[Bodmer, Johann Jacob]: Sammlung Critischer, Poetischer, und andrer geistvollen Schriften. Bd. 1. Zürich, 1741.Hans Sachs Dunkle Erklärungen (+) dieses Heldengedichts. DJes ward Hans Sachs gewahr.) Wo ganz (+) Diese Erklärungen zielen auf die Postelschen Vorre-
den u. Anmerkungen zu seinen Singspielen, item zu seiner Ju- no, wo er aus allen Sprachen ähnliche Vorstellungen, Nach- ahmungen, Beschreibungen, Alterthümer, zusammengetra- gen, womit er unleugbar eine weitläuftige Belesenheit ge- zeiget, der es aber an einem ordnenden Verstande gefeh- let hat, sie auf eine geschikte und angenehme Weise zu ge- brauchen. Er hat meistentheils nur Stellen auf Stellen ge- häufet, ohne daß er etwas von dem seinigen dazugethan, weil er zu wenig Tüchtigkeit besessen, das innre Wesen da- von Hans Sachs Dunkle Erklaͤrungen (†) dieſes Heldengedichts. DJes ward Hans Sachs gewahr.) Wo ganz (†) Dieſe Erklaͤrungen zielen auf die Poſtelſchen Vorre-
den u. Anmerkungen zu ſeinen Singſpielen, item zu ſeiner Ju- no, wo er aus allen Sprachen aͤhnliche Vorſtellungen, Nach- ahmungen, Beſchreibungen, Alterthuͤmer, zuſammengetra- gen, womit er unleugbar eine weitlaͤuftige Beleſenheit ge- zeiget, der es aber an einem ordnenden Verſtande gefeh- let hat, ſie auf eine geſchikte und angenehme Weiſe zu ge- brauchen. Er hat meiſtentheils nur Stellen auf Stellen ge- haͤufet, ohne daß er etwas von dem ſeinigen dazugethan, weil er zu wenig Tuͤchtigkeit beſeſſen, das innre Weſen da- von <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0148" n="132"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Hans Sachs</hi> </fw><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Dunkle<lb/> Erklaͤrungen</hi> <note xml:id="seg2pn_12_1" next="#seg2pn_12_2" place="foot" n="(†)">Dieſe Erklaͤrungen zielen auf die Poſtelſchen Vorre-<lb/> den u. Anmerkungen zu ſeinen Singſpielen, item zu ſeiner Ju-<lb/> no, wo er aus allen Sprachen aͤhnliche Vorſtellungen, Nach-<lb/> ahmungen, Beſchreibungen, Alterthuͤmer, zuſammengetra-<lb/> gen, womit er unleugbar eine weitlaͤuftige Beleſenheit ge-<lb/> zeiget, der es aber an einem ordnenden Verſtande gefeh-<lb/> let hat, ſie auf eine geſchikte und angenehme Weiſe zu ge-<lb/> brauchen. Er hat meiſtentheils nur Stellen auf Stellen ge-<lb/> haͤufet, ohne daß er etwas von dem ſeinigen dazugethan,<lb/> weil er zu wenig Tuͤchtigkeit beſeſſen, das innre Weſen da-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">von</fw></note><lb/> <hi rendition="#b">dieſes<lb/> Heldengedichts.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>Jes ward Hans Sachs gewahr.) Wo<lb/> es dem Leſer nicht allbereit bekannt iſt,<lb/> ſo wird ihm hiemit zu wiſſen gethan,<lb/> daß Hans Sachs ein beruͤhmter Schuſter und<lb/> Pritſchmeiſter in Deutſchland geweſen, welcher<lb/> mit Verwunderung nicht allein Schuhe, ſon-<lb/> dern auch Fuͤſſe zu machen gewußt. Wie ſol-<lb/> ches nicht allein der großmaͤchtige Gregorio Leti<lb/> in ſeinem Coglione, davon er in Parentheſi ein<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ganz</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [132/0148]
Hans Sachs
Dunkle
Erklaͤrungen (†)
dieſes
Heldengedichts.
DJes ward Hans Sachs gewahr.) Wo
es dem Leſer nicht allbereit bekannt iſt,
ſo wird ihm hiemit zu wiſſen gethan,
daß Hans Sachs ein beruͤhmter Schuſter und
Pritſchmeiſter in Deutſchland geweſen, welcher
mit Verwunderung nicht allein Schuhe, ſon-
dern auch Fuͤſſe zu machen gewußt. Wie ſol-
ches nicht allein der großmaͤchtige Gregorio Leti
in ſeinem Coglione, davon er in Parentheſi ein
ganz
(†) Dieſe Erklaͤrungen zielen auf die Poſtelſchen Vorre-
den u. Anmerkungen zu ſeinen Singſpielen, item zu ſeiner Ju-
no, wo er aus allen Sprachen aͤhnliche Vorſtellungen, Nach-
ahmungen, Beſchreibungen, Alterthuͤmer, zuſammengetra-
gen, womit er unleugbar eine weitlaͤuftige Beleſenheit ge-
zeiget, der es aber an einem ordnenden Verſtande gefeh-
let hat, ſie auf eine geſchikte und angenehme Weiſe zu ge-
brauchen. Er hat meiſtentheils nur Stellen auf Stellen ge-
haͤufet, ohne daß er etwas von dem ſeinigen dazugethan,
weil er zu wenig Tuͤchtigkeit beſeſſen, das innre Weſen da-
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