Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.1. +. Ovis. das Schaf. (Fr. la brebis. Engl. the Findet sich wohl nirgends mehr ursprünglich wild; scheint Unter den verschiedenen Rassen der Schafe sind vor allen 2. Ammon. das Muffelthier. (musimon. Büffon's Brandt u. Ratzeburg. l. t. 9. Auf Corsica und Sardinien, in Griechenland, in der Bar- 3. +. Hircus. die Ziege. (Fr. la chevre. Engl. the Die Hausziege scheint von dem aegagrus abzustammen, *) Ein einzelnes und nicht einmahl vollständiges dergleichen
Horn im akademischen Museum wiegt volle 9 Pfund. 1. †. Ovis. das Schaf. (Fr. la brebis. Engl. the Findet sich wohl nirgends mehr ursprünglich wild; scheint Unter den verschiedenen Rassen der Schafe sind vor allen 2. Ammon. das Muffelthier. (musimon. Büffon's Brandt u. Ratzeburg. l. t. 9. Auf Corsica und Sardinien, in Griechenland, in der Bar- 3. †. Hircus. die Ziege. (Fr. la chèvre. Engl. the Die Hausziege scheint von dem aegagrus abzustammen, *) Ein einzelnes und nicht einmahl vollständiges dergleichen
Horn im akademischen Museum wiegt volle 9 Pfund. <TEI xml:lang="de-DE"> <text xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xml:id="blume_hbnatur_000042"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0084" xml:id="pb074_0001" n="74"/> <p rendition="#indent-2">1. †. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Ovis</hi></hi>. <hi rendition="#g">das Schaf</hi>. (<hi rendition="#g">Fr</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">la brebis</hi></hi>. <hi rendition="#g">Engl</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">the<lb/> sheep</hi></hi>). <hi rendition="#aq">C. mento inberbi, cornibus compressis lu-<lb/> natis</hi>.</p> <p rendition="#l1em">Findet sich wohl nirgends mehr ursprünglich wild; scheint<lb/> auch weit seltner als die Ziege wieder <hi rendition="#g">verwildern</hi> zu kön-<lb/> nen; wird aber fast in der ganzen alten Welt als eins der<lb/> allernutzbarsten Hausthiere gehalten, und ist auch bald nach<lb/> der Entdeckung von America dorthin verpflanzt worden.</p> <p rendition="#l1em">Unter den verschiedenen Rassen der Schafe sind vor allen<lb/> die <hi rendition="#g">spanischen</hi>, aus Segovien, und die <hi rendition="#g">englischen</hi> und<lb/> deren treffliche Abkömmlinge auf Neu-Süd-Wallis wegen<lb/> ihrer ausnehmenden Wolle; die <hi rendition="#g">isländischen</hi> mit vier,<lb/> sechs oder acht Hörnern; und die <hi rendition="#g">arabischen</hi> und <hi rendition="#g">ägyp</hi>-<lb/><hi rendition="#g">tischen</hi> mit dem großen und wohl 40 Pfund schweren Fett-<lb/> Schwanze, zu merken. Die <hi rendition="#g">ostfrisischen</hi> Marsch-Schafe<lb/> sind ungehörnt; groß, wollreich, mit kahlen kurzen Schwän-<lb/> zen; die lüneburger <hi rendition="#g">Heidschnucken</hi> hingegen klein, und<lb/> beide Geschlechter gehörnt. Die zwischen den Wendezirkeln ha-<lb/> ben mehrentheils statt der krausen Wolle schlichtes Ziegenhaar;<lb/> und die in Südafrica noch überdies lang herabhängende Ohren.</p> <p rendition="#indent-2">2. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Ammon.</hi></hi> <hi rendition="#g">das Muffelthier</hi>. (<hi rendition="#aq">musimon</hi>. <hi rendition="#g">Büffon's</hi><lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">mouflon</hi></hi>). <hi rendition="#aq">C. cornibus arcuatis circumflexis subtus<lb/> planiusculis, palearibus laxis pilosis</hi>.</p> <p rendition="#l2em"><hi rendition="#g">Brandt u. Ratzeburg</hi>. <hi rendition="#aq">l. t.</hi> 9.