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Bluntschli, Johann Caspar: Allgemeine Statslehre. Stuttgart, 1875.

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Zweites Buch. Die Grundbedingungen des Stats in d. Menschen- u.
Volksnatur.

Die Wissenschaft hat bis jetzt den Schleier, welcher den
geheimniszvollen Ursprung der verschiedenen Hauptrassen
der Menschheit deckt, nicht zu heben vermocht. Beruhen die
Rassen auf verschiedenen Schöpfungsacten und sind die einen
Rassen früher, die andern später erschaffen worden? Oder
haben sich die verschiedenen Rassen aus der ursprünglichen
Einen Urrasse allmählich losgetrennt und kraft welcher Natur-
gewalten? Wir wissen es noch nicht. Die Verschiedenheit der
Hauptrassen aber sowohl in ihrem Körperbau und in ihrer
Farbe, als in ihrer geistigen Anlage ist schon da in den
ersten Anfängen der bekannten Entwicklungsgeschichte der
Menschheit und sie ist bis auf heute wesentlich dieselbe ge-
blieben. Es hat sich wohl keine derselben ganz rein erhalten
und mancherlei Mischungen der Geschichte haben grosze Be-
standtheile der Urrassen zum Theil losgerissen von der Ge-
meinschaft mit den übrigen Massen, zum Theil zu neuen
Völkern umgewandelt. Aber immerfort sind die Gegensätze
der weiszen, der schwarzen, der gelben und wohl auch
der rothen Rassen erkennbar und wirksam und mehr noch
in der Entwicklungsgeschichte als in ihren zuweilen trügeri-
schen Farben. Es gibt wohl manche selbst sehr geistreiche
Männer, welche die geistige Ungleichheit dieser Rassen in der
Theorie läugnen, aber schwerlich einen, der dieselbe im prac-
tischen Leben und Verkehr nicht fortwährend beachtet. Die
ganze Weltgeschichte zeugt von Jahrhundert zu Jahrhundert
für die verschiedene Begabung der Rassen, und selbst für die
ungleiche Fähigkeit der einzelnen Völker, die aus ihnen er-
wachsen sind.

1. Es ist wahrscheinlich, dasz die schwarze äthiopi-
sche
Rasse, die Nachtvölker, wie Carus sie nennt, in
der Vorzeit nicht blosz Afrika, den vornehmlich für sie be-
stimmten Welttheil, sondern ebenso die südlichen Länder von
Asien überdeckt und sogar in den südlichen Ausläufern des
europäischen Festlandes Wohnsitze gehabt habe. Ueber das

Zweites Buch. Die Grundbedingungen des Stats in d. Menschen- u.
Volksnatur.

Die Wissenschaft hat bis jetzt den Schleier, welcher den
geheimniszvollen Ursprung der verschiedenen Hauptrassen
der Menschheit deckt, nicht zu heben vermocht. Beruhen die
Rassen auf verschiedenen Schöpfungsacten und sind die einen
Rassen früher, die andern später erschaffen worden? Oder
haben sich die verschiedenen Rassen aus der ursprünglichen
Einen Urrasse allmählich losgetrennt und kraft welcher Natur-
gewalten? Wir wissen es noch nicht. Die Verschiedenheit der
Hauptrassen aber sowohl in ihrem Körperbau und in ihrer
Farbe, als in ihrer geistigen Anlage ist schon da in den
ersten Anfängen der bekannten Entwicklungsgeschichte der
Menschheit und sie ist bis auf heute wesentlich dieselbe ge-
blieben. Es hat sich wohl keine derselben ganz rein erhalten
und mancherlei Mischungen der Geschichte haben grosze Be-
standtheile der Urrassen zum Theil losgerissen von der Ge-
meinschaft mit den übrigen Massen, zum Theil zu neuen
Völkern umgewandelt. Aber immerfort sind die Gegensätze
der weiszen, der schwarzen, der gelben und wohl auch
der rothen Rassen erkennbar und wirksam und mehr noch
in der Entwicklungsgeschichte als in ihren zuweilen trügeri-
schen Farben. Es gibt wohl manche selbst sehr geistreiche
Männer, welche die geistige Ungleichheit dieser Rassen in der
Theorie läugnen, aber schwerlich einen, der dieselbe im prac-
tischen Leben und Verkehr nicht fortwährend beachtet. Die
ganze Weltgeschichte zeugt von Jahrhundert zu Jahrhundert
für die verschiedene Begabung der Rassen, und selbst für die
ungleiche Fähigkeit der einzelnen Völker, die aus ihnen er-
wachsen sind.

1. Es ist wahrscheinlich, dasz die schwarze äthiopi-
sche
Rasse, die Nachtvölker, wie Carus sie nennt, in
der Vorzeit nicht blosz Afrika, den vornehmlich für sie be-
stimmten Welttheil, sondern ebenso die südlichen Länder von
Asien überdeckt und sogar in den südlichen Ausläufern des
europäischen Festlandes Wohnsitze gehabt habe. Ueber das

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[86/0104] Zweites Buch. Die Grundbedingungen des Stats in d. Menschen- u. Volksnatur. Die Wissenschaft hat bis jetzt den Schleier, welcher den geheimniszvollen Ursprung der verschiedenen Hauptrassen der Menschheit deckt, nicht zu heben vermocht. Beruhen die Rassen auf verschiedenen Schöpfungsacten und sind die einen Rassen früher, die andern später erschaffen worden? Oder haben sich die verschiedenen Rassen aus der ursprünglichen Einen Urrasse allmählich losgetrennt und kraft welcher Natur- gewalten? Wir wissen es noch nicht. Die Verschiedenheit der Hauptrassen aber sowohl in ihrem Körperbau und in ihrer Farbe, als in ihrer geistigen Anlage ist schon da in den ersten Anfängen der bekannten Entwicklungsgeschichte der Menschheit und sie ist bis auf heute wesentlich dieselbe ge- blieben. Es hat sich wohl keine derselben ganz rein erhalten und mancherlei Mischungen der Geschichte haben grosze Be- standtheile der Urrassen zum Theil losgerissen von der Ge- meinschaft mit den übrigen Massen, zum Theil zu neuen Völkern umgewandelt. Aber immerfort sind die Gegensätze der weiszen, der schwarzen, der gelben und wohl auch der rothen Rassen erkennbar und wirksam und mehr noch in der Entwicklungsgeschichte als in ihren zuweilen trügeri- schen Farben. Es gibt wohl manche selbst sehr geistreiche Männer, welche die geistige Ungleichheit dieser Rassen in der Theorie läugnen, aber schwerlich einen, der dieselbe im prac- tischen Leben und Verkehr nicht fortwährend beachtet. Die ganze Weltgeschichte zeugt von Jahrhundert zu Jahrhundert für die verschiedene Begabung der Rassen, und selbst für die ungleiche Fähigkeit der einzelnen Völker, die aus ihnen er- wachsen sind. 1. Es ist wahrscheinlich, dasz die schwarze äthiopi- sche Rasse, die Nachtvölker, wie Carus sie nennt, in der Vorzeit nicht blosz Afrika, den vornehmlich für sie be- stimmten Welttheil, sondern ebenso die südlichen Länder von Asien überdeckt und sogar in den südlichen Ausläufern des europäischen Festlandes Wohnsitze gehabt habe. Ueber das

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Zitationshilfe: Bluntschli, Johann Caspar: Allgemeine Statslehre. Stuttgart, 1875, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bluntschli_staatslehre_1875/104>, abgerufen am 27.11.2024.