von Ferne das Ansehen eines Dorfs kriegen. Mit den Jahren
wird so ein hohler Ameisenhaufen von außen ganz mit Gras

*) Gleditsch in den Mém. de l'acad. des sc. de Berlin.
1749. Pl. 2.
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[261/0271] 3. †. Rubra. F. testacea, oculis punctoque sub abdo- mine nigris. 4. †. Nigra. (Lasius niger F.) F. tota nigra nitida, ti- biis cinerascentibus. Diese Ameisen paaren sich zu Ende des Sommers im Schwär- men, da sie zuweilen in unzähliger Menge und sonderbarer Gestalt der Schwärme, als auf- und niederfahrende Säulen zum Vorschein kommen, deren man zuweilen wohl 20 auf Ein Mahl sieht, die sich in der Ferne fast wie ein Nordlicht ausnehmen *). 5. †. Caespitum. F. abdominis petiolo binodi: priore subtus, thoraceque supra bidentato. Sulzer's Gesch. tab. 27. fig. 20. 6. Cephalotes. (Atta C. F.) F. thorace quadrispinoso, capite didymo magno utrinque postice mucronato. Merianae ins. Surinam. tab. 18. In Westindien. Von der Größe einer Wespe. 62. Termes. Weiße Ameise, Holz-Emse, Termite. (Fr. fourmi blanche, poux de bois. Engl. white ant, wood-ant, wood-louse). Squamula intergerina nul- la. Alae maribus et feminis temporariae; sed neutris plane nullae. 1. Fatalis. (bellicosus. Soland). T. corpore fusco, alis fuscescentibus: costa ferruginea, stemmatibus sub- superis oculo propinquis, puncto centrali promi- nulo. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 9. Die Gebäude der guineischen Termiten. Ebendaselbst tab. 10. Hier diese Gattung (denn es sind schon jetzt wenigstens noch vier andere bekannt, die hin und wieder zwischen den Wen- dezirkeln zumal in beiden Indien, im südwestlichen Africa und auf Neuholland zu Hause sind) findet sich besonders in Ostin- dien und Guinea, und führt aus Thon, Letten ꝛc. kegelförmi- ge, meist mit mehreren Spitzen besetzte, inwendig hoch aus- gewölbte Gebäude auf, die zuweilen wohl 10 bis 12 Fuß hoch sind, und theils in solcher Menge beisammen stehen, daß sie von Ferne das Ansehen eines Dorfs kriegen. Mit den Jahren wird so ein hohler Ameisenhaufen von außen ganz mit Gras *) Gleditsch in den Mém. de l'acad. des sc. de Berlin. 1749. Pl. 2.

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  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/271>, abgerufen am 01.06.2024.