ten Triebe zum Beyschlaf vorgebeugt werde, da dieß vielmehr (wenn man die Erscheinungen an Thieren, welche eine periodische Brunstzeit haben, mit der Leibesbeschaffenheit entmannter Thiere vergleicht), eine unbendige, und fast rasende Geilheit verursa- chen muß.
§. 523.
In dieser Hinsicht scheint mir vielmehr der Mensch einen andern Vorzug, (der ihm, so viel mir bekannt ist, unter allen andern Thieren ausschlußweise zu- kömmt), erhalten zu haben, nämlich die nächtlichen Saamenergießungen, die ich als natürliche Ent- leerungen betrachte, wodurch der männliche Körper, nach dem jedesmaligen Bedürfnisse seiner Leibesbe- schaffenheit, öfter oder seltner von dem lästigen, und überflüßigen Saamen befreyet wird.
§. 524.
Der männliche Saamen wird aber nie allein, sondern allzeit mit dem Safte der Vorsteherdrü- se ausgeleert; dieser Saft sieht dem Eyweiße ähn- lich, und hat diese Benennung von seiner Quelle erhalten, nämlich von einem beträchtlichen Körper, der aus einem besondern, ziemlich festen Parenchy- ma besteht, zwischen den Saamenbläschen und dem Zwiebel der Harnröhre liegt, und die Vorsteher- drüse genennt wird. Die Ausleerungswege dieser Flüßigkeit sind noch nicht hinlänglich bekannt, es wäre denn, daß dieselben mit der Saamenkarunkel, dessen mittlere Mündung zwischen beyden Mündun- gen der Saamenbläschen (§. 516) in die Harnröhre sich öffnet, in Verbindung stehen. a)
a) Morgagniadversar. anat. fig. 1. 2.
ten Triebe zum Beyschlaf vorgebeugt werde, da dieß vielmehr (wenn man die Erscheinungen an Thieren, welche eine periodische Brunstzeit haben, mit der Leibesbeschaffenheit entmannter Thiere vergleicht), eine unbendige, und fast rasende Geilheit verursa- chen muß.
§. 523.
In dieser Hinsicht scheint mir vielmehr der Mensch einen andern Vorzug, (der ihm, so viel mir bekannt ist, unter allen andern Thieren ausschlußweise zu- kömmt), erhalten zu haben, nämlich die nächtlichen Saamenergießungen, die ich als natürliche Ent- leerungen betrachte, wodurch der männliche Körper, nach dem jedesmaligen Bedürfnisse seiner Leibesbe- schaffenheit, öfter oder seltner von dem lästigen, und überflüßigen Saamen befreyet wird.
§. 524.
Der männliche Saamen wird aber nie allein, sondern allzeit mit dem Safte der Vorsteherdrü- se ausgeleert; dieser Saft sieht dem Eyweiße ähn- lich, und hat diese Benennung von seiner Quelle erhalten, nämlich von einem beträchtlichen Körper, der aus einem besondern, ziemlich festen Parenchy- ma besteht, zwischen den Saamenbläschen und dem Zwiebel der Harnröhre liegt, und die Vorsteher- drüse genennt wird. Die Ausleerungswege dieser Flüßigkeit sind noch nicht hinlänglich bekannt, es wäre denn, daß dieselben mit der Saamenkarunkel, dessen mittlere Mündung zwischen beyden Mündun- gen der Saamenbläschen (§. 516) in die Harnröhre sich öffnet, in Verbindung stehen. a)
a) Morgagniadversar. anat. fig. 1. 2.
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ten Triebe zum Beyschlaf vorgebeugt werde, da dieß
vielmehr (wenn man die Erscheinungen an Thieren,
welche eine periodische Brunstzeit haben, mit der
Leibesbeschaffenheit entmannter Thiere vergleicht),
eine unbendige, und fast rasende Geilheit verursa-
chen muß.
§. 523.
In dieser Hinsicht scheint mir vielmehr der Mensch
einen andern Vorzug, (der ihm, so viel mir bekannt
ist, unter allen andern Thieren ausschlußweise zu-
kömmt), erhalten zu haben, nämlich die nächtlichen
Saamenergießungen, die ich als natürliche Ent-
leerungen betrachte, wodurch der männliche Körper,
nach dem jedesmaligen Bedürfnisse seiner Leibesbe-
schaffenheit, öfter oder seltner von dem lästigen,
und überflüßigen Saamen befreyet wird.
§. 524.
Der männliche Saamen wird aber nie allein,
sondern allzeit mit dem Safte der Vorsteherdrü-
se ausgeleert; dieser Saft sieht dem Eyweiße ähn-
lich, und hat diese Benennung von seiner Quelle
erhalten, nämlich von einem beträchtlichen Körper,
der aus einem besondern, ziemlich festen Parenchy-
ma besteht, zwischen den Saamenbläschen und dem
Zwiebel der Harnröhre liegt, und die Vorsteher-
drüse genennt wird. Die Ausleerungswege dieser
Flüßigkeit sind noch nicht hinlänglich bekannt, es
wäre denn, daß dieselben mit der Saamenkarunkel,
dessen mittlere Mündung zwischen beyden Mündun-
gen der Saamenbläschen (§. 516) in die Harnröhre
sich öffnet, in Verbindung stehen. a)
a) Morgagni adversar. anat. fig. 1. 2.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/328>, abgerufen am 22.11.2024.
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