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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789.

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§. 188.

Aus dem, was ich von der gefäßreichen
Struktur der Haut (§. 176.), von der Aehnlich-
keit zwischen der ausgeathmeten Luft, und der
Ausdünstungsmaterie (§. 186.), und von dem
Vermögen der kleinsten Gefäße Wärme zu erzeu-
gen (§. 166.), angeführt habe, ist es sehr
wahrscheinlich, daß zwischen den Verrichtungen
der Lungen und der Haut eine große Aehnlichkeit,
und eine wechselsweise Uebereinstimmung Statt
finde, so daß eine Verrichtung der andern zu
Hilfe kömmt, und wenn eine in Unordnung ge-
räth, einigermassen zu ersetzen im Stande ist.

§. 189.

Verschiedene Erscheinungen, sowohl im ge-
sunden als kranken Zustande, stimmen mit dieser
Theorie genau überein.

Z. B. Der Unterschied des ungebohrnen
Kindes, und der übrigen Säugthiere, von dem
bebrüteten Hühnchen a).

Die besondere Kälte, die man an einigen
Theilen warmblütiger Thiere wahrnimmt (z. B.
die Nase bey den Hunden) kann am schicklichsten
aus der schwächern phlogistischen Einwirkung der an
diesen Theilen befindliche Gefäße hergeleitet werden.

So wie man hingegen aus der verstärkten
Einwirkung der kleinen Gefäße an gewissen Thei-
len einige krankhafte Symptomen erklären kann,
z. B. die besondere Hitze der Schwindsüchtigen
an der flachen Hand.

Diese wechselsweise Uebereinstimmung zwi-
schen den Verrichtungen der Lungen und der Haut
wird noch durch einige besondere pathologische Er-
scheinungen unterstützt. Man hat nämlich beob-

§. 188.

Aus dem, was ich von der gefäßreichen
Struktur der Haut (§. 176.), von der Aehnlich-
keit zwischen der ausgeathmeten Luft, und der
Ausdünstungsmaterie (§. 186.), und von dem
Vermögen der kleinsten Gefäße Wärme zu erzeu-
gen (§. 166.), angeführt habe, ist es sehr
wahrscheinlich, daß zwischen den Verrichtungen
der Lungen und der Haut eine große Aehnlichkeit,
und eine wechselsweise Uebereinstimmung Statt
finde, so daß eine Verrichtung der andern zu
Hilfe kömmt, und wenn eine in Unordnung ge-
räth, einigermassen zu ersetzen im Stande ist.

§. 189.

Verschiedene Erscheinungen, sowohl im ge-
sunden als kranken Zustande, stimmen mit dieser
Theorie genau überein.

Z. B. Der Unterschied des ungebohrnen
Kindes, und der übrigen Säugthiere, von dem
bebrüteten Hühnchen a).

Die besondere Kälte, die man an einigen
Theilen warmblütiger Thiere wahrnimmt (z. B.
die Nase bey den Hunden) kann am schicklichsten
aus der schwächern phlogistischen Einwirkung der an
diesen Theilen befindliche Gefäße hergeleitet werden.

So wie man hingegen aus der verstärkten
Einwirkung der kleinen Gefäße an gewissen Thei-
len einige krankhafte Symptomen erklären kann,
z. B. die besondere Hitze der Schwindsüchtigen
an der flachen Hand.

Diese wechselsweise Uebereinstimmung zwi-
schen den Verrichtungen der Lungen und der Haut
wird noch durch einige besondere pathologische Er-
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[120/0140] §. 188. Aus dem, was ich von der gefäßreichen Struktur der Haut (§. 176.), von der Aehnlich- keit zwischen der ausgeathmeten Luft, und der Ausdünstungsmaterie (§. 186.), und von dem Vermögen der kleinsten Gefäße Wärme zu erzeu- gen (§. 166.), angeführt habe, ist es sehr wahrscheinlich, daß zwischen den Verrichtungen der Lungen und der Haut eine große Aehnlichkeit, und eine wechselsweise Uebereinstimmung Statt finde, so daß eine Verrichtung der andern zu Hilfe kömmt, und wenn eine in Unordnung ge- räth, einigermassen zu ersetzen im Stande ist. §. 189. Verschiedene Erscheinungen, sowohl im ge- sunden als kranken Zustande, stimmen mit dieser Theorie genau überein. Z. B. Der Unterschied des ungebohrnen Kindes, und der übrigen Säugthiere, von dem bebrüteten Hühnchen a). Die besondere Kälte, die man an einigen Theilen warmblütiger Thiere wahrnimmt (z. B. die Nase bey den Hunden) kann am schicklichsten aus der schwächern phlogistischen Einwirkung der an diesen Theilen befindliche Gefäße hergeleitet werden. So wie man hingegen aus der verstärkten Einwirkung der kleinen Gefäße an gewissen Thei- len einige krankhafte Symptomen erklären kann, z. B. die besondere Hitze der Schwindsüchtigen an der flachen Hand. Diese wechselsweise Uebereinstimmung zwi- schen den Verrichtungen der Lungen und der Haut wird noch durch einige besondere pathologische Er- scheinungen unterstützt. Man hat nämlich beob-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/140>, abgerufen am 28.11.2024.