Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795.

Bild:
<< vorherige Seite
Zwölfter Abschnitt.
Von der Stimme und von der Sprache.


§. 147.

Wir haben nun den Hauptnutzen des Athemho-
lens betrachtet; von dem Einfluß desselben auf die
innige Vermischung des Nahrungssaftes mit dem
Blute, überhaupt, auf die ganze Klasse der natür-
lichen Verrichtungen (§. 63. 111.), werde ich an
einem andern Orte handeln. Wir wollen nun noch
einige Nebenvortheile des Athemholens betrachten.

Und zwar zuerst die Stimme, die ein Vor-
recht des erwachsenen Menschen ist, a) und aus
den Lungen entspringt; wie schon längst Aristote-
les angemerkt hat, daß nur diejenigen Thiere, die
Luft durch die Lungen einathmen, mit einer Stim-
me begabt sind. Die Stimme ist aber eigentlich
derjenige Schall, der erzeugt wird, indem die aus-
geathmete Luft aus dem Kehlkopf, einem ungemein
künstlichen Werkzeuge, das an der Luftröhre, wie
ein Aufsatz an einer Säule angebracht ist, hervor
dringt. b)

a) P. L. M. Maloet & Jac. Savary. E. ut ceteris
animalibus, it a homini sua vox peculiaris. Paris

1757. 4.

Zwölfter Abschnitt.
Von der Stimme und von der Sprache.


§. 147.

Wir haben nun den Hauptnutzen des Athemho-
lens betrachtet; von dem Einfluß desselben auf die
innige Vermischung des Nahrungssaftes mit dem
Blute, überhaupt, auf die ganze Klasse der natür-
lichen Verrichtungen (§. 63. 111.), werde ich an
einem andern Orte handeln. Wir wollen nun noch
einige Nebenvortheile des Athemholens betrachten.

Und zwar zuerst die Stimme, die ein Vor-
recht des erwachsenen Menschen ist, a) und aus
den Lungen entspringt; wie schon längst Aristote-
les angemerkt hat, daß nur diejenigen Thiere, die
Luft durch die Lungen einathmen, mit einer Stim-
me begabt sind. Die Stimme ist aber eigentlich
derjenige Schall, der erzeugt wird, indem die aus-
geathmete Luft aus dem Kehlkopf, einem ungemein
künstlichen Werkzeuge, das an der Luftröhre, wie
ein Aufsatz an einer Säule angebracht ist, hervor
dringt. b)

a) P. L. M. Maloet & Jac. Savary. E. ut ceteris
animalibus, it a homini sua vox peculiaris. Paris

1757. 4.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000072">
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0111" xml:id="pb093_0001" n="93"/>
        <head rendition="#c">Zwölfter Abschnitt.<lb/>
Von der Stimme und von der Sprache.</head><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 147.</head><lb/>
          <p rendition="#no_indent">Wir haben nun den Hauptnutzen des Athemho-<lb/>
lens betrachtet; von dem Einfluß desselben auf die<lb/>
innige Vermischung des Nahrungssaftes mit dem<lb/>
Blute, überhaupt, auf die ganze Klasse der natür-<lb/>
lichen Verrichtungen (§. 63. 111.), werde ich an<lb/>
einem andern Orte handeln. Wir wollen nun noch<lb/>
einige Nebenvortheile des Athemholens betrachten.</p>
          <p>Und zwar zuerst die Stimme, die ein Vor-<lb/>
recht des erwachsenen Menschen ist, <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a</hi></hi>) und aus<lb/>
den Lungen entspringt; wie schon längst Aristote-<lb/>
les angemerkt hat, daß nur diejenigen Thiere, die<lb/>
Luft durch die Lungen einathmen, mit einer Stim-<lb/>
me begabt sind. Die Stimme ist aber eigentlich<lb/>
derjenige Schall, der erzeugt wird, indem die aus-<lb/>
geathmete Luft aus dem Kehlkopf, einem ungemein<lb/>
künstlichen Werkzeuge, das an der Luftröhre, wie<lb/>
ein Aufsatz an einer Säule angebracht ist, hervor<lb/>
dringt. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">b</hi></hi>)</p>
          <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a) P. L. M</hi>. <hi rendition="#aq">Maloet</hi></hi><hi rendition="#aq">&amp;</hi><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Jac. Savary</hi></hi>. <hi rendition="#aq">E. ut ceteris<lb/>
animalibus, it a homini sua vox peculiaris. Paris</hi><lb/>
1757. 4.</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[93/0111] Zwölfter Abschnitt. Von der Stimme und von der Sprache. §. 147. Wir haben nun den Hauptnutzen des Athemho- lens betrachtet; von dem Einfluß desselben auf die innige Vermischung des Nahrungssaftes mit dem Blute, überhaupt, auf die ganze Klasse der natür- lichen Verrichtungen (§. 63. 111.), werde ich an einem andern Orte handeln. Wir wollen nun noch einige Nebenvortheile des Athemholens betrachten. Und zwar zuerst die Stimme, die ein Vor- recht des erwachsenen Menschen ist, a) und aus den Lungen entspringt; wie schon längst Aristote- les angemerkt hat, daß nur diejenigen Thiere, die Luft durch die Lungen einathmen, mit einer Stim- me begabt sind. Die Stimme ist aber eigentlich derjenige Schall, der erzeugt wird, indem die aus- geathmete Luft aus dem Kehlkopf, einem ungemein künstlichen Werkzeuge, das an der Luftröhre, wie ein Aufsatz an einer Säule angebracht ist, hervor dringt. b) a) P. L. M. Maloet & Jac. Savary. E. ut ceteris animalibus, it a homini sua vox peculiaris. Paris 1757. 4.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/111
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/111>, abgerufen am 24.11.2024.