Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.

Bild:
<< vorherige Seite

ße zum Rudern ungemein geschickt machen. Die Oeffnung
des Gehörganges kann das Thier wie durch eine Klappe zu-
schließen, so lange es unter Wasser ist.

3. Exilis. S. minimus, cauda crassissima tereti.

Am Jenisei und Ob. Das kleinste der bis jetzt bekannten
Säugethiere. Wiegt nur 1/2 Quentchen.

18. Talpa. Caput rostratum, palmae fossoriae. Dentes
primores superiores 6. inferiores 8; laniarii major
1, minores 4.

1. +. Europaea. der Maulwurf, die Schermaus.
(Fr. la taupe. Engl. the mole). T. cauda breviore,
auriculis nullis.

Fast in der ganzen alten Welt. Ist ein vollkommenes ani-
mal subterraneum
, wozu ihm außer andern Eigenheiten
seines Körperbaues, besonders die Schaufelpfoten zu Statten
kommen. Er hat sehr kleine Augen, kann geschickt schwim-
men und bei Ueberschwemmung auf die Bäume klettern. Eine
erbsengelbe Spielart findet sich mitunter in der hiesigen Ge-
gend.

2. Versicolor. (s. aurata). T. ecaudata, palmis tri-
dactylis
.

Vosmaer's monogr. 1787

Bloß am Cap. Kann also nicht (nach Linne) asiatica
heißen. Ihr Haar schillert, zumahl wenn es naß ist, mit
farbigem Goldglanz.

19. Didelphys. (Plerisque) hallux muticus. Feminis fol-
liculus abdominalis mammarum
.

Auch bei dieses Geschlechts so zahlreichen und einander im
Ganzen so verwandten Gattungen variirt doch das Gebiß so
mannichfaltig, daß dieselben nach dem linneischen System in
ganz verschiedene Geschlechter vertheilt werden müßten.

1. Marsupialis. das Beutelthier, Opossum. D.
albida, auriculis, antibrachiis et tibiis nigris, cau-
da squamosa longitudine corporis. Dentes
primores
superiores 10, inferiores 8, laniarii elongati.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 54.

Zuwahl im wärmern Nordamerica*). Das Weibchen von
dieser und andern Gattungen dieses Geschlechts hat eine gro-
ße Tasche am Bauche, die durch besondere Muskeln geschlossen

*) Bemerkungen an einem Beutelthier, das ich lange lebendig
besessen, s. in Voigt's neuem Magazin III. B. S. 683 u. f.

ße zum Rudern ungemein geschickt machen. Die Oeffnung
des Gehörganges kann das Thier wie durch eine Klappe zu-
schließen, so lange es unter Wasser ist.

3. Exilis. S. minimus, cauda crassissima tereti.

Am Jenisei und Ob. Das kleinste der bis jetzt bekannten
Säugethiere. Wiegt nur 1/2 Quentchen.

18. Talpa. Caput rostratum, palmae fossoriae. Dentes
primores superiores 6. inferiores 8; laniarii major
1, minores 4.

1. †. Europaea. der Maulwurf, die Schermaus.
(Fr. la taupe. Engl. the mole). T. cauda breviore,
auriculis nullis.

Fast in der ganzen alten Welt. Ist ein vollkommenes ani-
mal subterraneum
, wozu ihm außer andern Eigenheiten
seines Körperbaues, besonders die Schaufelpfoten zu Statten
kommen. Er hat sehr kleine Augen, kann geschickt schwim-
men und bei Ueberschwemmung auf die Bäume klettern. Eine
erbsengelbe Spielart findet sich mitunter in der hiesigen Ge-
gend.

2. Versicolor. (s. aurata). T. ecaudata, palmis tri-
dactylis
.

Vosmaer's monogr. 1787

Bloß am Cap. Kann also nicht (nach Linné) asiatica
heißen. Ihr Haar schillert, zumahl wenn es naß ist, mit
farbigem Goldglanz.

