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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795.

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§. 78.

Obgleich diese unmittelbare Vereinigung die-
ser ausführenden und zurückführenden Blutgefäße
an unzähligen Stellen des Körpers deutlich in die
Augen fällt, so scheint doch diese Endigung der
Arterien in Venen nicht die einzige Art des Ueber-
ganges zu seyn, und es ist nicht ganz unwahrschein-
lich, daß das Blut, wenigstens an einigen Thei-
len des Körpers, aus den kleinsten Endungen der
Arterien mittelst eines dazwischen liegenden Paren-
chyma in die Venen zurückgeführt wird.

Denn einige Erscheinungen, z. B. das Steif-
werden des männlichen Gliedes, vielleicht auch das
Erröthen, begünstigen die Meinung von dem Da-
seyn einer solchen unmittelbaren Vereinigung der
Blutgefäße.

§. 79.

Die Arterien endigen sich aber auch in andere
Gefäße, die von doppelter Art sind: nämlich in
Wassergefäße, (vasa serosa) die so enge sind,
daß sie keine Blutkügelchen, sondern bloß den wäs-
serichten Theil des Blutes durchlassen; (§. 69.)
sodann die Absonderungsgefäße, (vasa secreto-
ria
) die aus der Blutmaße nur gewisse bestimmte
abzuscheidende Säfte anziehen. (§. 4.)

§. 80.

Von den Wassergefäßen ist jedoch zu bemer-
ken, daß ich darunter nicht Boerhaavens eingebil-
dete für gelbe und weiße Kügelchen gemodelte Ge-

§. 78.

Obgleich diese unmittelbare Vereinigung die-
ser ausführenden und zurückführenden Blutgefäße
an unzähligen Stellen des Körpers deutlich in die
Augen fällt, so scheint doch diese Endigung der
Arterien in Venen nicht die einzige Art des Ueber-
ganges zu seyn, und es ist nicht ganz unwahrschein-
lich, daß das Blut, wenigstens an einigen Thei-
len des Körpers, aus den kleinsten Endungen der
Arterien mittelst eines dazwischen liegenden Paren-
chyma in die Venen zurückgeführt wird.

Denn einige Erscheinungen, z. B. das Steif-
werden des männlichen Gliedes, vielleicht auch das
Erröthen, begünstigen die Meinung von dem Da-
seyn einer solchen unmittelbaren Vereinigung der
Blutgefäße.

§. 79.

Die Arterien endigen sich aber auch in andere
Gefäße, die von doppelter Art sind: nämlich in
Wassergefäße, (vasa serosa) die so enge sind,
daß sie keine Blutkügelchen, sondern bloß den wäs-
serichten Theil des Blutes durchlassen; (§. 69.)
sodann die Absonderungsgefäße, (vasa secreto-
ria
) die aus der Blutmaße nur gewisse bestimmte
abzuscheidende Säfte anziehen. (§. 4.)

§. 80.

Von den Wassergefäßen ist jedoch zu bemer-
ken, daß ich darunter nicht Boerhaavens eingebil-
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[47/0065] §. 78. Obgleich diese unmittelbare Vereinigung die- ser ausführenden und zurückführenden Blutgefäße an unzähligen Stellen des Körpers deutlich in die Augen fällt, so scheint doch diese Endigung der Arterien in Venen nicht die einzige Art des Ueber- ganges zu seyn, und es ist nicht ganz unwahrschein- lich, daß das Blut, wenigstens an einigen Thei- len des Körpers, aus den kleinsten Endungen der Arterien mittelst eines dazwischen liegenden Paren- chyma in die Venen zurückgeführt wird. Denn einige Erscheinungen, z. B. das Steif- werden des männlichen Gliedes, vielleicht auch das Erröthen, begünstigen die Meinung von dem Da- seyn einer solchen unmittelbaren Vereinigung der Blutgefäße. §. 79. Die Arterien endigen sich aber auch in andere Gefäße, die von doppelter Art sind: nämlich in Wassergefäße, (vasa serosa) die so enge sind, daß sie keine Blutkügelchen, sondern bloß den wäs- serichten Theil des Blutes durchlassen; (§. 69.) sodann die Absonderungsgefäße, (vasa secreto- ria) die aus der Blutmaße nur gewisse bestimmte abzuscheidende Säfte anziehen. (§. 4.) §. 80. Von den Wassergefäßen ist jedoch zu bemer- ken, daß ich darunter nicht Boerhaavens eingebil- dete für gelbe und weiße Kügelchen gemodelte Ge-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/65>, abgerufen am 24.11.2024.