Dem reifenden Mädchen wachsen die Brüste, dem Jüngling wächst Pflaum um das Kinn; und andere dergleichen Vorspiele der Mannbarkeit; end- lich stellt sich bey dem mannbaren Mädchen die mo- natliche Reinigung (§. 545.) ein; in dem Jüng- ling nimmt die Absonderung des Saamens (§. 518.) ihren Anfang, wozu sich noch das Wachsen des Bartes, a) und die merkwürdige Vertiefung der Stimme gesellt.
Zu gleicher Zeit erwacht, gleichsam durch die innere Anreizung der Natur, der Geschlechtstrieb (§. 288.), und der Mensch wird in der Blüthe sei- ner Jahre zum Beyschlaf tüchtig gemacht.
a) Die fabelhafte, und auch in unsern Tagen auf- gewärmte Erzählung von amerikanischen Völkern, die von Natur keinem Bart haben sollen, habe ich durch eine Menge von Zeugen widerlegt, im Göt- ting. Magazin. Jahrg. II. Th. 6. S. 418.
Ich habe aus ganz Amerika Beyspiele von Völkern aufgestellt, die entweder, wenigstens zum Theil, einen Bart haben, oder von denen man zuver- läßig weis, daß sie sich den Bart durch besonde- re Werkzeuge ausreißen u. s. w.
Daß aber mit der Zeit dieses durch mehrere Gene- rationen fortgesetzte Ausreißen des Bartes allmä- lig zur andern Natur, und wenigstens ein sehr dünner Bart erblich werden könne (§. 598.), läßt sich aus dem, was vorher von dem Bildungstrie- be gesagt worden, einigermassen erklären.
§. 647.
Dem reifenden Mädchen wachsen die Brüste, dem Jüngling wächst Pflaum um das Kinn; und andere dergleichen Vorspiele der Mannbarkeit; end- lich stellt sich bey dem mannbaren Mädchen die mo- natliche Reinigung (§. 545.) ein; in dem Jüng- ling nimmt die Absonderung des Saamens (§. 518.) ihren Anfang, wozu sich noch das Wachsen des Bartes, a) und die merkwürdige Vertiefung der Stimme gesellt.
Zu gleicher Zeit erwacht, gleichsam durch die innere Anreizung der Natur, der Geschlechtstrieb (§. 288.), und der Mensch wird in der Blüthe sei- ner Jahre zum Beyschlaf tüchtig gemacht.
a) Die fabelhafte, und auch in unsern Tagen auf- gewärmte Erzählung von amerikanischen Völkern, die von Natur keinem Bart haben sollen, habe ich durch eine Menge von Zeugen widerlegt, im Göt- ting. Magazin. Jahrg. II. Th. 6. S. 418.
Ich habe aus ganz Amerika Beyspiele von Völkern aufgestellt, die entweder, wenigstens zum Theil, einen Bart haben, oder von denen man zuver- läßig weis, daß sie sich den Bart durch besonde- re Werkzeuge ausreißen u. s. w.
Daß aber mit der Zeit dieses durch mehrere Gene- rationen fortgesetzte Ausreißen des Bartes allmä- lig zur andern Natur, und wenigstens ein sehr dünner Bart erblich werden könne (§. 598.), läßt sich aus dem, was vorher von dem Bildungstrie- be gesagt worden, einigermassen erklären.
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§. 647.
Dem reifenden Mädchen wachsen die Brüste,
dem Jüngling wächst Pflaum um das Kinn; und
andere dergleichen Vorspiele der Mannbarkeit; end-
lich stellt sich bey dem mannbaren Mädchen die mo-
natliche Reinigung (§. 545.) ein; in dem Jüng-
ling nimmt die Absonderung des Saamens (§. 518.)
ihren Anfang, wozu sich noch das Wachsen des
Bartes, a) und die merkwürdige Vertiefung der
Stimme gesellt.
Zu gleicher Zeit erwacht, gleichsam durch die
innere Anreizung der Natur, der Geschlechtstrieb
(§. 288.), und der Mensch wird in der Blüthe sei-
ner Jahre zum Beyschlaf tüchtig gemacht.
a) Die fabelhafte, und auch in unsern Tagen auf-
gewärmte Erzählung von amerikanischen Völkern,
die von Natur keinem Bart haben sollen, habe ich
durch eine Menge von Zeugen widerlegt, im Göt-
ting. Magazin. Jahrg. II. Th. 6. S. 418.
Ich habe aus ganz Amerika Beyspiele von Völkern
aufgestellt, die entweder, wenigstens zum Theil,
einen Bart haben, oder von denen man zuver-
läßig weis, daß sie sich den Bart durch besonde-
re Werkzeuge ausreißen u. s. w.
Daß aber mit der Zeit dieses durch mehrere Gene-
rationen fortgesetzte Ausreißen des Bartes allmä-
lig zur andern Natur, und wenigstens ein sehr
dünner Bart erblich werden könne (§. 598.), läßt
sich aus dem, was vorher von dem Bildungstrie-
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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 386. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/402>, abgerufen am 21.11.2024.
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