19. Didelphys. (Plerisque) hallux muticus. Feminis fol-
liculus abdominalis mammarum
.

Auch bei dieses Geschlechts so zahlreichen und einander im
Ganzen so verwandten Gattungen variirt doch das Gebiß so
mannichfaltig, daß dieselben nach dem linnéischen System in
ganz verschiedene Geschlechter vertheilt werden müßten.

1. Marsupialis. das Beutelthier, Opossum. D.
albida, auriculis, antibrachiis et tibiis nigris, cau-
da squamosa longitudine corporis. Dentes
primores
superiores 10, inferiores 8, laniarii elongati.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 54.

Zuwahl im wärmern Nordamerica*). Das Weibchen von
dieser und andern Gattungen dieses Geschlechts hat eine gro-
ße Tasche am Bauche, die durch besondere Muskeln geschlossen

*) Bemerkungen an einem Beutelthier, das ich lange lebendig
besessen, s. in Voigt's neuem Magazin III. B. S. 683 u. f.
<TEI xml:lang="de-DE">
  <text xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xml:id="blume_hbnatur_000042">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0067" xml:id="pb057_0001" n="57"/>
ße zum Rudern ungemein geschickt machen. Die Oeffnung<lb/>
des Gehörganges kann das Thier wie durch eine Klappe zu-<lb/>
schließen, so lange es unter Wasser ist.</p>
              <p rendition="#indent-2">3. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Exilis</hi></hi>. <hi rendition="#aq">S. minimus, cauda crassissima tereti</hi>.</p>
              <p rendition="#l1em">Am Jenisei und Ob. Das kleinste der bis jetzt bekannten<lb/>
Säugethiere. Wiegt nur <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> Quentchen.</p>
              <p rendition="#indent-1">18. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Talpa</hi></hi>. <hi rendition="#aq">Caput rostratum, palmae fossoriae. Dentes</hi><lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">primores</hi></hi> <hi rendition="#aq">superiores</hi> 6. <hi rendition="#aq">inferiores</hi> 8; <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">laniarii</hi></hi> <hi rendition="#aq">major</hi><lb/>
1, <hi rendition="#aq">minores</hi> 4.</p>
              <p rendition="#indent-2">1. &#x2020;. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Europaea</hi></hi>. <hi rendition="#g">der Maulwurf, die Schermaus</hi>.<lb/>
(<hi rendition="#g">Fr</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">la taupe</hi></hi>. <hi rendition="#g">Engl</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">the mole</hi></hi>). <hi rendition="#aq">T. cauda breviore</hi>,<lb/><hi rendition="#aq">auriculis nullis</hi>.</p>
              <p rendition="#l1em">Fast in der ganzen alten Welt. Ist ein vollkommenes <hi rendition="#aq">ani-<lb/>
mal subterraneum</hi>, wozu ihm außer andern Eigenheiten<lb/>
seines Körperbaues, besonders die Schaufelpfoten zu Statten<lb/>
kommen. Er hat sehr kleine Augen, kann geschickt schwim-<lb/>
men und bei Ueberschwemmung auf die Bäume klettern. Eine<lb/>
erbsengelbe Spielart findet sich mitunter in der hiesigen Ge-<lb/>
gend.</p>
              <p rendition="#indent-2">2. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Versicolor</hi></hi>. (s. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">aurata</hi></hi>). <hi rendition="#aq">T. ecaudata, palmis tri-<lb/>
dactylis</hi>.</p>
              <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Vosmaer</hi>'s monogr</hi>. 1787</p>
              <p rendition="#l1em">Bloß am Cap. Kann also nicht (nach <hi rendition="#g">Linné</hi>) <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">asiatica</hi><lb/></hi>heißen. Ihr Haar schillert, zumahl wenn es naß ist, mit<lb/>
farbigem Goldglanz.</p>
