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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795.

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an, die zwischen dem Einfluße der Magensäfte
auf die Nahrungsmittel, und der Kraft der Auf-
lösungsmittel auf ihre aufzulösenden Körper zu
wirken, statt findet: allein es gibt noch eine gro-
ße Menge anderer Umstände, welche nicht zwei-
feln lassen, daß die Magensäfte nicht Auflösungs-
mittel für die Dinge seyn, die uns zur Nah-
rung dienen. Hieraus folgt also, daß, da die
Auflösungsmittel ihre Kraft verlieren, wenn ihre
Concentration geschwächt wird, oder sie verdünnet
werden, es immer gefährlich seyn müsse, zu viel
zu trinken: weil durch eine allzugroße Verdünnung
der Magensäfte, auch nothwendig ihre Kraft ge-
mindert werden muß. Es ist wohl wahr, daß die
Magensäfte sich immer durch späten Zufluß er-
neuern, und daß die genossenen Feuchtigkeiten
sich wieder verlieren, und abgehen; allein sie ver-
lieren sich doch nie, ohne eine Parthie Magen-
saft mit sich fortzunehmen, mit denen sich jene
Feuchtigkeiten vermischt hatten, und die zur Ver-
dauung angewendet werden sollten. Man weis,
daß die wässerigten Speisen, z. B. Baumfrüchte,
wenn sie in zu großer Menge gegessen werden,
sich gar nicht, oder doch sehr übel verdauen lassen.
Man weis desgleichen, daß die flüßigen Nah-
rungsmittel, wenn sie in sehr großer Quantität
getrunken werden, sich nicht verdauen lassen, und
daß sie alsdann jedesmal starke Durchfälle erre-
gen. Dies kömmt blos davon, weil die zu sehr
verdünnten, und geschwächten Magensäfte nicht
mehr die Kraft besitzen, die Nahrungsmittel ge-
hörig aufzulösen, und sie zur Verwandlung in
Nahrungssaft tauglich zu machen.

an, die zwischen dem Einfluße der Magensäfte
auf die Nahrungsmittel, und der Kraft der Auf-
lösungsmittel auf ihre aufzulösenden Körper zu
wirken, statt findet: allein es gibt noch eine gro-
ße Menge anderer Umstände, welche nicht zwei-
feln lassen, daß die Magensäfte nicht Auflösungs-
mittel für die Dinge seyn, die uns zur Nah-
rung dienen. Hieraus folgt also, daß, da die
Auflösungsmittel ihre Kraft verlieren, wenn ihre
Concentration geschwächt wird, oder sie verdünnet
werden, es immer gefährlich seyn müsse, zu viel
zu trinken: weil durch eine allzugroße Verdünnung
der Magensäfte, auch nothwendig ihre Kraft ge-
mindert werden muß. Es ist wohl wahr, daß die
Magensäfte sich immer durch späten Zufluß er-
neuern, und daß die genossenen Feuchtigkeiten
sich wieder verlieren, und abgehen; allein sie ver-
lieren sich doch nie, ohne eine Parthie Magen-
saft mit sich fortzunehmen, mit denen sich jene
Feuchtigkeiten vermischt hatten, und die zur Ver-
dauung angewendet werden sollten. Man weis,
daß die wässerigten Speisen, z. B. Baumfrüchte,
wenn sie in zu großer Menge gegessen werden,
sich gar nicht, oder doch sehr übel verdauen lassen.
Man weis desgleichen, daß die flüßigen Nah-
rungsmittel, wenn sie in sehr großer Quantität
getrunken werden, sich nicht verdauen lassen, und
daß sie alsdann jedesmal starke Durchfälle erre-
gen. Dies kömmt blos davon, weil die zu sehr
verdünnten, und geschwächten Magensäfte nicht
mehr die Kraft besitzen, die Nahrungsmittel ge-
hörig aufzulösen, und sie zur Verwandlung in
Nahrungssaft tauglich zu machen.

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[399/0415] an, die zwischen dem Einfluße der Magensäfte auf die Nahrungsmittel, und der Kraft der Auf- lösungsmittel auf ihre aufzulösenden Körper zu wirken, statt findet: allein es gibt noch eine gro- ße Menge anderer Umstände, welche nicht zwei- feln lassen, daß die Magensäfte nicht Auflösungs- mittel für die Dinge seyn, die uns zur Nah- rung dienen. Hieraus folgt also, daß, da die Auflösungsmittel ihre Kraft verlieren, wenn ihre Concentration geschwächt wird, oder sie verdünnet werden, es immer gefährlich seyn müsse, zu viel zu trinken: weil durch eine allzugroße Verdünnung der Magensäfte, auch nothwendig ihre Kraft ge- mindert werden muß. Es ist wohl wahr, daß die Magensäfte sich immer durch späten Zufluß er- neuern, und daß die genossenen Feuchtigkeiten sich wieder verlieren, und abgehen; allein sie ver- lieren sich doch nie, ohne eine Parthie Magen- saft mit sich fortzunehmen, mit denen sich jene Feuchtigkeiten vermischt hatten, und die zur Ver- dauung angewendet werden sollten. Man weis, daß die wässerigten Speisen, z. B. Baumfrüchte, wenn sie in zu großer Menge gegessen werden, sich gar nicht, oder doch sehr übel verdauen lassen. Man weis desgleichen, daß die flüßigen Nah- rungsmittel, wenn sie in sehr großer Quantität getrunken werden, sich nicht verdauen lassen, und daß sie alsdann jedesmal starke Durchfälle erre- gen. Dies kömmt blos davon, weil die zu sehr verdünnten, und geschwächten Magensäfte nicht mehr die Kraft besitzen, die Nahrungsmittel ge- hörig aufzulösen, und sie zur Verwandlung in Nahrungssaft tauglich zu machen.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/415>, abgerufen am 21.11.2024.