von sehr kleinen doch ungleichförmigen Körnern; durchschei- nend; glasglänzend; gibt auf Kohlen eine schöne blaue und grüne Flamme. Gehalt (nach Proust) = 70,50 Kupfer- oxyd, 11 Salzsäure, 18 Wasser. Fundort im westlichen Süd- America in einem kleinen Flusse in der Sandwüste Atacama zwischen Peru und Chili.
VI. Eisengeschlecht.
Reines oder so genanntes Frisch-Eisen hat eine aus dem Stahlgrauen ins Silberweiße fallende Farbe und ist äu- ßerst zähe. Gewicht = 7807. Es wird vom Magnet gezogen, und selbst leicht attractorisch; läßt sich schweißen; wird von al- len Säuren angegriffen und gibt ihnen einen Tintengeschmack; wird aus diesen Solutionen durch die Galläpfelsäure schwarz, und durch die Blausäure blau gefällt. Ist unter allen Metallen am allgemeinsten in der Erde und selbst in der organisirten Schö- pfung verbreitet; auch wird kein anderes Metall von den cul- tivirten Völkern in so unsäglicher Menge verarbeitet: sowohl als eigentlich so genanntes Eisen in seinen beiden Hauptverschieden- heiten (Guß-Eisen nämlich und Stab-Eisen), als auch nachdem beide zu Stahl geschmolzen oder gebrannt worden.*)
1. Gediegen.
Zu den berühmtesten, ungeheueren Massen gediegenen Ei- sens, die neuerlich bekannt worden und von denen schon oben die Rede gewesen [S. 359. not.**) und S. 406], gehört besonders die 1772 von Pallas zwischen Krasnojarsk und Abekansk auf dem Rücken eines Schiefergebirgs wieder gefun- dene. Sie hat ein sonderbares, theils ästiges, theils gleich- sam zelliges Gefüge, und enthält in ihren bläserigen Zwi- schenräumen das obgedachte grüngelbe, glasartige, dem Oli- vin ähnelnde Fossil (S. 406). Das Eisen selbst in dieser auf 1600 Pfund schweren Masse hält (nach Stromeyer) = 10 p. C. Nickel und Kobalt.
Eine andere noch ungleich größere findet sich unweit des Paranastroms in Chaco, im spanischen Süd-America, wo sie 1782 durch Don Mich. Rubin de Celis untersucht und
*) s. Dr. Pearson'sRemarks on the properties and compo- sition of the different states of Iron; in den philosoph. Transac- tions v. J. 1795. S. 337 u. f. bei Gelegenheit seiner Untersuchung des Wootz, des merkwürdigen Guß-Stahls der Hindus bei Bombay.
von sehr kleinen doch ungleichförmigen Körnern; durchschei- nend; glasglänzend; gibt auf Kohlen eine schöne blaue und grüne Flamme. Gehalt (nach Proust) = 70,50 Kupfer- oxyd, 11 Salzsäure, 18 Wasser. Fundort im westlichen Süd- America in einem kleinen Flusse in der Sandwüste Atacama zwischen Peru und Chili.
VI. Eisengeschlecht.
Reines oder so genanntes Frisch-Eisen hat eine aus dem Stahlgrauen ins Silberweiße fallende Farbe und ist äu- ßerst zähe. Gewicht = 7807. Es wird vom Magnet gezogen, und selbst leicht attractorisch; läßt sich schweißen; wird von al- len Säuren angegriffen und gibt ihnen einen Tintengeschmack; wird aus diesen Solutionen durch die Galläpfelsäure schwarz, und durch die Blausäure blau gefällt. Ist unter allen Metallen am allgemeinsten in der Erde und selbst in der organisirten Schö- pfung verbreitet; auch wird kein anderes Metall von den cul- tivirten Völkern in so unsäglicher Menge verarbeitet: sowohl als eigentlich so genanntes Eisen in seinen beiden Hauptverschieden- heiten (Guß-Eisen nämlich und Stab-Eisen), als auch nachdem beide zu Stahl geschmolzen oder gebrannt worden.*)
