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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.

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**) nicht ein Mahl eine Spielart, geschweige
eine besondere Gattung, sondern gleichfalls Patienten, de-
ren Geschichte mehr in die Pathologie als in die Naturhi-
storie gehört.

Linne's Homo troglodytes ist ein unbegreifliches Gemisch
aus der Geschichte jener preßhaften kränklichen weißen Moh-
ren, und des Orang utangs: - sein Homo lar hingegen
ein wahrer Affe.

Die in Wildniß unter Thieren erwachsenen Kinder*) sind
klägliche sittliche Monstra, die man eben so wenig, als an-
dere durch Krankheit oder Zufall entstellte Menschen, zum
Muster des Meisterstücks der Schöpfung anführen darf.

Geschwänzte Völker, von Natur geschürzte Hotten-
tottinnen
, die vorgebliche natürliche Bartlosigkeit der
Americaner**), die Sirenen, Centauren, und alle
Fabeln von gleichem Schrot und Korn, verzeihen wir der
gutherzigen Leichtgläubigkeit unserer lieben Alten.



II. QUADRUMANA.

Säugethiere mit vier Händen, wie es ihre Lebensart und
ihr Aufenthalt auf den Bäumen erfordert. Sie sind ursprüng-
lich wohl bloß zwischen den Wendezirkeln zu Hause***).

2. Simia. Affe. Habitus plus minus anthropomorphus,
auriculae et manus fere humanae. Nares anteriores.
Dentes
primores incisores, supra et infra 4. laniarii so-
litarii, reliquis longiores
.

Bloß in der alten Welt, zwar menschenähnlicher als die
Thiere der nächstfolgenden Geschlechter, doch aber außer den
schon beim Menschengeschlecht angeführten Umständen, in ih-
rer ganzen Bildung, besonders auch durch die schmalen Hüf-
ten und platten Lenden, auf das ausfallend-sichtlichste vom
Menschen unterschieden.

**) nem weiß und schwarzen Wollhaar mitgebracht habe, in den Abbild.
n. h. Gegenst
. tab. 21 nach dem Leben vorgestellt ist.
*) Ausführlich habe ich von diesen gehandelt im II. Theile der
Beytr. zur Naturgesch. p. 13-44.
**) Verschiedenheit im schwächern oder stärkern Haarwuchs ist oben
bei der mongolischen und malayischen Rasse angegeben. Aber die gänz-
liche Bartlosigkeit mancher Americaner, die ist Werk der Kunst, so
gut als die winzig kleinen Füßchen der schinesischen Frauenzimmer (-
die Struthopodes des Eudoxus beim Plinius. -).
***) Histoire naturelle des Singes, peints d'apres nature par
J. D. Audebert. Par
. 1797. gr. Fol.

**) nicht ein Mahl eine Spielart, geschweige
eine besondere Gattung, sondern gleichfalls Patienten, de-
ren Geschichte mehr in die Pathologie als in die Naturhi-
storie gehört.

Linné's Homo troglodytes ist ein unbegreifliches Gemisch
aus der Geschichte jener preßhaften kränklichen weißen Moh-
ren, und des Orang utangs: – sein Homo lar hingegen
ein wahrer Affe.

Die in Wildniß unter Thieren erwachsenen Kinder*) sind
klägliche sittliche Monstra, die man eben so wenig, als an-
dere durch Krankheit oder Zufall entstellte Menschen, zum
Muster des Meisterstücks der Schöpfung anführen darf.

Geschwänzte Völker, von Natur geschürzte Hotten-
tottinnen
, die vorgebliche natürliche Bartlosigkeit der
Americaner**), die Sirenen, Centauren, und alle
Fabeln von gleichem Schrot und Korn, verzeihen wir der
gutherzigen Leichtgläubigkeit unserer lieben Alten.



II. QUADRUMANA.

Säugethiere mit vier Händen, wie es ihre Lebensart und
ihr Aufenthalt auf den Bäumen erfordert. Sie sind ursprüng-
lich wohl bloß zwischen den Wendezirkeln zu Hause***).