</p> <p rendition="#l1em">Auf Corsica und Sardinien, in Griechenland, in der Bar-<lb/> barei; eine verwandte weit größere Art aber (das <hi rendition="#g">Argali</hi>)<lb/> in Sibirien bis Kamtschatka und dann im nordwestlichen Ame-<lb/> rica. Letzteres ein sehr schmackhaftes Wildbret, hat mächtig<lb/> starke und schwere<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Ein <hi rendition="#g">einzelnes</hi> und nicht einmahl vollständiges dergleichen<lb/> Horn im akademischen Museum wiegt <hi rendition="#g">volle</hi> 9 Pfund.</p></note> Hörner, und wird von einigen Natur-<lb/> forschern für das Stammthier zu unserm Schaf gehalten.</p> <p rendition="#indent-2">3. †. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Hircus</hi></hi>. <hi rendition="#g">die Ziege</hi>. (<hi rendition="#g">Fr</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">la chèvre</hi></hi>. <hi rendition="#g">Engl</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">the<lb/> goat</hi></hi>). <hi rendition="#aq">C. mento barbato, cornibus arcuatis, cari-<lb/> natis</hi>.</p> <p rendition="#l1em">Die Hausziege scheint von dem <hi rendition="#aq">aegagrus</hi> abzustammen,<lb/> der im Caucasus und den daran gränzenden östlichen Gebir-<lb/> gen lebt, und in dessen Pansen (so wie bei manchen Gattun-<lb/> gen von Antilopen) zuweilen der <hi rendition="#g">orientalische</hi> Bezoar-<lb/> stein gefunden wird, daher das Thier selbst mit dem Namen<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [74/0084]
1. †. Ovis. das Schaf. (Fr. la brebis. Engl. the
sheep). C. mento inberbi, cornibus compressis lu-
natis.
Findet sich wohl nirgends mehr ursprünglich wild; scheint
auch weit seltner als die Ziege wieder verwildern zu kön-
nen; wird aber fast in der ganzen alten Welt als eins der
allernutzbarsten Hausthiere gehalten, und ist auch bald nach
der Entdeckung von America dorthin verpflanzt worden.
Unter den verschiedenen Rassen der Schafe sind vor allen
die spanischen, aus Segovien, und die englischen und
deren treffliche Abkömmlinge auf Neu-Süd-Wallis wegen
ihrer ausnehmenden Wolle; die isländischen mit vier,
sechs oder acht Hörnern; und die arabischen und ägyp-
tischen mit dem großen und wohl 40 Pfund schweren Fett-
Schwanze, zu merken. Die ostfrisischen Marsch-Schafe
sind ungehörnt; groß, wollreich, mit kahlen kurzen Schwän-
zen; die lüneburger Heidschnucken hingegen klein, und
beide Geschlechter gehörnt. Die zwischen den Wendezirkeln ha-
ben mehrentheils statt der krausen Wolle schlichtes Ziegenhaar;
und die in Südafrica noch überdies lang herabhängende Ohren.
2. Ammon. das Muffelthier. (musimon. Büffon's
mouflon). C. cornibus arcuatis circumflexis subtus
planiusculis, palearibus laxis pilosis.
Brandt u. Ratzeburg. l. t. 9.
Auf Corsica und Sardinien, in Griechenland, in der Bar-
barei; eine verwandte weit größere Art aber (das Argali)
in Sibirien bis Kamtschatka und dann im nordwestlichen Ame-
rica. Letzteres ein sehr schmackhaftes Wildbret, hat mächtig
starke und schwere *) Hörner, und wird von einigen Natur-
forschern für das Stammthier zu unserm Schaf gehalten.
3. †. Hircus. die Ziege. (Fr. la chèvre. Engl. the
goat). C. mento barbato, cornibus arcuatis, cari-
natis.
Die Hausziege scheint von dem aegagrus abzustammen,
der im Caucasus und den daran gränzenden östlichen Gebir-
gen lebt, und in dessen Pansen (so wie bei manchen Gattun-
gen von Antilopen) zuweilen der orientalische Bezoar-
stein gefunden wird, daher das Thier selbst mit dem Namen
*) Ein einzelnes und nicht einmahl vollständiges dergleichen
Horn im akademischen Museum wiegt volle 9 Pfund.
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