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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795.

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Harns zu seyn. Durch den Zusatz von Oel, und
flüchtigem Laugensalze entsteht eine von der Phos-
phorsäure etwas abweichende Säure, nämlich eine
phosphorisirte Säure, welche, wie der Wein-
steinrahm mit dem vegetabilischen Laugensalze ge-
sätigt, einen auflöslichen Weinstein darstellt, und
auch mit flüchtigem Laugensalze sich verbindet.

3) Das Oel, das flüchtige Laugensalz, und
die entzündbare Luft scheinen eine gemeinschaftliche
Grundlage zu haben; nur die Verbindung ver-
schiedener Säuren mit einer und derselben Grund-
lage bringt drey verschiedene Körper hervor. Es
ist daher sehr wahrscheinlich, daß diese Grundlage
nicht nur in dem Harn, sondern auch in den übri-
gen Säften des menschlichen Körpers vorhanden,
und mit der Phosphorsäure verbunden ist.

4) Diese phosphorirte Säure macht mit ei-
ner gewissen Menge Kalkerde verbunden den vor-
erwähnten ersten Bodensatz, oder die gerinnbare
Lymphe aus. Manchmal ist die Phosphorsäure
so rein, daß sie diesen Bodensatz aufgelöst enthält,
und in diesem Falle zeigen sich die Merkmale einer
entwickelten Säure.

5) Das Kochsalz und das, mineralische Lau-
gensalz sind in dem Harn nur zufälligerweise vorhan-
den. Daß das Laugensalz in dem Harn ungebun-
den zugegen gewesen, erhellt aus der Gegenwart
desselben in der Galle, und im Speichel. Aus der
Verbindung der Phosphorsäure mit diesem Laugen-
salz entsteht das Perlsalz.

6) So verhält sich der Harn, so lange dersel-
be in dem lebenden Körper keine Veränderung er-
litten hat. Sobald aber der Einfluß der Luft und
der Wärme hinzukömmt, oder eigentlich zu reden,

Harns zu seyn. Durch den Zusatz von Oel, und
flüchtigem Laugensalze entsteht eine von der Phos-
phorsäure etwas abweichende Säure, nämlich eine
phosphorisirte Säure, welche, wie der Wein-
steinrahm mit dem vegetabilischen Laugensalze ge-
sätigt, einen auflöslichen Weinstein darstellt, und
auch mit flüchtigem Laugensalze sich verbindet.

3) Das Oel, das flüchtige Laugensalz, und
die entzündbare Luft scheinen eine gemeinschaftliche
Grundlage zu haben; nur die Verbindung ver-
schiedener Säuren mit einer und derselben Grund-
lage bringt drey verschiedene Körper hervor. Es
ist daher sehr wahrscheinlich, daß diese Grundlage
nicht nur in dem Harn, sondern auch in den übri-
gen Säften des menschlichen Körpers vorhanden,
und mit der Phosphorsäure verbunden ist.

4) Diese phosphorirte Säure macht mit ei-
ner gewissen Menge Kalkerde verbunden den vor-
erwähnten ersten Bodensatz, oder die gerinnbare
Lymphe aus. Manchmal ist die Phosphorsäure
so rein, daß sie diesen Bodensatz aufgelöst enthält,
und in diesem Falle zeigen sich die Merkmale einer
entwickelten Säure.

5) Das Kochsalz und das, mineralische Lau-
gensalz sind in dem Harn nur zufälligerweise vorhan-
den. Daß das Laugensalz in dem Harn ungebun-
den zugegen gewesen, erhellt aus der Gegenwart
desselben in der Galle, und im Speichel. Aus der
Verbindung der Phosphorsäure mit diesem Laugen-
salz entsteht das Perlsalz.

6) So verhält sich der Harn, so lange dersel-
be in dem lebenden Körper keine Veränderung er-
litten hat. Sobald aber der Einfluß der Luft und
der Wärme hinzukömmt, oder eigentlich zu reden,

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[410/0426] Harns zu seyn. Durch den Zusatz von Oel, und flüchtigem Laugensalze entsteht eine von der Phos- phorsäure etwas abweichende Säure, nämlich eine phosphorisirte Säure, welche, wie der Wein- steinrahm mit dem vegetabilischen Laugensalze ge- sätigt, einen auflöslichen Weinstein darstellt, und auch mit flüchtigem Laugensalze sich verbindet. 3) Das Oel, das flüchtige Laugensalz, und die entzündbare Luft scheinen eine gemeinschaftliche Grundlage zu haben; nur die Verbindung ver- schiedener Säuren mit einer und derselben Grund- lage bringt drey verschiedene Körper hervor. Es ist daher sehr wahrscheinlich, daß diese Grundlage nicht nur in dem Harn, sondern auch in den übri- gen Säften des menschlichen Körpers vorhanden, und mit der Phosphorsäure verbunden ist. 4) Diese phosphorirte Säure macht mit ei- ner gewissen Menge Kalkerde verbunden den vor- erwähnten ersten Bodensatz, oder die gerinnbare Lymphe aus. Manchmal ist die Phosphorsäure so rein, daß sie diesen Bodensatz aufgelöst enthält, und in diesem Falle zeigen sich die Merkmale einer entwickelten Säure. 5) Das Kochsalz und das, mineralische Lau- gensalz sind in dem Harn nur zufälligerweise vorhan- den. Daß das Laugensalz in dem Harn ungebun- den zugegen gewesen, erhellt aus der Gegenwart desselben in der Galle, und im Speichel. Aus der Verbindung der Phosphorsäure mit diesem Laugen- salz entsteht das Perlsalz. 6) So verhält sich der Harn, so lange dersel- be in dem lebenden Körper keine Veränderung er- litten hat. Sobald aber der Einfluß der Luft und der Wärme hinzukömmt, oder eigentlich zu reden,

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 410. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/426>, abgerufen am 21.11.2024.