2. Simia. Affe. Habitus plus minus anthropomorphus,
auriculae et manus fere humanae. Nares anteriores.
Dentes
primores incisores, supra et infra 4. laniarii so-
litarii, reliquis longiores
.

Bloß in der alten Welt, zwar menschenähnlicher als die
Thiere der nächstfolgenden Geschlechter, doch aber außer den
schon beim Menschengeschlecht angeführten Umständen, in ih-
rer ganzen Bildung, besonders auch durch die schmalen Hüf-
ten und platten Lenden, auf das ausfallend-sichtlichste vom
Menschen unterschieden.

**) nem weiß und schwarzen Wollhaar mitgebracht habe, in den Abbild.
n. h. Gegenst
. tab. 21 nach dem Leben vorgestellt ist.
*) Ausführlich habe ich von diesen gehandelt im II. Theile der
Beytr. zur Naturgesch. p. 13-44.
**) Verschiedenheit im schwächern oder stärkern Haarwuchs ist oben
bei der mongolischen und malayischen Rasse angegeben. Aber die gänz-
liche Bartlosigkeit mancher Americaner, die ist Werk der Kunst, so
gut als die winzig kleinen Füßchen der schinesischen Frauenzimmer (–
die Struthopodes des Eudoxus beim Plinius. –).
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. 1797. gr. Fol.
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[43/0053] **) nicht ein Mahl eine Spielart, geschweige eine besondere Gattung, sondern gleichfalls Patienten, de- ren Geschichte mehr in die Pathologie als in die Naturhi- storie gehört. Linné's Homo troglodytes ist ein unbegreifliches Gemisch aus der Geschichte jener preßhaften kränklichen weißen Moh- ren, und des Orang utangs: – sein Homo lar hingegen ein wahrer Affe. Die in Wildniß unter Thieren erwachsenen Kinder *) sind klägliche sittliche Monstra, die man eben so wenig, als an- dere durch Krankheit oder Zufall entstellte Menschen, zum Muster des Meisterstücks der Schöpfung anführen darf. Geschwänzte Völker, von Natur geschürzte Hotten- tottinnen, die vorgebliche natürliche Bartlosigkeit der Americaner **), die Sirenen, Centauren, und alle Fabeln von gleichem Schrot und Korn, verzeihen wir der gutherzigen Leichtgläubigkeit unserer lieben Alten. II. QUADRUMANA. Säugethiere mit vier Händen, wie es ihre Lebensart und ihr Aufenthalt auf den Bäumen erfordert. Sie sind ursprüng- lich wohl bloß zwischen den Wendezirkeln zu Hause ***). 2. Simia. Affe. Habitus plus minus anthropomorphus, auriculae et manus fere humanae. Nares anteriores. Dentes primores incisores, supra et infra 4. laniarii so- litarii, reliquis longiores. Bloß in der alten Welt, zwar menschenähnlicher als die Thiere der nächstfolgenden Geschlechter, doch aber außer den schon beim Menschengeschlecht angeführten Umständen, in ih- rer ganzen Bildung, besonders auch durch die schmalen Hüf- ten und platten Lenden, auf das ausfallend-sichtlichste vom Menschen unterschieden. **) nem weiß und schwarzen Wollhaar mitgebracht habe, in den Abbild. n. h. Gegenst. tab. 21 nach dem Leben vorgestellt ist. *) Ausführlich habe ich von diesen gehandelt im II. Theile der Beytr. zur Naturgesch. p. 13-44. **) Verschiedenheit im schwächern oder stärkern Haarwuchs ist oben bei der mongolischen und malayischen Rasse angegeben. Aber die gänz- liche Bartlosigkeit mancher Americaner, die ist Werk der Kunst, so gut als die winzig kleinen Füßchen der schinesischen Frauenzimmer (– die Struthopodes des Eudoxus beim Plinius. –). ***) Histoire naturelle des Singes, peints d'après nature par J. D. Audebert. Par. 1797. gr. Fol.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/53>, abgerufen am 24.11.2024.