b) Ger. Blasiirenum monstrosorum exempla, ad calcemBellinide structura & usu renum. Edit. Amstelod. 1665. 12.
c) Eustach. T. I-V.
§. 482.
Sie sind in eine eigene, schöne, gefäßreiche Membran eingehüllt; jede Niere scheint, besonders bey Kindern, aus acht, oder wohl noch mehrern kleinern Nieren zusammengesetzt zu seyn, deren jede, wie Ferrein behauptet, aus 70-80 flei- schigten Stralen besteht, die von demselben die weißen Pyramiden genannt werden.
§. 483.
Die Nieren bestehen, wenn man sie von dem convexen Rücken gegen das Nierenbecken zu auf- schneidet, aus einer zweyfachen Substanz: diejeni- ge, welche zunächst an der Oberfläche liegt, heißt die rindigte, die innere aber, die markigte Sub- stanz.
Beyde bestehen aus einer großen Anzahl Ar- terien und Venen; doch hat die Rinde überdieß äußerst feine, farblose Gefäße, a) welche den Harn absondern, das Mark hingegen Kanäle, welche denselben ausführen.
Diese absondernden Gänge entspringen auf die oben erwähnte Weise (§. 471.) aus zusammen- geknäuelten, in der rindigten Substanz festsitzenden Arterien, die auch bey weitem den größten Theil der Nierenborke ausmachen, und sich durch ihren sonderbaren geschlängelten Verlauf von den ausfüh- renden, oder Bellinischen Röhrchen deutlich unter- scheiden, obschon sie endlich selbst in dieselben über-
b) Ger. Blasiirenum monstrosorum exempla, ad calcemBellinide structura & usu renum. Edit. Amstelod. 1665. 12.
c) Eustach. T. I–V.
§. 482.
Sie sind in eine eigene, schöne, gefäßreiche Membran eingehüllt; jede Niere scheint, besonders bey Kindern, aus acht, oder wohl noch mehrern kleinern Nieren zusammengesetzt zu seyn, deren jede, wie Ferrein behauptet, aus 70–80 flei- schigten Stralen besteht, die von demselben die weißen Pyramiden genannt werden.
§. 483.
Die Nieren bestehen, wenn man sie von dem convexen Rücken gegen das Nierenbecken zu auf- schneidet, aus einer zweyfachen Substanz: diejeni- ge, welche zunächst an der Oberfläche liegt, heißt die rindigte, die innere aber, die markigte Sub- stanz.
Beyde bestehen aus einer großen Anzahl Ar- terien und Venen; doch hat die Rinde überdieß äußerst feine, farblose Gefäße, a) welche den Harn absondern, das Mark hingegen Kanäle, welche denselben ausführen.
Diese absondernden Gänge entspringen auf die oben erwähnte Weise (§. 471.) aus zusammen- geknäuelten, in der rindigten Substanz festsitzenden Arterien, die auch bey weitem den größten Theil der Nierenborke ausmachen, und sich durch ihren sonderbaren geschlängelten Verlauf von den ausfüh- renden, oder Bellinischen Röhrchen deutlich unter- scheiden, obschon sie endlich selbst in dieselben über-
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[291/0307]
b) Ger. Blasii renum monstrosorum exempla, ad
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Amstelod. 1665. 12.
c) Eustach. T. I–V.
§. 482.
Sie sind in eine eigene, schöne, gefäßreiche
Membran eingehüllt; jede Niere scheint, besonders
bey Kindern, aus acht, oder wohl noch mehrern
kleinern Nieren zusammengesetzt zu seyn, deren
jede, wie Ferrein behauptet, aus 70–80 flei-
schigten Stralen besteht, die von demselben die
weißen Pyramiden genannt werden.
§. 483.
Die Nieren bestehen, wenn man sie von dem
convexen Rücken gegen das Nierenbecken zu auf-
schneidet, aus einer zweyfachen Substanz: diejeni-
ge, welche zunächst an der Oberfläche liegt, heißt
die rindigte, die innere aber, die markigte Sub-
stanz.
Beyde bestehen aus einer großen Anzahl Ar-
terien und Venen; doch hat die Rinde überdieß
äußerst feine, farblose Gefäße, a) welche den Harn
absondern, das Mark hingegen Kanäle, welche
denselben ausführen.
Diese absondernden Gänge entspringen auf die
oben erwähnte Weise (§. 471.) aus zusammen-
geknäuelten, in der rindigten Substanz festsitzenden
Arterien, die auch bey weitem den größten Theil
der Nierenborke ausmachen, und sich durch ihren
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renden, oder Bellinischen Röhrchen deutlich unter-
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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/307>, abgerufen am 22.11.2024.
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