ter, woran der Mutterkuchen mittelst der dicken Lamelle der zottigten Haut befestigt war.
a) B. S. AlbiniAnnot. acad. L. V. Tab. I.
Gul. Hunteranat. uteri gravid. Tab. X. fig. 3.
b) Diesen Theil der beschwängerten, oder so erst entbundenen Gebährmutterhöhle nannten die Ana- tomiker nach Nik. Massa Kotyledonen: sie ent- lehnten diese Benennung von der Gebährmutter der wiederkauenden Saugthiere, die mit solchen Vertiefungen versehen sind, von denen die so- genannten drüsigten Körper der Lederhaut, wel- che einigermassen dem menschlichen Mutterkuchen ähnlich sind, aufgenommen werden.
§. 613.
Sobald die Gebährmutter von der Geburt und Nachgeburt entbunden worden, zieht sie sich allmälig in ihren vorigen Zustand zusammen, und erreicht beynahe ihre ehmalige Größe.
§. 614.
In diesem Zeitpunkte, nämlich ungefähr in der ersten Woche der Kindbett, fließt die Kind- bettreinigung (lochia), die dem Monatfluße ziemlich ähnlich ist, ausgenommen, daß sie häu- figer fließt, besonders alsdann, wenn die Mut- ter das Kind nicht stillt; gegen den vierten Tag wird dieser Blutfluß bläßer, und endlich weiß- licht.
So wird die Gebährmutter auch von den Ue- berbleibseln der zottigten Haut gesäubert, und ge- nießt nun, nachdem sie ihr Geschäft der Schwan-
ter, woran der Mutterkuchen mittelst der dicken Lamelle der zottigten Haut befestigt war.
a) B. S. AlbiniAnnot. acad. L. V. Tab. I.
Gul. Hunteranat. uteri gravid. Tab. X. fig. 3.
b) Diesen Theil der beschwängerten, oder so erst entbundenen Gebährmutterhöhle nannten die Ana- tomiker nach Nik. Massa Kotyledonen: sie ent- lehnten diese Benennung von der Gebährmutter der wiederkauenden Saugthiere, die mit solchen Vertiefungen versehen sind, von denen die so- genannten drüsigten Körper der Lederhaut, wel- che einigermassen dem menschlichen Mutterkuchen ähnlich sind, aufgenommen werden.
§. 613.
Sobald die Gebährmutter von der Geburt und Nachgeburt entbunden worden, zieht sie sich allmälig in ihren vorigen Zustand zusammen, und erreicht beynahe ihre ehmalige Größe.
§. 614.
In diesem Zeitpunkte, nämlich ungefähr in der ersten Woche der Kindbett, fließt die Kind- bettreinigung (lochia), die dem Monatfluße ziemlich ähnlich ist, ausgenommen, daß sie häu- figer fließt, besonders alsdann, wenn die Mut- ter das Kind nicht stillt; gegen den vierten Tag wird dieser Blutfluß bläßer, und endlich weiß- licht.
So wird die Gebährmutter auch von den Ue- berbleibseln der zottigten Haut gesäubert, und ge- nießt nun, nachdem sie ihr Geschäft der Schwan-
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ter, woran der Mutterkuchen mittelst der dicken
Lamelle der zottigten Haut befestigt war.
a) B. S. Albini Annot. acad. L. V. Tab. I.
Gul. Hunter anat. uteri gravid. Tab. X. fig. 3.
b) Diesen Theil der beschwängerten, oder so erst
entbundenen Gebährmutterhöhle nannten die Ana-
tomiker nach Nik. Massa Kotyledonen: sie ent-
lehnten diese Benennung von der Gebährmutter
der wiederkauenden Saugthiere, die mit solchen
Vertiefungen versehen sind, von denen die so-
genannten drüsigten Körper der Lederhaut, wel-
che einigermassen dem menschlichen Mutterkuchen
ähnlich sind, aufgenommen werden.
§. 613.
Sobald die Gebährmutter von der Geburt
und Nachgeburt entbunden worden, zieht sie sich
allmälig in ihren vorigen Zustand zusammen, und
erreicht beynahe ihre ehmalige Größe.
§. 614.
In diesem Zeitpunkte, nämlich ungefähr
in der ersten Woche der Kindbett, fließt die Kind-
bettreinigung (lochia), die dem Monatfluße
ziemlich ähnlich ist, ausgenommen, daß sie häu-
figer fließt, besonders alsdann, wenn die Mut-
ter das Kind nicht stillt; gegen den vierten Tag
wird dieser Blutfluß bläßer, und endlich weiß-
licht.
So wird die Gebährmutter auch von den Ue-
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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 370. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/388>, abgerufen am 22.11.2024.
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