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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.

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37. Cervus. Cornua solida multifida. Dentes ut in ge-
neribus praecedentibus
(interdum tamen laniarii
solitarii superiores).

1. Alces. das Elennthier, Elch. (Fr. l'elan. Engl.
the elc). C. cornibus planis acaulibus, palmatis.

Brandt u. Ratzeburg l. t. 5.

In der ganzen nördlichen Erde (wenn anders das nord-
americanische Elenn, Fr. l'original. Engl. the moose-
deer
*) keine eigene Gattung macht), ist sehr hochbeinig;
erreicht die Größe vom Pferd, wiegt wohl über 600 und sein
Gehörn 30 Pfund; läßt sich zähmen und herdenweise auf
die Weide treiben. Die alten Sagen, daß das Elennthier oft
von Epilepsie befallen werde etc. brauchen jetzt keiner Widerle-
gung.

2. +. Dama. der Damhirsch, Tannhirsch. (Fr. le
daim
. Engl. the buck, fallow-deer). Cornibus
subramosis compressis, summitate palmata
.

v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1796.

Im mildern Europa. Kleiner als der gemeine Hirsch; va-
riirt in der Farbe.

3. Tarandus. das Renthier. (rangifer. Fr. le renne.
Engl. the rein). C. cornibus (in utroque sexu) lon-
gis, simplicibus, teretibus, summitatibus subpal-
matis, juba gulari pendula
.

v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1805.

In der ganzen nördlichen Erde; theils in mächtigen Heer-
den; kann in wärmern Zonen nicht ausdauern, lebt von dür-
rem Laub, und vorzüglich von Renthier-Moos, das es un-
ter dem Schnee hervorscharrt. Dient zumahl den Lappländern,
Samojeden, Tungusen und Koräken zur Befriedigung der
dringendsten Bedürfnisse des Lebens.

4. Elaphus. der Edel-Hirsch. (Fr. le cerf. Engl.
the stag). C. cornibus ramosis totis teretibus, re-
curvatis apicibus multifidis
.

v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1794.

Hat meist gleiches Vaterland mit dem Elenn, nur unter
mehr südlicher Breite. Die Zahl der Enden seines Geweihes
richtet sich nicht genau nach dem Alter des Thiers; nach dem
achten Jahre ist sie unbestimmt. Die größten natürlichschönen
Geweihe sind höchst selten von mehr als 24 wahren En-

*) Jo. Fr. Miller Fasc. II. tab. 10.

37. Cervus. Cornua solida multifida. Dentes ut in ge-
neribus praecedentibus
(interdum tamen laniarii
solitarii superiores).

1. Alces. das Elennthier, Elch. (Fr. l'élan. Engl.
the elc). C. cornibus planis acaulibus, palmatis.

Brandt u. Ratzeburg l. t. 5.

In der ganzen nördlichen Erde (wenn anders das nord-
americanische Elenn, Fr. l'original. Engl. the moose-
deer
*) keine eigene Gattung macht), ist sehr hochbeinig;
erreicht die Größe vom Pferd, wiegt wohl über 600 und sein
Gehörn 30 Pfund; läßt sich zähmen und herdenweise auf
die Weide treiben. Die alten Sagen, daß das Elennthier oft
von Epilepsie befallen werde ꝛc. brauchen jetzt keiner Widerle-
gung.

2. †. Dama. der Damhirsch, Tannhirsch. (Fr. le
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. Engl. the buck, fallow-deer). Cornibus
subramosis compressis, summitate palmata
.

v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1796.

Im mildern Europa. Kleiner als der gemeine Hirsch; va-
riirt in der Farbe.

3. Tarandus. das Renthier. (rangifer. Fr. le renne.
Engl. the rein). C. cornibus (in utroque sexu) lon-
gis, simplicibus, teretibus, summitatibus subpal-
matis, juba gulari pendula
.

v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1805.

In der ganzen nördlichen Erde; theils in mächtigen Heer-
den; kann in wärmern Zonen nicht ausdauern, lebt von dür-
rem Laub, und vorzüglich von Renthier-Moos, das es un-
ter dem Schnee hervorscharrt. Dient zumahl den Lappländern,
Samojeden, Tungusen und Koräken zur Befriedigung der
dringendsten Bedürfnisse des Lebens.

4. Elaphus. der Edel-Hirsch. (Fr. le cerf. Engl.
the stag). C. cornibus ramosis totis teretibus, re-
curvatis apicibus multifidis
.

v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1794.

Hat meist gleiches Vaterland mit dem Elenn, nur unter
mehr südlicher Breite. Die Zahl der Enden seines Geweihes
richtet sich nicht genau nach dem Alter des Thiers; nach dem
achten Jahre ist sie unbestimmt. Die größten natürlichschönen
Geweihe sind höchst selten von mehr als 24 wahren En-

*) Jo. Fr. Miller Fasc. II. tab. 10.
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[79/0089] 37. Cervus. Cornua solida multifida. Dentes ut in ge- neribus praecedentibus (interdum tamen laniarii solitarii superiores). 1. Alces. das Elennthier, Elch. (Fr. l'élan. Engl. the elc). C. cornibus planis acaulibus, palmatis. Brandt u. Ratzeburg l. t. 5. In der ganzen nördlichen Erde (wenn anders das nord- americanische Elenn, Fr. l'original. Engl. the moose- deer *) keine eigene Gattung macht), ist sehr hochbeinig; erreicht die Größe vom Pferd, wiegt wohl über 600 und sein Gehörn 30 Pfund; läßt sich zähmen und herdenweise auf die Weide treiben. Die alten Sagen, daß das Elennthier oft von Epilepsie befallen werde ꝛc. brauchen jetzt keiner Widerle- gung. 2. †. Dama. der Damhirsch, Tannhirsch. (Fr. le daim. Engl. the buck, fallow-deer). Cornibus subramosis compressis, summitate palmata. v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1796. Im mildern Europa. Kleiner als der gemeine Hirsch; va- riirt in der Farbe. 3. Tarandus. das Renthier. (rangifer. Fr. le renne. Engl. the rein). C. cornibus (in utroque sexu) lon- gis, simplicibus, teretibus, summitatibus subpal- matis, juba gulari pendula. v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1805. In der ganzen nördlichen Erde; theils in mächtigen Heer- den; kann in wärmern Zonen nicht ausdauern, lebt von dür- rem Laub, und vorzüglich von Renthier-Moos, das es un- ter dem Schnee hervorscharrt. Dient zumahl den Lappländern, Samojeden, Tungusen und Koräken zur Befriedigung der dringendsten Bedürfnisse des Lebens. 4. Elaphus. der Edel-Hirsch. (Fr. le cerf. Engl. the stag). C. cornibus ramosis totis teretibus, re- curvatis apicibus multifidis. v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1794. Hat meist gleiches Vaterland mit dem Elenn, nur unter mehr südlicher Breite. Die Zahl der Enden seines Geweihes richtet sich nicht genau nach dem Alter des Thiers; nach dem achten Jahre ist sie unbestimmt. Die größten natürlichschönen Geweihe sind höchst selten von mehr als 24 wahren En- *) Jo. Fr. Miller Fasc. II. tab. 10.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/89>, abgerufen am 18.05.2024.