              <p rendition="#indent-1">19. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Didelphys</hi>. (</hi><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Plerisque</hi></hi>) <hi rendition="#aq">hallux muticus. Feminis fol-<lb/>
liculus abdominalis mammarum</hi>.</p>
              <p rendition="#l1em">Auch bei dieses Geschlechts so zahlreichen und einander im<lb/>
Ganzen so verwandten Gattungen variirt doch das Gebiß so<lb/>
mannichfaltig, daß dieselben nach dem linnéischen System in<lb/>
ganz verschiedene Geschlechter vertheilt werden müßten.</p>
              <p rendition="#indent-2">1. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Marsupialis</hi></hi>. <hi rendition="#g">das Beutelthier, Opossum</hi>. <hi rendition="#aq">D.<lb/>
albida, auriculis, antibrachiis et tibiis nigris, cau-<lb/>
da squamosa longitudine corporis. Dentes</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">primores</hi><lb/></hi><hi rendition="#aq">superiores</hi> 10, <hi rendition="#aq">inferiores</hi> 8, <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">laniarii</hi></hi> <hi rendition="#aq">elongati</hi>.</p>
              <p rendition="#l2em"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Abbild. n. h. Gegenst.</hi></hi><hi rendition="#aq">tab</hi>. 54.</p>
              <p rendition="#l1em">Zuwahl im wärmern Nordamerica<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Bemerkungen an einem Beutelthier, das ich lange lebendig<lb/>
besessen, s. in <hi rendition="#g">Voigt's</hi> neuem Magazin III. B. S. 683 u. f.</p></note>. Das Weibchen von<lb/>
dieser und andern Gattungen dieses Geschlechts hat eine gro-<lb/>
ße Tasche am Bauche, die durch besondere Muskeln geschlossen<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[57/0067] ße zum Rudern ungemein geschickt machen. Die Oeffnung des Gehörganges kann das Thier wie durch eine Klappe zu- schließen, so lange es unter Wasser ist. 3. Exilis. S. minimus, cauda crassissima tereti. Am Jenisei und Ob. Das kleinste der bis jetzt bekannten Säugethiere. Wiegt nur 1/2 Quentchen. 18. Talpa. Caput rostratum, palmae fossoriae. Dentes primores superiores 6. inferiores 8; laniarii major 1, minores 4. 1. †. Europaea. der Maulwurf, die Schermaus. (Fr. la taupe. Engl. the mole). T. cauda breviore, auriculis nullis. Fast in der ganzen alten Welt. Ist ein vollkommenes ani- mal subterraneum, wozu ihm außer andern Eigenheiten seines Körperbaues, besonders die Schaufelpfoten zu Statten kommen. Er hat sehr kleine Augen, kann geschickt schwim- men und bei Ueberschwemmung auf die Bäume klettern. Eine erbsengelbe Spielart findet sich mitunter in der hiesigen Ge- gend. 2. Versicolor. (s. aurata). T. ecaudata, palmis tri- dactylis. Vosmaer's monogr. 1787 Bloß am Cap. Kann also nicht (nach Linné) asiatica heißen. Ihr Haar schillert, zumahl wenn es naß ist, mit farbigem Goldglanz. 19. Didelphys. (Plerisque) hallux muticus. Feminis fol- liculus abdominalis mammarum. Auch bei dieses Geschlechts so zahlreichen und einander im Ganzen so verwandten Gattungen variirt doch das Gebiß so mannichfaltig, daß dieselben nach dem linnéischen System in ganz verschiedene Geschlechter vertheilt werden müßten. 1. Marsupialis. das Beutelthier, Opossum. D. albida, auriculis, antibrachiis et tibiis nigris, cau- da squamosa longitudine corporis. Dentes primores superiores 10, inferiores 8, laniarii elongati. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 54. Zuwahl im wärmern Nordamerica *). Das Weibchen von dieser und andern Gattungen dieses Geschlechts hat eine gro- ße Tasche am Bauche, die durch besondere Muskeln geschlossen *) Bemerkungen an einem Beutelthier, das ich lange lebendig besessen, s. in Voigt's neuem Magazin III. B. S. 683 u. f.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/67
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/67>, abgerufen am 25.11.2024.