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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.

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16. Gypsstein.

Meist weißlich oder graulich, doch auch in andere, meist
unansehnliche Farben; mehr oder weniger durchscheinend;
immer ungeformt.

Davon folgende drey Arten:

1) Schuppiger Gypstein, auch schlechtweg Gyps,
und in manchen Gegenden Kalk genannt. Gypsum la-
mellosum
.

Meist rauchgrau, theils ziegelroth etc.; wenig durchschei-
nend; schuppig, theils ins Blätterige. Gewicht = 2167.
Gehalt (nach Kirwan) = 32 Kalkerde, 30 Schwefelsäu-
re, 38 Wasser. Theils mit anderen Fossilien inniger oder
gröber gemengt, z. B. mit Quarz (bei Wisbaden), mit Horn-
stein (bei Montmartre). Oft hält er andere Fossilien, theils
ausschließlich in sich eingewachsen; so z. B. bei Lüneburg den
Boracit, in Aragonien den Arragonit, und in gleichem Kö-
nigreich auch die zimmtbraunen kleinen Quarzkrystalle (die
irrig so genannten Hyacinthen von Compostella) etc.

2) Faseriger Gypsstein, Strahlgyps, Katzen-
stein
. Gypsum fibrosum, lapis inolithus, stirium.

Meist weiß; durchscheinend; auf dem Querbruch theils ge-
rade-, theils krumm-faserig; meist schimmernd; theils mit
Perlmutterglanz; theils zerreiblich: meist in dünnen Lagen.
Gewicht = 2305.

3) Dichter Gypsstein, Alabaster. Gypsum den-
sum
.

Theils blendendweiß; aber auch in mancherlei andere,
doch meist trübe Farben, bis ins Schwarze; theils streifig,
oder geadert, marmorirt etc.; der weiße theils stark durch-
scheinend; matt; der Bruch aus dem Splitterigen ins
Erdige.

17. Anhydrit, Muriacit, Karstenit.

Begreift zwey schwefelsaure Kalkarten, die sich außer ih-
rem äußern Habitus vorzüglich durch den Mangel des Kry-
stallisationswassers von den übrigen auszeichnen.

1) Späthiger Anhydrit, Würfelspath.

Meist milchweiß; sehr durchscheinend; perlmutterglänzend;
dreyfacher rechtwinklichter Durchgang der Blätter; sehr leicht
zersprengbar; Gewicht = 2964. Gehalt (nach Vauque-

16. Gypsstein.

Meist weißlich oder graulich, doch auch in andere, meist
unansehnliche Farben; mehr oder weniger durchscheinend;
immer ungeformt.

Davon folgende drey Arten:

1) Schuppiger Gypstein, auch schlechtweg Gyps,
und in manchen Gegenden Kalk genannt. Gypsum la-
mellosum
.

Meist rauchgrau, theils ziegelroth ꝛc.; wenig durchschei-
nend; schuppig, theils ins Blätterige. Gewicht = 2167.
Gehalt (nach Kirwan) = 32 Kalkerde, 30 Schwefelsäu-
re, 38 Wasser. Theils mit anderen Fossilien inniger oder
gröber gemengt, z. B. mit Quarz (bei Wisbaden), mit Horn-
stein (bei Montmartre). Oft hält er andere Fossilien, theils
ausschließlich in sich eingewachsen; so z. B. bei Lüneburg den
Boracit, in Aragonien den Arragonit, und in gleichem Kö-
nigreich auch die zimmtbraunen kleinen Quarzkrystalle (die
irrig so genannten Hyacinthen von Compostella) ꝛc.

2) Faseriger Gypsstein, Strahlgyps, Katzen-
stein
. Gypsum fibrosum, lapis inolithus, stirium.

Meist weiß; durchscheinend; auf dem Querbruch theils ge-
rade-, theils krumm-faserig; meist schimmernd; theils mit
Perlmutterglanz; theils zerreiblich: meist in dünnen Lagen.
Gewicht = 2305.

3) Dichter Gypsstein, Alabaster. Gypsum den-
sum
.

Theils blendendweiß; aber auch in mancherlei andere,
doch meist trübe Farben, bis ins Schwarze; theils streifig,
oder geadert, marmorirt ꝛc.; der weiße theils stark durch-
scheinend; matt; der Bruch aus dem Splitterigen ins
Erdige.

17. Anhydrit, Muriacit, Karstenit.

Begreift zwey schwefelsaure Kalkarten, die sich außer ih-
rem äußern Habitus vorzüglich durch den Mangel des Kry-
stallisationswassers von den übrigen auszeichnen.

1) Späthiger Anhydrit, Würfelspath.

Meist milchweiß; sehr durchscheinend; perlmutterglänzend;
dreyfacher rechtwinklichter Durchgang der Blätter; sehr leicht
zersprengbar; Gewicht = 2964. Gehalt (nach Vauque-

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[419/0429] 16. Gypsstein. Meist weißlich oder graulich, doch auch in andere, meist unansehnliche Farben; mehr oder weniger durchscheinend; immer ungeformt. Davon folgende drey Arten: 1) Schuppiger Gypstein, auch schlechtweg Gyps, und in manchen Gegenden Kalk genannt. Gypsum la- mellosum. Meist rauchgrau, theils ziegelroth ꝛc.; wenig durchschei- nend; schuppig, theils ins Blätterige. Gewicht = 2167. Gehalt (nach Kirwan) = 32 Kalkerde, 30 Schwefelsäu- re, 38 Wasser. Theils mit anderen Fossilien inniger oder gröber gemengt, z. B. mit Quarz (bei Wisbaden), mit Horn- stein (bei Montmartre). Oft hält er andere Fossilien, theils ausschließlich in sich eingewachsen; so z. B. bei Lüneburg den Boracit, in Aragonien den Arragonit, und in gleichem Kö- nigreich auch die zimmtbraunen kleinen Quarzkrystalle (die irrig so genannten Hyacinthen von Compostella) ꝛc. 2) Faseriger Gypsstein, Strahlgyps, Katzen- stein. Gypsum fibrosum, lapis inolithus, stirium. Meist weiß; durchscheinend; auf dem Querbruch theils ge- rade-, theils krumm-faserig; meist schimmernd; theils mit Perlmutterglanz; theils zerreiblich: meist in dünnen Lagen. Gewicht = 2305. 3) Dichter Gypsstein, Alabaster. Gypsum den- sum. Theils blendendweiß; aber auch in mancherlei andere, doch meist trübe Farben, bis ins Schwarze; theils streifig, oder geadert, marmorirt ꝛc.; der weiße theils stark durch- scheinend; matt; der Bruch aus dem Splitterigen ins Erdige. 17. Anhydrit, Muriacit, Karstenit. Begreift zwey schwefelsaure Kalkarten, die sich außer ih- rem äußern Habitus vorzüglich durch den Mangel des Kry- stallisationswassers von den übrigen auszeichnen. 1) Späthiger Anhydrit, Würfelspath. Meist milchweiß; sehr durchscheinend; perlmutterglänzend; dreyfacher rechtwinklichter Durchgang der Blätter; sehr leicht zersprengbar; Gewicht = 2964. Gehalt (nach Vauque-

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  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/429>, abgerufen am 22.11.2024.