Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795.

Bild:
<< vorherige Seite
Sieben und zwanzigster Abschnitt.
Von dem Kauen, und vom Schlucken.


§. 343.

Die Hauptwerkzeuge des Kauens, wodurch die
zähern Speisen in kleinere Stückchen getheilt wer-
den, sind die beyden Kinnladen, welche mit einer
dreyfachen Ordnung von Zähnen besetzt sind.

Die Schneidezähne sind bey den meisten a)
Menschen meiselförmig, und zum Zerschneiden der
Speisen in kleinere Stücke bestimmt.

Die zweyte Art sind die Eckzähne; sie haben
stumpfzugespitzte, aber überaus robuste Kronen,
womit wir härtere Körper zerbeißen.

Die dritte ist die Ordnung der Backzähne, die
von verschiedener Größe sind, und zum Zermalmen
der Speisen dienen.

a) Bey den meisten: man sieht täglich Menschen
mit überaus stumpfen Schneidezähnen. So ha-
be ich auch an mehreren Mumienschädeln die Vor-
derzähne von der Gestalt wie kurze abgestumpf-
te Kegel mit flachen Kronen, beynahe den Back-
zähnen ähnlich, gefunden. Da überhaupt diese
Mumienschädel mit den uralten ägyptischen Na-
tionalphysionomien, welche man an ägyptischen

Sieben und zwanzigster Abschnitt.
Von dem Kauen, und vom Schlucken.


§. 343.

Die Hauptwerkzeuge des Kauens, wodurch die
zähern Speisen in kleinere Stückchen getheilt wer-
den, sind die beyden Kinnladen, welche mit einer
dreyfachen Ordnung von Zähnen besetzt sind.

Die Schneidezähne sind bey den meisten a)
Menschen meiselförmig, und zum Zerschneiden der
Speisen in kleinere Stücke bestimmt.

Die zweyte Art sind die Eckzähne; sie haben
stumpfzugespitzte, aber überaus robuste Kronen,
womit wir härtere Körper zerbeißen.

Die dritte ist die Ordnung der Backzähne, die
von verschiedener Größe sind, und zum Zermalmen
der Speisen dienen.

a) Bey den meisten: man sieht täglich Menschen
mit überaus stumpfen Schneidezähnen. So ha-
be ich auch an mehreren Mumienschädeln die Vor-
derzähne von der Gestalt wie kurze abgestumpf-
te Kegel mit flachen Kronen, beynahe den Back-
zähnen ähnlich, gefunden. Da überhaupt diese
Mumienschädel mit den uralten ägyptischen Na-
tionalphysionomien, welche man an ägyptischen

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000072">
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0228" xml:id="pb212_0001" n="212"/>
        <head rendition="#c">Sieben und zwanzigster Abschnitt.<lb/>
Von dem Kauen, und vom Schlucken.</head><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 343.</head><lb/>
          <p rendition="#no_indent">Die Hauptwerkzeuge des Kauens, wodurch die<lb/>
zähern Speisen in kleinere Stückchen getheilt wer-<lb/>
den, sind die beyden Kinnladen, welche mit einer<lb/>
dreyfachen Ordnung von Zähnen besetzt sind.</p>
          <p>Die Schneidezähne sind bey den meisten <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a</hi></hi>)<lb/>
Menschen meiselförmig, und zum Zerschneiden der<lb/>
Speisen in kleinere Stücke bestimmt.</p>
          <p>Die zweyte Art sind die Eckzähne; sie haben<lb/>
stumpfzugespitzte, aber überaus robuste Kronen,<lb/>
womit wir härtere Körper zerbeißen.</p>
          <p>Die dritte ist die Ordnung der Backzähne, die<lb/>
von verschiedener Größe sind, und zum Zermalmen<lb/>
der Speisen dienen.</p>
          <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a</hi></hi>) Bey den meisten: man sieht täglich Menschen<lb/>
mit überaus stumpfen Schneidezähnen. So ha-<lb/>
be ich auch an mehreren Mumienschädeln die Vor-<lb/>
derzähne von der Gestalt wie kurze abgestumpf-<lb/>
te Kegel mit flachen Kronen, beynahe den Back-<lb/>
zähnen ähnlich, gefunden. Da überhaupt diese<lb/>
Mumienschädel mit den uralten ägyptischen Na-<lb/>
tionalphysionomien, welche man an ägyptischen<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[212/0228] Sieben und zwanzigster Abschnitt. Von dem Kauen, und vom Schlucken. §. 343. Die Hauptwerkzeuge des Kauens, wodurch die zähern Speisen in kleinere Stückchen getheilt wer- den, sind die beyden Kinnladen, welche mit einer dreyfachen Ordnung von Zähnen besetzt sind. Die Schneidezähne sind bey den meisten a) Menschen meiselförmig, und zum Zerschneiden der Speisen in kleinere Stücke bestimmt. Die zweyte Art sind die Eckzähne; sie haben stumpfzugespitzte, aber überaus robuste Kronen, womit wir härtere Körper zerbeißen. Die dritte ist die Ordnung der Backzähne, die von verschiedener Größe sind, und zum Zermalmen der Speisen dienen. a) Bey den meisten: man sieht täglich Menschen mit überaus stumpfen Schneidezähnen. So ha- be ich auch an mehreren Mumienschädeln die Vor- derzähne von der Gestalt wie kurze abgestumpf- te Kegel mit flachen Kronen, beynahe den Back- zähnen ähnlich, gefunden. Da überhaupt diese Mumienschädel mit den uralten ägyptischen Na- tionalphysionomien, welche man an ägyptischen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/228
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/228>, abgerufen am 21.11.2024.