1. Gediegen.
Zu den berühmtesten, ungeheueren Massen gediegenen Ei- sens, die neuerlich bekannt worden und von denen schon oben die Rede gewesen [S. 359. not.**) und S. 406], gehört besonders die 1772 von Pallas zwischen Krasnojarsk und Abekansk auf dem Rücken eines Schiefergebirgs wieder gefun- dene. Sie hat ein sonderbares, theils ästiges, theils gleich- sam zelliges Gefüge, und enthält in ihren bläserigen Zwi- schenräumen das obgedachte grüngelbe, glasartige, dem Oli- vin ähnelnde Fossil (S. 406). Das Eisen selbst in dieser auf 1600 Pfund schweren Masse hält (nach Stromeyer) = 10 p. C. Nickel und Kobalt.
Eine andere noch ungleich größere findet sich unweit des Paranastroms in Chaco, im spanischen Süd-America, wo sie 1782 durch Don Mich. Rubin de Celis untersucht und
*) s. Dr. Pearson'sRemarks on the properties and compo- sition of the different states of Iron; in den philosoph. Transac- tions v. J. 1795. S. 337 u. f. bei Gelegenheit seiner Untersuchung des Wootz, des merkwürdigen Guß-Stahls der Hindus bei Bombay.
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grüne Flamme. Gehalt (nach Proust) = 70,50 Kupfer-
oxyd, 11 Salzsäure, 18 Wasser. Fundort im westlichen Süd-
America in einem kleinen Flusse in der Sandwüste Atacama
zwischen Peru und Chili.
VI. Eisengeschlecht.
Reines oder so genanntes Frisch-Eisen hat eine aus
dem Stahlgrauen ins Silberweiße fallende Farbe und ist äu-
ßerst zähe. Gewicht = 7807. Es wird vom Magnet gezogen,
und selbst leicht attractorisch; läßt sich schweißen; wird von al-
len Säuren angegriffen und gibt ihnen einen Tintengeschmack;
wird aus diesen Solutionen durch die Galläpfelsäure schwarz,
und durch die Blausäure blau gefällt. Ist unter allen Metallen
am allgemeinsten in der Erde und selbst in der organisirten Schö-
pfung verbreitet; auch wird kein anderes Metall von den cul-
tivirten Völkern in so unsäglicher Menge verarbeitet: sowohl als
eigentlich so genanntes Eisen in seinen beiden Hauptverschieden-
heiten (Guß-Eisen nämlich und Stab-Eisen), als auch
nachdem beide zu Stahl geschmolzen oder gebrannt worden. *)
1. Gediegen.
Zu den berühmtesten, ungeheueren Massen gediegenen Ei-
sens, die neuerlich bekannt worden und von denen schon oben
die Rede gewesen [S. 359. not.**) und S. 406], gehört
besonders die 1772 von Pallas zwischen Krasnojarsk und
Abekansk auf dem Rücken eines Schiefergebirgs wieder gefun-
dene. Sie hat ein sonderbares, theils ästiges, theils gleich-
sam zelliges Gefüge, und enthält in ihren bläserigen Zwi-
schenräumen das obgedachte grüngelbe, glasartige, dem Oli-
vin ähnelnde Fossil (S. 406). Das Eisen selbst in dieser auf
1600 Pfund schweren Masse hält (nach Stromeyer) =
10 p. C. Nickel und Kobalt.
Eine andere noch ungleich größere findet sich unweit des
Paranastroms in Chaco, im spanischen Süd-America, wo
sie 1782 durch Don Mich. Rubin de Celis untersucht und
*) s. Dr. Pearson's Remarks on the properties and compo-
sition of the different states of Iron; in den philosoph. Transac-
tions v. J. 1795. S. 337 u. f. bei Gelegenheit seiner Untersuchung
des Wootz, des merkwürdigen Guß-Stahls der Hindus bei Bombay.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 458. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/468>, abgerufen am 22.11.2024.
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